Ausgabe 105

      Jahrgang 28

     Februar 2024

 

Inhaltsverzeichnis


 

Vorbemerkung
Impressum
Sponsoren
 

 

 

 





HIV: Verschlaf die Diagnose nicht!
Syphilis doch nicht aus Amerika? 2.000 Jahre alter Nachweis entdeckt
HIV: Versorgungsengpass soll zeitnah festgestellt werden
Zugang zur Diamorphin-Behandlung erleichtern!
Forschern gelingt wichtiger Schritt hin zu einem HIV-Impfstoff
Krank, verängstigt und ohne Behandlung
HIV: Erbgut-Schmuggel in den Zellkern
HIV: Breit neutralisierende Antikörper schützen Makaken vor einer Infektion
Forschung auf der Suche nach Breitband-Virostatika
PrEP Engpässe: HIV-Experten fürchten Anstieg der Neuinfektionen
«Wir können Probleme nur gemeinsam lösen»
Globale HIV-Fortschritte überschätzt
Integraseinhibitoren: Kein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse
Tuberkulose behandeln, wenn Antibiotika nicht mehr wirken
Schwule und bisexuelle Männer in Haft beraten
Humanes Zytomegalievirus: Neue antivirale Antikörper als Therapieansatz
Welt-Aids-Konferenz: Millionen Infizierte ohne Therapie
Frauenmedizin: Wechseljahre mit und ohne HIV
Neuer Novotech-Bericht weist weltweit 1.000 klinische HIV-Studien auf
HIV-Positive werden immer jünger
Schützt eine HIV-Therapie vor Multipler Sklerose?
Schwerer Rückschlag für die HIV-Impfstoff-Forschung
Wie HIV-positive Frauen in Tadschikistan diskriminiert werden
"Ohne Rausch hätte die menschliche Gesellschaft nicht überlebt"
Ist das das Ende von Aids?
Landesweiter Mangel an HIV-Medikamenten in Russland
Phase I Studie: Vaginale HIV-Prävention bei Bedarf
Nicht vertrauenswürdig: Offener Brief zur Digitalisierung des Gesundheitswesens
Kambodscha: Regierung stellt jährlich 10 Millionen US Dollar für den Kampf gegen HIV/AIDS bereit
Neuer Heilungsansatz: Aus NNRTI mach TACK!
Viele werden in Europa noch nicht mit moderner Prophylaxe versorgt
Thailand: Kondomgebrauch unter Teenagern sinkt
"Uns gehen die Vorräte aus – es ist eine Katastrophe"
Wie die Welt es geschafft hat, aus einer tödlichen Seuche eine behandelbare Krankheit zu machen
Mit HIV alt werden - Fortschritte in der AIDS-Therapie
HIV-Prophylaxe: Rund 39.000 PrEP-Nutzer
Lebensqualität bei Hepatitis C Betroffenen verbessern
HIV-Epidemie: Frankfurt ist jetzt Fast Track City
HIV-Testangebote weiter verbessern!
Sorge um Ausbreitung von HIV in Osteuropa
Stigmatisierung von HIV-Positiven nimmt wieder zu
HIV, Syphilis und Chlamydien sind in der Schweiz auf dem Vormarsch
HIV-Impfung: Zeit für eine neue Taktik
Zahl der HIV-Infektionen in Südafrika geht erstmals signifikant zurück
Leben mit HIV
Mit HIV wieder sexy
"Die Jungen wollen keine Verantwortung übernehmen"
Wer Gewalt gegen Frauen beseitigen will, muss auch Sexarbeiter*innen stärken
Vorläufige Schätzung: 1.900 HIV-Neuinfektionen in Deutschland
Aids, Kunst und Reflexion - Das Bildnis des Wolfgang Max Faust
Opioid-Missbrauch: Kommunen sollen sich auf Opfer starker Drogen vorbereiten
Santé meldet drastischen Anstieg der HIV-Patienten in Luxemburg
Kondom löst Pille als Verhütungsmittel Nummer eins ab
Sexuelle Gesundheit: Reden hilft!
Dynamik neutralisierender Antikörper erforscht
Mediziner sorgen sich um künftige Versorgung von HIV-Patienten
Fast die Hälfte der neuen HIV-Fälle in den Philippinen sind Teenager
Syphilis und Hepatitis B: Mehr sexuell übertragbare Infektionen registriert
Modellierung zeigt hohe Wirksamkeit von PrEP bei Frauen in Ländern mit hoher HIV-Prävalenz
Mit den Koronarplaques schrumpft das Herzrisiko
Erschreckend viele Neugeborene in den USA haben Syphilis
Jugendliche mit HIV: Tanzen, Rappen und Lachen gegen das Stigma
Weitergabe von Patientendaten an Dritte
Start der Kampagne "Leben mit HIV. Anders als du denkst?" zum Welt-Aids-Tag 2023
Neurokognitive Störung
Drei HIV-positive Menschen erhielten einen Heilversuch per CRISPR
Versorgung drogenabhängiger Personen (Patienten)
Bruno Pélassys Vermächtnis in Berlin: Kunst – Leben – Aids
Mit Kondomen im Bauchladen durch Sauerländer Kneipen
Wie viele Immunzellen hat unser Körper?
HIV-Therapie im Alter: Risikofaktoren im Alter minimieren
HIV: "Können Sie uns bitte als Menschen betrachten?"
Adhärenz und HIV: Die Rolle der Beziehung
Stammzellen-Transplantation als Chance für alle HIV-Infizierten?
Auch bei Älteren an HIV-Infektionen denken

