Ausgabe 103

      Jahrgang 27

     Juni 2023

 

Inhaltsverzeichnis


 

Vorbemerkung
Impressum
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Die Online Ausgabe der 
HIV AIDS INFOS wird von nebenstehender Firma unterstützt:

MSD-Gesundheit

Podcast Stellungswechsel





«Wir haben in den 40 Jahren HIV-Forschung extrem viel gelernt»
«Ich dachte immer, Geschlechtskrankheiten betreffen mich nicht»
HIV-Phobie und HIV-Hypochondrie überwinden
Was isst gut?
Von HIV und Leukämie geheilt
Auf die Faltung kommt es an
Bei Infektionsrisiko und Testung ist Schubladendenken fehl am Platz
Geschichte: "Ich hatte drei Monate lang Aids."
Die Zukunft der HIV-Therapie
No Angels' Nadja Benaissa: Drogen, Schwangerschaft und Therapie
Neuer Impfstoff gegen HIV macht Hoffnung
Kardiovaskuläres Risiko: Primärprävention bei HIV-Patienten erfolgreich
Bayern: Lücken bei HIV-Praxen in der Fläche
"Breed me!" – Zur Psychologie des Kondomverzichts
HIV eindämmen: Gut für Gesundheit, Gesellschaft und Wirtschaft
Von HIV, AIDS und dem Trauma des Überlebens
Die andere Pille danach
Neue Therapie gegen HTLV-1 Virus entwickelt
Fentanyl tötet in den USA jedes Jahr Zehntausende
HIV: Raucherstatus hat erheblichen Einfluss
HIV-Pionierin Eilke B. Helm ist tot
Toxoplasma: Der Meister-Manipulator
Erfahrungen mit HIV und AIDS: Geschichten und Kunstwerke von 13 Menschen
In Gedenken an Lorena Borjas
HIV-PrEP: Von großen Lücken und weißen Flecken
Frau mit HIV klagt wegen Diskriminierung bei Zahnärztin
Wo das HI-Virus im Gehirn schläft
Wie das Kondom für die Frau scheiterte – und wiederkehren könnte
Tuberkulose: Impfstoffkandidat mit guten Ergebnissen
Die Marathonläufer der Immunabwehr
«HIV und AIDS – (K)eine Generationenfrage» DÖAK 2023

 

 

 





 
 
 

Vorbemerkung

Die HIV AIDS Infos sind eine Zusammenstellung aus Internetquellen, Mail- und Newsgroups und erstreckt sich jeweils über einen Zeitraum von ca. drei bis vier Monaten. Die einzelnen Artikel sind mit einem Link auf die Orginalartikel versehen und chronologisch geordnet.
Es wird auf diese Weise schnell über neue Entwicklungen und Änderungen in den Bereichen Epidemiologie, medizinischer Behandlung, ambulanter Pflege und psychosozialer Beratung bei HIV-Infektion, AIDS-Erkrankung und Hepatitis informiert. Die HIV AIDS Infos erscheinen in regelmäßigen Abständen und informieren interdisziplinär über Änderungen und Neuerungen auf dem Gebiet von HIV und AIDS.
 
 
 
 
 



 





«Wir haben in den 40 Jahren HIV-Forschung extrem viel gelernt»

Am 5. Juni 1981 wird in den USA das erste Mal über eine mysteriöse Krankheit berichtet: Fünf homosexuelle Männer leiden an einer seltenen Form von Lungenentzündung. Dann schlägt die Aids-Epidemie mit voller Wucht zu. Mehr als 40 Millionen Menschen sterben daran. In der Forschung beginnt die fieberhafte Suche nach dem Erreger dieser Krankheit. Am 20. Mai 1983, fast zwei Jahre später, dann die Nachricht: Das Virus ist isoliert. Damit wird eine bis heute beispiellose Geschichte von akademischer Forschung und Medikamentenentwicklung eingeleitet. Seit den 1990ern mittendrin ist der Arzt und Forscher Huldrych Günthard, heute Leiter der Swiss HIV Cohort Study, die seit 35 Jahren wesentliche Erkenntnisse liefert.

Siehe auch ntv: AIDS - vom mysteriösen "4H" zur globalen Bedrohung. 

oder Frankfurter Allgemeine Zeitung: Erklärvideo: Wie HIV das Immunsystem angreift. 

und Deutsches Ärzteblatt: Der erste Schritt im Kampf gegen Aids. 