 





 
 
 

Vorbemerkung

Die HIV AIDS Infos sind eine Zusammenstellung aus Internetquellen, Mail- und Newsgroups und erstreckt sich jeweils über einen Zeitraum von ca. drei bis vier Monaten. Die einzelnen Artikel sind mit einem Link auf die Orginalartikel versehen und chronologisch geordnet.
Es wird auf diese Weise schnell über neue Entwicklungen und Änderungen in den Bereichen Epidemiologie, medizinischer Behandlung, ambulanter Pflege und psychosozialer Beratung bei HIV-Infektion, AIDS-Erkrankung und Hepatitis informiert. Die HIV AIDS Infos erscheinen in regelmäßigen Abständen und informieren interdisziplinär über Änderungen und Neuerungen auf dem Gebiet von HIV und AIDS.
 
 
 
 
 



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HIV: Verschlaf die Diagnose nicht!

Bei einer früh diagnostizierten HIV-Infektion entwickeln nur wenige Patienten eine Immunschwäche. Bei späten Diagnosen sieht das anders aus – was können Hausärzte also tun, um die Infektion schnell zu erkennen? Die Werkzeuge, um die HIV/AIDS-Pandemie zu beenden und Neuinfektionen zu verhindern, sind zwar vorhanden, aber dennoch infizieren sich jedes Jahr knapp 2.000 Menschen in Deutschland mit dem Virus. Woran liegt das und was können Hausärzte tun? Darüber hat Prof. Jürgen Rockstroh in der Veranstaltung: HIV: Verschlaf die Diagnose nicht! gesprochen.

Oder Mannschaft Magazin: Studie: Viele britische Heteros halten sich für HIV-immun. 

Mehr unter: DocCheck - News vom 3. Februar 2024
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Syphilis doch nicht aus Amerika? 2.000 Jahre alter Nachweis entdeckt

Der einzig wirksame Schutz vor einer Geschlechtskrankheit ist das Kondom. Die allerersten sind womöglich beim Versuch entstanden, sich vor Syphilis zu schützen. Geschlechtskrankheiten, über die spricht man lieber nicht. Syphilis, Tripper, Chlamydien, das haben immer nur die anderen, man selbst ist davon doch nicht betroffen. Die Zahlen sprechen aber eine andere Sprache. Vor allem Tripper und Syphilis sind wieder auf dem Vormarsch. Das dürfte unter anderem damit zusammenhängen, dass die Menschen weniger vorsichtig sind. Seit HIV mit Medikamenten im Blut unter die Wahrnehmungsgrenze gedrückt bzw. eine Ansteckung mit Prep Medikamenten verhindert werden kann, greifen die Menschen wieder seltener zum Kondom – und vergessen dabei, dass es auch andere Geschlechtskrankheiten gibt.

Artikel in nature: Syphilis microbe’s family has plagued humans for millennia. 

und RTL News: Syphilis-Fälle steigen in USA rasant an! Droht auch hierzulande eine Epidemie? 

Mehr unter: derStandard vom 28. Januar 2024
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HIV: Versorgungsengpass soll zeitnah festgestellt werden

Bereits seit Monaten klagen Fachgesellschaften und Apotheken über die Lieferengpässe bei der Wirkstoffkombination Emtricitabin/Tenofovirdisoproxil, die für die Therapie und Prophylaxe von HIV unverzichtbar ist. Jetzt hat das BMG angekündigt, die Importregeln zu lockern. Die Feststellung des Versorgungsengpasses solle zeitnah erfolgen, teilte das BMG der PZ am heutigen Freitag auf Nachfrage mit. »Wir konnten bisher noch alle Patienten versorgen, mussten aber tatsächlich bei den letzten Packungen der PrEP schauen, wer noch genug Tabletten hat und wer seine HIV-Therapie natürlich nicht unterbrechen darf«, berichtet aktuell Dirk Vongehr der Pharmazeutischen Zeitung.

und Pharmazeutische Zeitung: HIV-Prophylaxe: Versorgungsmangel für HIV-PrEP festgestellt. 

und HIV&More: Ende des Engpasses in Sicht. 

und Aids-Hilfe Schweiz: Keine bekannten Versorgungsschwierigkeit in der Schweiz. 

Mehr unter: Pharmazeutische Zeitung vom 27. Januar 2024
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Zugang zur Diamorphin-Behandlung erleichtern!

Die Diamorphin-Behandlung muss als gleichwertige und gleichrangige Form der Substitutionstherapie anerkannt werden. Das fordern Deutsche Aids-Hilfe (DAH), Akzept e.V. und JES-Bundesverband in einer Stellungnahme an das Bundesgesundheitsministerium. Seit mittlerweile mehr als zehn Jahren ist in Deutschland die Behandlung von Opioidabhängigkeit mit Diamorphin – pharmazeutisch hergestelltem Heroin – in der Regelversorgung möglich. Angesichts der positiven Erfahrungen mit dem halbsynthetischen Opioid in puncto Wirksamkeit und Sicherheit ist eine Überarbeitung der aktuellen Rahmenbedingungen für die Verschreibung von Substitutionsmitteln mit Diamorphin längst überfällig.

Link: Stellungnahme für die Neufassung der Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung (BtMVV) von DAH, Akzept e. V. und JES-Bundesverband. (pdf) 

Mehr unter: DAH blog magazin.hiv vom 25. Januar 2024
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Forschern gelingt wichtiger Schritt hin zu einem HIV-Impfstoff

Da die Antikörper von außen zugeführt wurden, handelte es sich nur um eine passive Impfung. Das Ziel ist aber ein Impfstoff, der den Körper anregt, selbst Antikörper zu produzieren. Davon ist die Wissenschaft aber noch weit entfernt. US-Forscher haben Makaken in verschiedenen Versuchen mehrere Antikörper gespritzt. Die Antikörper verhinderten zuverlässig eine Ansteckung mit dem HI-Virus. Die Forschenden verwendeten für ihre Studie drei Antikörper. Der erste Antikörper namens VRC34.01 wurde vor einigen Jahren im Blut von HIV-Patienten entdeckt. Er hat eine stark neutralisierende Wirkung gegen das Virus. Die beiden anderen Antikörper DFW1W und DFPH-a1.5 wurden nach einer speziellen Impfung im Blut von Makaken gebildet.

Abstract in Science Translational Medicine: Pegu A et al; Antibodies targeting the fusion peptide on the HIV envelope provide protection to rhesus macaques against mucosal SHIV challenge. 

Siehe auch DAH blog magazin.hiv: Impfung gegen HIV – wo stehen wir? 

Mehr unter: 20 Minuten Meldung vom 25. Januar 2024
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Krank, verängstigt und ohne Behandlung

Die Bundesregierung verschleppt die angekündigte Reform der Übermittlungspflicht für die Gesundheitsversorgung von Menschen ohne sicheren Aufenthaltsstatus. Ihnen werden aus migrationspolitischen Gründen damit grundlegende Menschenrechte verwehrt. Ob Husten, Zahnschmerzen oder lebensbedrohliche Erkrankungen wie ein Tumor: Für die meisten Menschen in Deutschland ist es selbstverständlich, eine ärztliche Praxis aufzusuchen, wenn sie krank sind. Anders ist das für Menschen, die ohne geregelten Aufenthaltsstatus in Deutschland leben.

Mehr unter: DAH blog magazin.hiv vom 23. Januar 2024
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HIV: Erbgut-Schmuggel in den Zellkern

Über eine Million Menschen stecken sich jährlich mit dem AIDS-Virus HIV an. Um eine Wirtszelle zu infizieren und sich zu vermehren, muss das Virus sein Erbgut in den Zellkern schleusen und in ein Chromosom einbauen. Teams um Dirk Görlich am Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften und Thomas Schwartz am Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben jetzt entdeckt, dass sich das Kapsid des Virus zu einem molekularen Transporter entwickelt hat. Dieser kann eine zentrale Verteidigungslinie des Zellkerns direkt durchqueren, die sonst vor eindringenden Viren schützt. Für die antiviralen Sensoren im Zytoplasma bleibt das HIV-Genom bei diesem Schmuggel quasi unsichtbar.

Artikel in nature: Fu L et al; HIV-1 capsids enter the FG phase of nuclear pores like a transport receptor. 

Mehr unter: Max-Planck-Gesellschaft – Pressemeldung vom 24. Januar 2024
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HIV: Breit neutralisierende Antikörper schützen Makaken vor einer Infektion

US-Forscher haben Makaken durch die Infusion von breit neutralisierenden Antikörpern vor einer Infektion mit dem Simianen Immundefizienz-Virus geschützt. Die in Science Translational Medicine publizierten Ergebnisse sind ein wichtiger Schritt in Richtung auf einen ersten HIV-Impfstoff. Vor einigen Jahren hatte das Team um John Mascola vom Vaccine Research Center der US-National Institutes of Health (NIH) in Bethesda im Blut eines HIV-Infizierten einen Antikörper entdeckt, der im Labortest eine ungewöhnlich starke neutralisierende Wirkung erzielte.