Mehr unter: Schweizer Radio und Fernsehen | SRF Wissen vom 20. Mai 2023
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«Ich dachte immer, Geschlechtskrankheiten betreffen mich nicht»

Unwissen, Scham und Stigmatisierung sorgen dafür, dass sexuell übertragbare Infektionen zu oft tabuisiert werden. Mit unangenehmen Folgen, wie die  Geschichte von Lukas zeigt. Lukas ist nicht der Typ für One Night Stands. Sex hat er mit Frauen, die er schon über einen längeren Zeitraum kennt oder mit denen er in einer Beziehung ist. Über Geschlechtskrankheiten hat er sich deshalb bisher nie Gedanken gemacht, testen ließ er sich nie – bis er eine neue Bekanntschaft macht.

Oder VICE: Menschen erzählen von ihren schlimmsten Geschlechtskrankheiten Menschen erzählen von ihren schlimmsten Geschlechtskrankheiten.  

Informationen zu weiteren sexuell übertragbaren Infektionen: Geschlechtskrankheiten, sexuell übertragbare Infektionen (STI)  

Mehr unter: Schweizer Radio und Fernsehen | SRF Wissen vom 19. Mai 2023
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HIV-Phobie und HIV-Hypochondrie überwinden

Die irrationale Angst vor HIV/AIDS. Bei Phobien handelt es sich um gerichtete Ängste. Sie sind auf ein bestimmtes Objekt oder eine ganz spezifische Situation ausgerichtet (etwa sich mit HIV zu infizieren). Bei Hypochondrien haben Menschen Angst, dass sich die gefürchtete Krankheit bereits im Körper befindet, auch dann, wenn bereits unzählige negative Testergebnisse vorliegen. Heute haben Menschen aufgrund der guten HIV-Therapie, das sind Medikamente, die HIV im Körper unterdrücken, eine genauso lange Lebenserwartung wie alle anderen Menschen. Zudem bewirken die Medikamente, dass die von HIV betroffenen Personen nach ein paar Monaten nicht mehr ansteckend für andere Menschen sind. Auch ungeschützter Sex, Kinderwunsch und ein ganz normales Leben sind dann möglich.

Mehr unter: MeinBezirk.at vom 1. Mai 2023
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Was isst gut?

Eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung verringert das Risiko von Krankheiten, die mit antiretroviralen Medikamenten und dem Virus einhergehen. «Es wird oft angenommen, dass Menschen, die mit einer chronischen Krankheit leben, eine besondere therapeutische Ernährung benötigen. In den allermeisten Fällen – und insbesondere bei HIV – geht es jedoch ganz einfach darum, Überschüsse zu korrigieren und Mangelerscheinungen auszugleichen», erklärt Eliza Gomes, eine Ernährungsberaterin, die an der Universitätsklinik Clermont-Ferrand Menschen mit HIV betreut. Das trifft es genau: Wir werden hier nicht von speziellen Diäten, restriktiven Ernährungsweisen oder Wunderlebensmitteln sprechen, sondern von einer ausgewogenen Ernährung.

Mehr unter: Aids-Hilfe Schweiz - blog im April 2023
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Von HIV und Leukämie geheilt

Marc Franke hatte HIV und Leukämie - und gilt heute als geheilt von beiden Erkrankungen. Bekannt wurde er als der Düsseldorfer Patient. Marc Franke ist einer von weltweit nur fünf Menschen, die als geheilt von HIV gelten. Der Düsseldorfer Patient erzählt seine Geschichte und wie es zu dem Behandlungserfolg kam. Das Thema HIV begegnet Marc Franke schon früh in seiner Jugend und hat seine persönliche Entwicklung stark geprägt. Der 54jährige erinnert sich noch genau.

Mehr unter: zdf Nachrichten vom 29. April 2023
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Auf die Faltung kommt es an

Forschende am Helmholtz-Institut Würzburg finden mögliche neue antivirale Angriffspunkte bei HIV-1. Ribonukleinsäure (RNA) faltet sich zu komplexen Strukturen, die es ihr ermöglichen, mit anderen Molekülen in der Zelle zu interagieren. Kleinste Unterschiede in der Faltung können bei HIV-1 entscheidend dafür sein, ob virale RNA verpackt wird und sich die Viren somit vermehren können. Dies haben jetzt Forschende am Helmholtz-Institut Würzburg herausgefunden, indem sie eine auf RNA-Strukturen fokussierte Methode mittels neuer Sequenzierungstechnologie weiterentwickelt haben. Ihre Erkenntnisse könnten dazu beitragen, neue antivirale Mittel zu entwickeln, und wurden heute im Fachmagazin Nature Methods veröffentlicht.