Abstract der Studie in Science Translational Medicine: Amarendra Pegu et al; Antibodies targeting the fusion peptide on the HIV envelope provide protection to rhesus macaques against mucosal SHIV challenge. 

Mehr unter: Deutsches Ärzteblatt vom 22. Januar 2024
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Forschung auf der Suche nach Breitband-Virostatika

Um für eine nächste Pandemie besser gewappnet zu sein, arbeiten Forschungsteams an der Entwicklung von Medikamenten mit breiter Wirksamkeit. Die nächste Pandemie wird kommen, das gilt in der Fachwelt als so gut wie sicher. Fraglich ist indes, wann – und welcher Erreger sie verursachen wird. Viele Expertinnen und Experten vermuten, dass wie schon bei der Spanischen Grippe und Covid-19 ein Virus der Auslöser sein wird und die größte Gefahr von einer Zoonose ausgeht, einer Infektionskrankheit, die von einem Tier auf den Menschen übergesprungen ist.

Mehr unter: Frankfurter Rundschau vom 19. Januar 2024
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PrEP Engpässe: HIV-Experten fürchten Anstieg der Neuinfektionen

Die Wirkstoffkombination Emtricitabin / Tenofovirdisoproxil für die HIV Präexpositionsprophylaxe (PrEP) ist in Deutschland wegen Lieferengpässen kaum noch erhältlich. Das zeigt eine Umfrage der Deutschen Arbeitsgemeinschaft ambulant tätiger Ärztinnen und Ärzte für Infektionskrankheiten und HIV-Medizin (dagnä). Der Verband warnt vor mehr Neuinfektionen. In der Umfrage haben knapp 90 Prozent der HIV-Schwerpunktpraxen Lieferengpässe bei den PrEP Präparaten gemeldet. Die Mehrheit gab an, dass sie nur noch reduzierte Packungsgrößen herausgeben könnten. Mehr als ein Drittel meldete, dass PrEP Nutzer die regelmäßige Einnahme der Mittel unterbrechen müssten. Auch laufende HIV-Therapien seien umgestellt worden.

Siehe auch JournalMed: Versorgungsmangel bei HIV-PrEP Medikamenten. 

Mehr unter: Deutsches Ärzteblatt vom 16. Januar 2024
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«Wir können Probleme nur gemeinsam lösen»

«Geht es um gesundheitliche Herausforderungen wie etwa Antibiotikaresistenzen, sitzen wir weltweit alle im selben Boot», sagt Global Health Forscher Jan Fehr. Infektionskrankheiten und Antibiotikaresistenzen verbreiten sich über Transport- und Reisewege rund um den Erdball. Zusammen mit Partnern in Indien und Uganda sucht der Infektiologe Jan Fehr Lösungen für globale Gesundheitsprobleme. Ein Interview.

Mehr unter: Universität Zürich - News vom 16. Januar 2024
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Globale HIV-Fortschritte überschätzt

Die AIDS Healthcare Foundation (AHF) richtete heute einen offenen Brief an die Führungsspitze des Gemeinsamen Programms der Vereinten Nationen zu HIV/AIDS (UNAIDS) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO), in dem die beiden Organisationen aufgefordert werden, ihre HIV-Daten einer Prüfung zu unterziehen, und zwar angesichts von Bedenken, dass die globale Zahl der Menschen, die sich einer HIV-Behandlung unterziehen, erheblich überschätzt wird. Anlass zu dieser Aufforderung seitens der AHF war die kürzliche Veröffentlichung einer Abhandlung im British Medical Journal (BMJ Open), der zu entnehmen war, dass die von UNAIDS gemeldeten Zahlen diejenigen Patienten nicht vollumfänglich berücksichtigen, die mit einer Behandlung beginnen, diese jedoch nicht fortführen.

Mehr unter: Finanznachrichten vom 9. Januar 2024
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Integraseinhibitoren: Kein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse

Das vier Jahres Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse unter INSTI ist bei therapienaiven und Therapie erfahrenen HIV-Patient*innen nicht erhöht. Nachdem eine frühere Beobachtungsstudie bei therapienaiven HIV-Patient*innen ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko unter Integrase-Strand-Transfer-Inhibitoren (INSTIs) ergab, untersuchte eine große, öffentlich geförderte Studie das 4 Jahresrisiko für kardiovaskuläre Ereignisse unter INSTIs bei Therapie naiven und Therapie erfahrenen (ohne INSTI in der Vorgeschichte) HIV-Patient*innen zweier internationalen Kohorten-Konsortien aus Europa und Nordamerika. In der Auswertung der gut vergleichbaren Gruppen (INSTI-ART vs. andere ART) wurde keine klinisch relevante Assoziation zwischen INSTIs und kardiovaskulärem Risiko beobachtet.

Artikel in Lancet HIV: SM Rein et al; Integrase strand-transfer inhibitor use and cardiovascular events in adults with HIV: an emulation of target trials in the HIV-CAUSAL Collaboration and the Antiretroviral Therapy Cohort Collaboration. 

Mehr unter: HIV&More vom 7. Januar 2024
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Tuberkulose behandeln, wenn Antibiotika nicht mehr wirken

Ein Forschungsteam hat verschiedene Substanzen entwickelt, die gleich doppelt gegen die Tuberkulose wirken: Sie machen den Erreger für Menschen weniger gefährlich und schaffen neue Angriffspunkte für vorhandene Antibiotika. Ein Forschungsteam um den Infektiologen PD Dr. Jan Rybniker der Kölner Universitätsmedizin hat mit Partnern aus Frankreich und Deutschland neuartige, antibiotisch aktive Moleküle identifiziert, die den Tuberkuloseerreger Mycobacterium tuberculosis angreifen und für den Menschen weniger gefährlich machen. Darüber hinaus ermöglichen einige der Substanzen eine erneute Behandlung mit Antibiotika – auch bei Stämmen des Erregers, die bereits Resistenzen entwickelt haben.

Abstract in Cell Chemical Biology: Gries et al.; Discovery of dual-active ethionamide boosters inhibiting the Mycobacterium tuberculosis ESX-1 secretion system.

Mehr unter: Universität zu Köln - Pressemeldung der vom 4. Januar 2024
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Schwule und bisexuelle Männer in Haft beraten

Seit 1990 berät und begleitet das Mann O Meter, Berlins schwuler Checkpoint, schwule und bisexuelle Männer, aber auch andere Personen aus dem queeren Bereich in den Berliner Haftanstalten. Marcus Behrens, Psychologe und fachlicher Leiter des Checkpoints, gibt einen Einblick in den Arbeitsbereich.  Hauptaugenmerk lag zu Beginn auf der Prävention vor einer HIV-Infektion, denn die HIV-Pandemie machte sich im Land breit und insbesondere in den Haftanstalten war bei den dort einsitzenden Menschen die Verunsicherung groß. Auch heute noch treffen wir hier Männer, die – entgegen des Klischees des erfolgreichen weißen schwulen Cis-Mannes – wenig Wissen rund um HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen haben, und zudem oftmals auch mit massiven Selbstwertproblemen aufgrund ihrer Homosexualität zu kämpfen haben.

Mehr unter: Deutsche AIDS-Hilfe - Fachportal Beratung vom 3. Januar 2024
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Humanes Zytomegalievirus: Neue antivirale Antikörper als Therapieansatz

Das humane Zytomegalievirus (HCMV) ist für bestimmte Bevölkerungsgruppen besonders gefährlich. Bei Neugeborenen oder Personen mit angeborenem oder erworbenem Immundefekt sowie unter immunsuppressiver Therapie kann die Infektion Komplikationen hervorrufen und zahlreiche Organsysteme schädigen. Die derzeit verfügbaren Medikamente haben unerwünschte Nebenwirkungen und können das Knochenmark und die Nieren schädigen. Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen haben nun neue antivirale Antikörper entdeckt, die den Grundstein für innovative Therapieansätze zur Bekämpfung dieser weit verbreiteten Infektion legen.

Abstract bei Immunity: Matthias Zehner et al; Single-cell analysis of memory B cells from top neutralizers reveals multiple sites of vulnerability within HCMV Trimer and Pentamer.

Mehr unter: Universität Duisburg-Essen - Pressemeldung Medizinische Fakultät vom 2. Januar 2024
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Welt-Aids-Konferenz: Millionen Infizierte ohne Therapie

Millionen Menschen leben mit dem Virus, hunderttausende sterben alljährlich daran: Auch wenn viel weniger als früher über die Gefahren einer HIV-Infektion gesprochen wird: Sie sind längst nicht gebannt. In diesem Jahr wird München Treffpunkt der weltgrößten wissenschaftlichen Zusammenkunft zum Thema HIV sein. Vom 22. bis 26. Juli werden zur Welt-Aids-Konferenz «Aids 2024» mehr als 15.000 Teilnehmer erwartet.

Mehr unter: RND - RedaktionsNetzwerk Deutschland vom 3. Januar 2024
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Frauenmedizin: Wechseljahre mit und ohne HIV
 
Die Wechseljahre treffen jede Frau und viele Frauen haben erhebliche Beschwerden. Dennoch werden nur wenige Frauen entsprechend behandelt. Angesichts der älter werdenden Frauen mit HIV ist das auch ein Thema für die HIV-Schwerpunktpraxis. Etwa die Hälfte aller Menschen mit HIV sind Frauen, in Deutschland leben laut Robert Koch-Institut etwa 11.200 Frauen mit HIV. Angesichts der mittlerweile fast normalen Lebenserwartung von Menschen mit HIV nimmt auch die Zahl der Frauen mit HIV zu, die sich in den Wechseljahren befinden oder sie bereits hinter sich haben.