Originalpublikation in Nature Methods: Bohn P et al; Nano-DMS-MaP-seq allows isoform specific RNA structure determination. 

Mehr unter: Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung - Pressemeldung vom 27. April 2023
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Bei Infektionsrisiko und Testung ist Schubladendenken fehl am Platz

Zwar sind die Infektionszahlen insgesamt zurückgegangen, unter Heterosexuellen und Drogensüchtigen steigt die Rate jedoch an. HIV ist eine beherrschbare Erkrankung geworden. Bleibt die Infektion jedoch unerkannt, verliert sich der Vorteil, dass sich die Viruslast unter die Nachweisgrenze senken lässt und somit keine Ansteckungsgefahr mehr besteht. Ohne den Abbau von Stigma und Diskriminierung wird sich aber die Testbereitschaft nicht bessern. Durch die Entwicklung von antiretroviralen HIV-Therapien (ART) sowie Prä- und Postexpositionsprophylaxen sinken die Zahlen der HIV-Neuinfektionen in Deutschland.

Mehr unter: Medical Tribune Deutschland vom 27. April 2023
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Geschichte: "Ich hatte drei Monate lang Aids."

Seine schonungslose Schilderung der Aids-Erkrankung galt als skandalös und Provokation. Gut 30 Jahre nach seinem Tod hat der August Verlag Hervé Guiberts Roman „Dem Freund, der mir das Leben nicht gerettet hat“ neu aufgelegt und erstmals sein Krankenhaustagebuch „Zytomegalievirus“ in deutscher Übersetzung veröffentlicht. Diskretion war nie Hervé Guiberts Sache. Immer wieder vermischte er in seinen Romanen und Essays Privates, auch sehr Intimes, mit Fiktion. Die Grenzen zwischen Selbstentblößung und bewusster Provokation waren stets fließend – das machte ihn, den blond gelockten attraktiven Mann, nur noch begehrenswerter und interessanter.

Hervé Guibert: Dem Freund, der mir das Leben nicht gerettet hat. Roman. Aus dem Französischen von Hinrich Schmidt-Henkel. August Verlag, 271 Seiten, 20 Euro.
Hervé Guibert: Zytomegalievirus. Krankenhaustagebuch. Aus dem Französischen und mit einem Nachwort von Hinrich Schmidt-Henkel. August Verlag, 71 Seiten, 10 Euro.

Mehr unter: DAH blog magazin.hiv vom 26. April 2023
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Die Zukunft der HIV-Therapie

Am 19. Januar fand im Eventlokal Kraftwerk in Zürich ein Symposium zum Thema «Zukunft der HIV-Therapie» statt. Ein Symposium, das Vertreter der Patientenorganisationen von Menschen mit HIV initiiert hatten. Organisatorin war die Klinik für Infektionskrankheiten des Universitätsspitals Zürich. Eingeladen waren Menschen mit HIV, Ärzt:innen, diverse Personen aus dem Gesundheitswesen, Vertreter:innen der Aids-Hilfen und weitere Stakeholder, um über neue HIV-Therapien und die Bedürfnisse von Menschen mit HIV zu diskutieren. Dominique Braun, Mitorganisator des Symposiums, hat für die Swiss Aids News wichtige Erkenntnisse der Veranstaltung zur HIV-Therapie zusammengefasst.

Mehr unter: Aids-Hilfe Schweiz blog im April 2023
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No Angels' Nadja Benaissa: Drogen, Schwangerschaft und Therapie

Mit 16 Jahren wurde Nadja schwanger und erfuhr, HIV-positiv zu sein. Drei Jahre später schaffte sie es in die Girlgroup No Angels und ihr Leben änderte sich schlagartig.  Nadja Benaissa ist eine der Girls von No Angels, welche es in 2000 in die Popstars Gruppe schaffte und einige Monate später mit der Debütsingle "Daylight in Your Eyes" und dem Album "Elle’ments" Platz eins der Single-, Airplay- und Albumcharts in Deutschland, Österreich und der Schweiz erklommen hatte. Dass sich ihr Leben einmal so verändern würde, damit hatte die Musikerin mit Wurzeln in Marokko, Serbien und Deutschland nicht gerechnet.

Mehr unter: bigFM - Beitrag vom 22. April 2023
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Neuer Impfstoff gegen HIV macht Hoffnung

Impfstoffe auf mRNA Basis sind seit der Corona-Pandemie bekannt. Nun könnten die Erkenntnisse auch im Kampf gegen das HI-Virus helfen. Während die Wissenschaft vor allem in den letzten Jahren enorme Fortschritte im Bereich der Impfstoff-Entwicklung vorweisen konnte, gibt es bisher keinen effektiven Impfstoff gegen das HI-Virus. Grund dafür sind die vielfältigen und häufigen Mutationen, durch die sich der Erreger der Immunschwäche AIDS der Wirkung der meisten herkömmlichen Impfstoffe entzieht. Spezielle mRNA-Vakzine, welche sich bereits bei der Bekämpfung des Corona-Virus als erfolgreich erwiesen haben, könnten diese Lücke nun schließen.

Abstract in science: Vaccination induces HIV broadly neutralizing antibody precursors in humans. 

Mehr unter: 24vita vom 18. April 2023
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Kardiovaskuläres Risiko: Primärprävention bei HIV-Patienten erfolgreich

Eine antiretrovirale Therapie bei HIV-Infektion geht häufig mit erhöhten Cholesterolwerten einher. Im selben Maß, wie sich die Effektivität der antiretroviralen Therapie (ART) von HIV-Infizierten verbessert hat und dadurch ihre Lebenserwartung gestiegen ist, haben andere Erkrankungen bei der Betreuung dieser Patienten an Bedeutung gewonnen. Allen voran ist hier die Dyslipidämie zu nennen, eine häufige Nebenwirkung der ART und gleichzeitig ein anerkannter Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Ereignisse. Im Rahmen der REPRIEVE-Studie wird daher seit 2015 untersucht, ob bei HIV-Patienten unter ART, die aufgrund ihres sonstigen kardiovaskulären Risikoprofils eigentlich keine Kandidaten für eine Statintherapie wären, die präventive Gabe eines Statins einen positiven Effekt hat.

Homepage der REPRIEVE Studie 

Dazu Deutsche Aids-Hilfe - DAH: Statin senkt Herz-Kreislauf-Probleme bei Menschen mit HIV um ein Drittel. 

Mehr unter: Pharmazeutische Zeitung vom 18. April 2023
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Bayern: Lücken bei HIV-Praxen in der Fläche

HIV-Positive müssen in Teilen Bayerns weite Wege auf sich nehmen, um eine spezialisierte Arztpraxis aufzusuchen. In der Oberpfalz und Niederbayern gibt es jeweils nur eine HIV-Schwerpunktpraxis, in Oberfranken keine einzige, wie eine Landtagsanfrage des Grünen-Abgeordneten Florian Siekmann ergab. "Betroffene müssen für die lebensrettende Behandlung oft durch den ganzen Regierungsbezirk reisen und noch weiter", kritisiert er. Zusammen mit seinen Fraktionskollegen fordert er deswegen einen Ausbau der flächendeckenden Versorgung.

Mehr unter: Deutsches Ärzteblatt vom 14. April 2023
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"Breed me!" – Zur Psychologie des Kondomverzichts

Beim schwulen Sex ist das Kondom erst in Folge der HIV-Pandemie in Gebrauch gekommen. Als Symbol einer Sexualität des Verzichts löst es vor allem negative Assoziationen aus. Die HIV-Epidemie hat das Sexualleben schwuler Männer grundlegend verändert. Nachdem die sexuelle Übertragbarkeit des Virus feststand, war es mit der sexuellen Liberalisierung der 1970er Jahre erst einmal vorbei. Sie wurde abgelöst durch eine Sexualität des Verzichts: Während vor Aids 32 Prozent der schwulen Männer kondomlosen rezeptiven Analverkehr mit Spermadeponierung außerhalb fester Partnerschaften hatten, waren es nach Beginn der Aids-Krise nur noch 3 Prozent. Die ABC-Regel fasste Maßnahmen zur Verringerung des Infektionsrisikos zusammen: Reduktion sexueller Kontakte (Abstinence), Monogamie (Be faithful) und Verzicht auf riskante Sexualpraktiken, insbesondere kondomlosen Analverkehr, bzw. Kondomgebrauch (Condom use).