Siehe auch HIV&More: Mythen und Fakten zur männlichen Menopause.

Mehr unter: HIV&More - Ausgabe 4 | 2023Inhaltsverzeichnis  |  Text markieren


Neuer Novotech-Bericht weist weltweit 1.000 klinische HIV-Studien auf

Das führende, auf den asiatisch-pazifischen Raum ausgerichtete Biotech CRO mit globalen Durchführungskapazitäten, hat heute den neuesten Bericht über die globale Landschaft der klinischen Studien 2023 zu HIV veröffentlicht, einer Krankheit, von der inzwischen mehr als 39 Millionen Menschen betroffen sind. Das Research Analystenteam von Novotech stellt diese Expertenberichte monatlich völlig kostenlos zur Verfügung. Diese Berichte bieten aktuelle Einblicke in die globale Aktivität klinischer Studien und zeigen auf, in welchen Regionen die höchsten Studienvolumina zu verzeichnen sind und welche Faktoren hinter diesen Trends stehen.

Mehr unter: GlobeNewswire - Finanznachrichten vom 30. Dezember 2023
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HIV-Positive werden immer jünger

Rund 400 Menschen in Kärnten sind HIV-positiv – und die Infizierten werden immer jünger, wie die AIDS-Hilfe mitteilte. Wie der «Checkpoint sexuelle Gesundheit / AIDS-Hilfe Kärnten» gegenüber dem ORF mitteilte, ist die Zahl der HIV-Positiven in der Region im laufenden Jahr um etwa 20 Neuinfektionen angestiegen. Insgesamt sind in Kärnten rund 400 Menschen HIV-positiv. Etwa 300 von ihnen seien in Behandlung – ca. 50 mehr als im Vorjahr.

Mehr unter: Mannschaft Magazin vom 29. Dezember 2023
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Schützt eine HIV-Therapie vor Multipler Sklerose?

Bereits im Jahr 2014 ließ eine Studie aufhorchen, nach der eine antiretrovirale Kombinationstherapie HIV-Patienten vor einer multiplen Sklerose (MS) schützen könnte. Allerdings ist es schwer, eine Risikominimierung für eine MS durch eine medikamentöse Therapie, die zunächst einmal in keinem Zusammenhang zu der Krankheit steht, als kausal zu beweisen. Jetzt verdichtet sich allerdings die seit mehr als zehn Jahren bestehende Hypothese durch Ergebnisse einer neuen, sehr großen Studie. Hier werteten Forschende um Professor Dr. Kyla McKay vom Department of Clinical Neuroscience am Karolinska Institut in Stockholm bevölkerungsbasierte Gesundheitsdaten von zwei Kohorten HIV-positiver Personen aus Schweden und British Columbia, Kanada, aus.

Artikel in Annals of Neurology: Kyla A. McKay PhD et al; Risk of Multiple Sclerosis in People Living with HIV: An International Cohort Study. 

Mehr unter: Pharmazeutische Zeitung vom 22. Dezember 2023
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Schwerer Rückschlag für die HIV-Impfstoff-Forschung

Im Dezember 2023 wurde die PrEPVacc-Studie wegen Unwirksamkeit der untersuchten HIV-Impfstoffe gestoppt. Damit ist unwahrscheinlich, dass noch in diesem Jahrzehnt eine Impfung gegen HIV auf den Markt kommt. Es hätte eine Erfolgsgeschichte für die erste in Afrika koordinierte und von afrikanischen Instituten und Forscher*innen durchgeführte HIV-Impfstoffstudie werden können. Und es wäre die erste große durch europäische Forschungsmittel geförderte Impfstoffstudie gewesen. Doch am 6. Dezember 2023 verkündete die Studienleitung aus Entebbe (Uganda) den Stopp: Von beiden in der PrEPVacc-Studie verwendeten HIV-Impfstoffen sei kein Erfolg mehr zu erwarten.

Mehr unter: DAH blog magazin.hiv vom 22. Dezember 2023
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Wie HIV-positive Frauen in Tadschikistan diskriminiert werden

Anlässlich der internationalen Kampagne 16 Tage Aktivismus gegen geschlechtsspezifische Gewalt hat Asia-Plus ein besonderes Projekt gestartet, bei dem Frauen aus Tadschikistan über die Diskriminierung sprechen, der sie ausgesetzt sind. In Tadschikistan gibt es eine Reihe von Gesetzen und Dokumenten, die direkt oder indirekt die Diskriminierung von Menschen mit HIV verhindern sollen. Im vergangenen Jahr wurde ein weiteres Gesetz "zur Förderung der Gleichberechtigung und Bekämpfung jeglicher Diskriminierung verabschiedet. Zur Freude der Menschenrechtsaktivist:innen wurde darin das Konzept der "indirekten Diskriminierung" eingeführt, mit dem die gefährdeten Gruppen in Tadschikistan am häufigsten konfrontiert sind.