Mehr unter: HIV&More - Ausgabe 1 | März 2023
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HIV eindämmen: Gut für Gesundheit, Gesellschaft und Wirtschaft

Eine aktuelle Analyse über 13 afrikanische Länder hinweg zeigt: Investitionen in den Kampf gegen HIV/AIDS lohnen sich in dreifacher Hinsicht. Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen bräuchten rund 29 Milliarden US-Dollar pro Jahr, soll HIV/AIDS bis 2030 als Gefahr für die öffentliche Gesundheit beendet werden. Das schätzt UNAIDS, das Gemeinsame Programm der Vereinten Nationen. Eine Analyse über 13 afrikanische Länder hinweg zeigt nun: Solche Investitionen lohnen sich in dreifacher Hinsicht. Denn sie würden nicht nur Millionen Menschenleben retten – sie hätten positive Folgen für die Gesundheit der Bevölkerung, die Gesellschaft und die Wirtschaft.

Vollständiger Bericht (pdf) Economist Impact-Report: A triple dividend – The health, social and economic gains from financing the HIV response in Africa. 

Mehr unter: PharmaFakten vom 12. April 2023
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Von HIV, AIDS und dem Trauma des Überlebens

Krisen, egal ob wirtschaftlich, sozial oder politisch, waren und sind eine große Herausforderung, die Ausgrenzung, Angst und Trauma mit sich bringen. Eine Zeit, in der all diese Gefühle besonders präsent waren, stellt der Höhepunkt der HIV- und Aids-Epidemie in den 1980ern dar. In The Great Believers (dt.: Die Optimisten) thematisiert Rebecca Makkai genau diese geschichtliche Periode auf eindrucksvolle und berührende Art, indem sie darstellt, wie sie nicht nur die Erkrankten, sondern auch deren Umfeld betroffen hat und wie die Folgen noch Jahre später nachwirken.

Mehr unter: Seemoz vom 12. April 2023
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Die andere Pille danach

Eine einmalige Doxycyclin-Gabe soll als »Pille danach« die Entstehung von bakteriellen sexuell übertragbaren Krankheiten wie Syphilis, Tripper oder Chlamydien verhindern. Auch hierzulande steigen die Fälle von sexuell übertragbaren Krankheiten wie Syphilis, Tripper und Chlamydien an. Eine Studie zeigt, dass eine Postexpositionsprophylaxe mit Doxycyclin, die so genannte DoxyPEP, eine wirksame Maßnahme zur Prävention nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr darstellen könnte. Mahnende Worte von Experten gibt es aber auch. Im New England Journal of Medicine hat ein Team um Dr. Annie Luetkemeyer von der University of California in San Francisco Daten zum Einsatz der DoxyPEP aus einer randomisierten Studie veröffentlicht.

Abstract in New England Journal of Medicine: Anne F. Luetkemeyer et al; Postexposure Doxycycline to Prevent Bacterial Sexually Transmitted Infections. 

Mehr unter: Pharmazeutische Zeitung vom 6. April 2023
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Neue Therapie gegen HTLV-1 Virus entwickelt

Das HTLV-1-Virus ist deutlich weniger bekannt als HIV. Weniger bekannt als HIV, aber ähnlich gefährlich: HTLV-1. Eine Genschere könnte jetzt bei der Therapie helfen. Es ist deutlich weniger bekannt als HIV, aber ähnlich gefährlich: HTLV-1. Weltweit sind etwa 10 bis 20 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert, das aggressive Formen der Leukämie oder eine unheilbare Rückenmarkserkrankung auslösen kann. Eine Forschungsgruppe mit Dresdner Beteiligung hat nun einen neuen Therapieansatz gefunden, mit dem HTLV-1 wirksam bekämpft werden könnte: Mit Hilfe einer speziellen Genschere.

Studie in Molecular Therapy: Teresa Rojo-Romanos et al; Precise excision of HTLV-1 provirus with a designer-recombinase. 