Mehr unter: novastan vom 21. Dezember 2023
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"Ohne Rausch hätte die menschliche Gesellschaft nicht überlebt"

Jedem Menschen sollte es freistehen, sich in besonderen Situationen einen Rausch zu gönnen, sagt der Notfallmediziner und Anästhesist Dr. Gernot Rücker. Er fordert ein radikales Umdenken im Umgang mit Drogen. In seinem Buch "Rausch. Was wir über Drogen wissen müssen und wie ihr Konsum sicherer werden kann" macht Dr. Gernot Rücker, Leiter des Notfallausbildungszentrums der Uniklinik Rostock, deutlich, weshalb es dringend legale Alternativen zu Alkohol geben muss. Im Gespräch für magazin.hiv erläutert Rücker, warum er diese Substanz für besonders gefährlich hält und wie mehr Wissenschaftlichkeit in der Drogenpolitik zu einem risikoärmeren Konsum führen könnte.

Dr. Gernot Rücker: Rausch. Was wir über Drogen wissen müssen und wie ihr Konsum sicherer werden kann. Mosaik Verlag, 272 Seiten, 22 Euro

Mehr unter: DAH blog magazin.hiv vom 18. Dezember 2023
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Ist das das Ende von Aids?

Dank hochwirksamen Medikamenten hat HIV heute viel von seinem Schrecken verloren. Herr Günthard, in der Schweiz soll es ab 2030 keine HIV-Ansteckungen mehr geben. Das ist das Ziel eines neuen nationalen Aktionsplans, das der Bundesrat unlängst verabschiedet hat. Wie realistisch ist das? Das Ziel lässt sich durchaus erreichen. Die HIV-Therapien sind heute sehr wirksam. Durch die Behandlung ist die Viruslast bei den Infizierten meistens so stark supprimiert, dass sie nicht mehr ansteckend sind. Hinzu kommt die Präexpositionsprophylaxe, PrEP, die für Personen mit Risikoverhalten seit einigen Jahren verfügbar ist. Ein Interview.

Siehe auch vfa. Die forschenden Pharma-Unternehmen: Alle Chancen für Infizierte, und keine für HIV. 

Mehr unter: Tagesanzeiger vom 16. Dezember 2023
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Landesweiter Mangel an HIV-Medikamenten in Russland

Seit Monaten kommen Meldungen über Unterbrechungen der HIV-Therapie von Patient*innen aus mindestens 25 Regionen der Russischen Föderation. Der Mangel an Medikamenten droht die Fortschritte in der HIV-Versorgung zunichte zu machen. Iryna Baglikova berichtet, warum das Gesundheitssystem trotz ausreichender Produktion für eine Unterversorgung in Russland sorgt und welche Auswirkungen das hat. Die Medikamente für Menschen mit HIV, die das russische Gesundheitsministerium für 2023 gekauft hat, sind längst aufgebraucht oder gehen zur Neige. Das sei eine Katastrophe, sagen Ärzt*innen und Patient*innen, die mit der Situation vertraut sind.

Mehr unter: DAH blog magazin.hiv vom 14. Dezember 2023
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Phase I Studie: Vaginale HIV-Prävention bei Bedarf

Eine Vaginaltablette zur HIV-Prävention, die Frauen zum oder um den Zeitpunkt des Geschlechtsverkehrs anwenden können, wird derzeit in einer Phase I Studie getestet. Die Präventionsmethode könnte sich etwa für Frauen eignen, für die aktuell verfügbare Therapien nicht infrage kommen oder die nur unregelmäßig sexuell aktiv sind. Die Vaginaltablette ist patronenförmig, löst sich nach dem Einführen in die Scheide schnell auf und setzt die antiretroviralen Arzneistoffe Tenofovirafenamid (TAF) und Elvitegravir (EVG) frei, die über die Vaginalflüssigkeit verteilt werden.

Mehr unter: Pharmazeutische Zeitung vom 14. Dezember 2023
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Nicht vertrauenswürdig: Offener Brief zur Digitalisierung des Gesundheitswesens

Organisationen und Digitalexpert*innen fordern die Bundesregierung auf, ihre Pläne zur Digitalisierung des Gesundheitswesens grundlegend zu überprüfen. Wenn es nach der Bundesregierung geht, wird am 14. Dezember nach einer einstündigen Debatte im Bundestag sowohl über den Gesetzentwurf "zur Beschleunigung der Digitalisierung des Gesundheitswesens" als auch über den Gesetzentwurf "zur verbesserten Nutzung von Gesundheitsdaten" abgestimmt werden. Organisationen und Digitalexpert*innen fordern in einem Offenen Brief die Bundesregierung nun auf, diese Pläne zur Digitalisierung des Gesundheitswesens grundlegend zu überprüfen.