Mehr unter: Mitteldeutscher Rundfunk - MDR vom 4. April 2023
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Fentanyl tötet in den USA jedes Jahr Zehntausende

Fluch und Segen zugleich: Opioidhaltige Schmerzmittel sind wichtige Medikamente. Und tödliche illegale Drogen. Fentanyl kursiert auch in Europa. Mehr Sorge bereitet jedoch der grassierende Konsum von zwei anderen Opioiden bei Jugendlichen. In den USA wird die Opioidkrise immer dramatischer. Letztes Jahr starben mehr als 100 000 Menschen durch eine Überdosis des Schmerzmittels Fentanyl. Wir in Europa wähnen uns sicher, schließlich gelten Heroin und verwandte Stoffe in vielen Ländern als schmutzige Drogen der Vergangenheit. Als chic, weil anregend und Ausdauer fördernd, gelten heutzutage hingegen – gerade unter Jugendlichen – Ecstasy oder Kokain. Droht also keine Gefahr?

Mehr unter: Neue Zürcher Zeitung vom 3. April 2023
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HIV: Raucherstatus hat erheblichen Einfluss

Trotz antiretroviraler Therapie ist die Lungenfunktion von HIV-Infizierten häufig dauerhaft in Gefahr. Einen Risikofaktor haben Betroffene jedoch selbst in der Hand: den Raucherstatus. Eine besondere Rolle im Hinblick auf die Lungenfunktion spielt offensichtlich auch bei HIV-Infizierten der Nikotinabusus. Doch auch wer medikamentös gut eingestellt ist und nie geraucht hat, bleibt vom Lufu-Verlust nicht verschont. Zu diesem Resultat kommen Forscher um Dr. Rebekka faber Thudium vom Rigshospitalet der Universität Kopenhagen aufgrund einer prospektiven Kohortenstudie mit 1.130 HIV-Infizierten.

Studie in BMJ Journals - Thorax: Thudium RF et al; Faster lung function decline in people living with HIV despite adequate treatment: a longitudinal matched cohort study. 

Mehr unter: Medical Tribune Deutschland vom 4. April 2023
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HIV-Pionierin Eilke B. Helm ist tot

Das Thema Aids ließ die beliebte Ärztin nicht los. Eilke B. Helm ist tot. Die Ärztin und Forscherin hatte im Jahr 1982 an der Frankfurter Universitätsklinik an einem Patienten erstmals in Deutschland HIV diagnostiziert. Sie gilt als Pionierin und war in der Studentenschaft der Uniklinik beliebt. Wie die Frankfurter Rundschau aus deren Kreisen erfuhr, starb Helm in der Nacht auf Samstag nach langer Krankheit. Sie wurde 86 Jahre alt.

Siehe auch Interview (2015) in der Süddeutschen Zeitung: »Mehrere Tote an einem Wochenende, das müssen Sie erst mal verkraften«

Mehr unter: Frankfurter Rundschau vom 11. April 2023
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Toxoplasma: Der Meister-Manipulator

Trojanische Pferde oder wandelnde Zombies – die Rede ist von Toxoplasma gondii. Kaum ein Parasit ist weltweit so verbreitet, ein Drittel der Menschheit ist infiziert. Nun wurde sein Geheimnis entschlüsselt. Der Parasit Toxoplasma gondii ist bei etwa einem Drittel der Weltbevölkerung zu finden – die Mehrheit der Menschen ist infiziert, ohne es zu wissen. In Deutschland infizieren sich Menschen hauptsächlich durch den Verzehr von Fleisch. Zwischen dem 20. und 80. Lebensjahr steigt hier die Serumprävalenz von Toxoplasma-IgG-Antikörpern linear mit in etwa einem Prozent pro Jahr von 20 Prozent auf 77 Prozent an.

Studie in Cell Host & Microbe: Arne L. ten Hoeve et al; The Toxoplasma effector GRA28 promotes parasite dissemination by inducing dendritic cell-like migratory properties in infected macrophages. 

Mehr unter: DocCheck - News vom 1. April 2023
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Erfahrungen mit HIV und AIDS: Geschichten und Kunstwerke von 13 Menschen

13 Geschichten über Menschen und ihre Erfahrungen mit HIV und AIDS erfahren Besucherinnen und Besucher der Ausstellung vom 4. bis 21. April 2023 im Foyer des Heidelberger Rathauses. Die AIDS-Hilfe Heidelberg e.V. blickt auf eine lange, kämpferische und mutige Geschichte zurück. Seit ihrer Gründung 1986 ist viel passiert: Was als Selbsthilfegruppe auf Initiative einiger schwuler Männer begann, hat sich bis heute zu einer professionellen Beratungs-, Bildungs- und Teststelle für sexuelle Gesundheit entwickelt. Von Dienstag, 4. April, bis Freitag, 21. April 2023, zeigt die AIDS-Hilfe im Foyer des Heidelberger Rathauses ihre Ausstellung "Was wäre, wenn wir weitermachen?".

Mehr unter: Stadt Heidelberg – Pressemeldung vom 30. März 2023
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In Gedenken an Lorena Borjas

Heute, am 30. März denken wir an trans und Latinx Aktivistin Lorena Borjas, die vor drei Jahren (2020) an einer Infektion mit Covid-19 verstarb. Mit ihr verloren viele queere Aktivist*innen ein wichtiges Vorbild. Denn Borjas hat ihr Leben lang für die Rechte marginalisierter Menschen gekämpft: Für trans Frauen, Geflüchtete ohne Aufenthaltsberechtigung, Sexarbeitende und Betroffene von HIV oder AIDS.

Mehr unter: Missy Magazin vom 30. März 2023
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HIV-PrEP: Von großen Lücken und weißen Flecken

Der Zugang zur PräExpositionsprophylaxe, um sich vor HIV zu schützen, ist unnötig erschwert. Das führt zu HIV-Infektionen, die nicht sein müssten.  PräExpositionsprophylaxe – ein sperriges Wort mit durchschlagender Wirkung: Die PrEP spielt bei den Plänen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), HIV und Aids bis zum Jahr 2030 entscheidend einzudämmen, eine wichtige Rolle. Sie besteht aus einem antiretroviralen Arzneimittel, das HIV-negative Menschen vor einer Infektion schützen kann. Doch der Zugang zur PrEP in Europa ist unnötig erschwert. Auch Deutschlands PrEP Landkarte hat viele weiße Flecken.

Mehr unter: PharmaFakten vom 23. März 2023
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Frau mit HIV klagt wegen Diskriminierung bei Zahnärztin

Ihre HIV-Infektion hatte sie im Rahmen eines standardisierten Fragebogens angegeben. Die behandelnde Zahnärztin verwehrte ihr daraufhin die Behandlung. Einer HIV-positiven Frau sind in Wien erstinstanzlich 1.500 Euro Schadenersatz wegen Diskriminierung zugesprochen worden, weil eine Zahnärztin sie zunächst nicht und dann erst am Ende des Tages behandeln wollte. Das Bezirksgericht Döbling urteilte jüngst, dass es sich um eine Verletzung des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGStG) handelt, teilte der Klagsverband zur Durchsetzung der Rechte von Diskriminierungsopfern mit. Die beschuldigte Zahnärztin hat Berufung eingelegt.

Siehe auch Aids-Hilfe Wien: Gerichtsurteil zum Diskriminierungsschutz von Menschen mit HIV.  

Mehr unter: Kleine Zeitung vom 20. März 2023
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Wo das HI-Virus im Gehirn schläft

Das Humane Immundefizienz-Virus HIV-1 kann verschiedene Gewebe des Menschen infizieren. Sobald das Virus in die Zellen eingedrungen ist, integriert es sein Genom in das zelluläre Genom, was zu einer anhaltenden Infektion führt. Die Rolle der Struktur und Organisation des Wirtsgenoms bei der HIV-1-Infektion ist bisher nicht gut verstanden. Anhand eines Zellkulturmodells, das auf Mikroglia-Immunzellen des Gehirns basiert, hat ein internationales Forscherteam unter Leitung von Wissenschaftler:innen des Universitätsklinikums Heidelberg und des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) nun die Einbaumuster von HIV-1 in das Genom von Mikrogliazellen definiert.

Artikel in Cell Reports: Mona Rheinberger et al; Genomic profiling of HIV-1 integration in microglia cells links viral integration to the topologically associated domains. 

Mehr unter: Deutsches Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) – Pressemeldung vom 16. März 2023
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Wie das Kondom für die Frau scheiterte – und wiederkehren könnte

Das Femidom sollte Teenagerinnen vor HIV schützen – und, wie die Pille, die sexuelle Selbstbestimmung der Frau vorantreiben. Warum hat es sich nie durchgesetzt? Die Frau, die sich mit der Geschichte des Femidoms vielleicht am besten auskennt, ist inzwischen Rentnerin. Anny Peters, die hellblonden Haare von grauen Strähnen durchzogen, runzelt immer wieder die Stirn, wenn sie in ihrem weichen, niederländisch gefärbten Englisch über das Verhütungsmittel spricht, für das sie ihr halbes Berufsleben gekämpft hat. Noch immer kann sie dann laut und energisch werden. In den Neunzigerjahren war Anny Peters eine der feministischen Entwicklungshelferinnen, die sich mit Ärztinnen, HIV-positiven Frauen und Angehörigen einmal im Monat in Simbabwes Hauptstadt Harare trafen. Indische, US-amerikanische, simbabwische Akzente flogen durcheinander, wenn sie darüber sprachen, dass immer mehr Frauen, besonders junge, sich mit HIV infizierten – und nach Auswegen suchten.

Mehr unter: ZEIT online vom 10. März 2023
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Tuberkulose: Impfstoffkandidat mit guten Ergebnissen

Etwa 10 Millionen Menschen erkranken pro Jahr neu an Tuberkulose, bei der Mycobacterium tuberculosis Entzündungen in der Lunge verursacht.
Ein Impfstoffkandidat gegen Tuberkulose ist Phase I Daten zufolge sicher und immunogen. Das Besondere: Der adjuvantierte Proteinimpfstoff aus den USA ist gefriergetrocknet und lässt sich ohne Kühlung aufbewahren. Die von Mykobakterien verursachte Lungenerkrankung Tuberkulose (Tbc) ist immer noch ein großes Gesundheitsproblem mit weltweit etwa 10 Millionen Neuerkrankungen und 1,5 Millionen Toten pro Jahr. Die Mittel der Prävention sind begrenzt: In weiten Teilen der Welt wird mit einem Lebendimpfstoff geimpft, der den abgeschwächten Mykobakterien-Impfstamm Bacillus Calmette-Guérin (BCG) enthält. Dessen Wirksamkeit ist aber gering und die Impfreaktionen und lokalen Komplikationen nicht unerheblich. Ein effizienter sicherer Impfstoff gegen Tuberkulose wäre daher willkommen.

Artikel in nature communications: Zachary K. Sagawa et al; Safety and immunogenicity of a thermostable ID93 + GLA-SE tuberculosis vaccine candidate in healthy adults.

Und HIV&More: Tuberkulose: Neue und bisher unbekannte Resistenzmutationen klassifiziert.

Siehe auch Robert Koch-Institut: Übersichtsseite zu Tuberkulose

Mehr unter: Pharmazeutische Zeitung vom 8. März 2023
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Die Marathonläufer der Immunabwehr

Bei chronischen Infektionen und Krebs spielt ein bestimmter Typ Immunzellen eine zentrale Rolle für die Abwehr. Forschende der Universität Basel zeigen, was diesen Immunzellen den langen Atem verleiht, den Marathonlauf gegen einen chronischen Infekt zu bewältigen. Ihre Ergebnisse schaffen die Grundlage für wirksamere Therapien und Impfstrategien. Infizierte und entartete Körperzellen müssen weg. Und das möglichst schnell, bevor größerer Schaden entsteht. Das ist die Aufgabe der so genannten zytotoxischen T-Zellen. Wie diese Zellen chronische Infektionen abwehren, erforscht das Team um Prof. Dr. Daniel Pinschewer am Departement Biomedizin der Universität Basel in Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Forschungsgruppen.

Originalpublikation in Immunity: Anna-Friederike Marx et al; The alarmin interleukin-33 promotes the expansion and preserves the stemness of Tcf-1+ CD8+ T cells in chronic viral infection. 

Mehr unter: Universität Basel -Pressemitteilung vom 6. März 2023
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«HIV und AIDS – (K)eine Generationenfrage» DÖAK 2023

Vom 23. – 25. März 2023 fand der 11. Deutsch-Österreichische AIDS-Kongress (DÖAK) in Bonn statt. Unter dem Motto «HIV und AIDS – (K)eine Generationenfrage» wurden neue wissenschaftliche Erkenntnisse rund um HIV und Alter sowie die Bedeutung und Auswirkung von HIV über alle Generationen hinweg diskutiert. Eine Delegation der Aids-Hilfe Schweiz und ihres Verbandes reiste an die Konferenz und teilt ihre Erkenntnisse hier im Blog.

Details zum DÖAK: www.doeak-kongress.de 

Mehr unter: Aids-Hilfe Schweiz blog im März 2023
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