Siehe auch Ärztezeitung: Kollegen zu Datenschutz und ePA: "Die Schweigepflicht wird löchriger als ein Schweizer Käse". 

Mehr unter: Deutsche AIDS-Hilfe vom 12. Dezember 2023
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Kambodscha: Regierung stellt jährlich 10 Millionen US Dollar für den Kampf gegen HIV/AIDS bereit

Die kambodschanische Regierung wird in enger Zusammenarbeit mit dem Globalen Fonds zur Bekämpfung von HIV/AIDS, Tuberkulose (TB) und Malaria jährlich über 10 Millionen US-Dollar für die Behandlung von HIV/AIDS bereitstellen. Die National AIDS Authority (NAA) hat außerdem das Ziel, die tägliche HIV-Infektionsrate bis 2025 auf unter eine Person zu senken. Schätzungsweise 12.000 Menschen, die mit nicht diagnostiziertem HIV/AIDS leben, haben noch keine Behandlung erhalten.

Mehr unter: Wochenblitz vom 11. Dezember 2023
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Neuer Heilungsansatz: Aus NNRTI mach TACK!

Das schwierigste Hindernis auf dem Weg zur Heilung von HIV ist das latente Reservoir, also die Viren, die in unser Erbmaterial eingebaut sind und – solange sie stumm sind – vom Immunsystem nicht erkannt und damit auch nicht eliminiert werden können. Doch immer wieder ergeben sich neue Ansätze aus der Grundlagenforschung, wie man dieses Problem angehen könnte. So hat man bei der Aufklärung des genauen Wirkmechanismus von NNRTI (Substanzen wie Efavirenz, Rilpivirin oder Doravirin) herausgefunden, dass sie neben ihrer Wirkung auf die Reverse Transkriptase auch eine (schwache) Wirkung auf die HIV-Protease haben.

Abstract in Science Translational Medicine: Balibar C et al, Potent targeted activator of cell kill molecules eliminate cells expressing HIV-1. 

Mehr unter: HIV&More vom 11. Dezember 2023
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Viele werden in Europa noch nicht mit moderner Prophylaxe versorgt

Europa steht bei HIV trotz unbestreitbarer Erfolge vor großen Herausforderungen. Im Jahr 2022 verzeichneten Epidemiologen laut einem Report des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) in der europäischen Region der WHO 12,4 HIV-Diagnosen pro 100.000 Menschen, was einem Anstieg von 4,2 Prozent gegenüber 2021, aber einem Rückgang von 20,5 Prozent gegenüber 2019 entspricht. Die 90-90-90-Ziele von UNAIDS sehen vor, dass 90 Prozent aller Menschen mit HIV bis 2020 eine Diagnose erhalten haben, davon 90 Prozent eine antiretrovirale Therapie bekommen und wiederum davon 90 Prozent erfolgreich behandelt wurden. In der europäischen WHO-Region wurde die 90-90-90-Ziele nicht erreicht.

Dazu European Centre for Disease Prevention and World Health Organization: HIV/AIDS surveillance in Europe 2023. pdf 

Dazu Deutsche AIDS-Hilfe: Versorgung mit PrEP-Medikament offenbar doch gefährdet. 

Mehr unter: Medscape vom 8. Dezember 2023
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Thailand: Kondomgebrauch unter Teenagern sinkt

Teenager sind aufgrund des weit verbreiteten ungeschützten Geschlechtsverkehrs gefährdet, sich mit dem HIV (Human Immunodeficiency Virus) zu infizieren, so die Aids Health Care Foundation (AHF) Thailand. Kritsiam Arayawongchai, AHF Thailand Country Programme Director, sagte, dass AHF Thailand mit 25 Gesundheitszentren zusammengearbeitet hat, um vom 1. Januar bis zum 31. Oktober HIV-Bluttests von 73.081 Personen im Alter von 15–50 Jahren zu sammeln. Die Ergebnisse zeigten, dass 152 oder 2,9 Prozent der 5.116 befragten Teenager im Alter von 15–19 Jahren neue HIV-Patienten sind.

Mehr unter: Wochenblitz vom 4. Dezember 2023
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"Uns gehen die Vorräte aus – es ist eine Katastrophe"

Präparate zur Prophylaxe von HIV-Ansteckungen sind derzeit nur eingeschränkt verfügbar. Ärzte und Apotheker warnen vor vermeidbaren Ansteckungen. Es sind drastische Worte, mit denen die Deutsche Arbeitsgemeinschaft ambulant tätiger Ärztinnen und Ärzte für Infektionskrankheiten und HIV-Medizin (DAGNÄ), die Arbeitsgemeinschaft HIV-kompetenter Apotheken (DAHKA) und die Deutsche AIDS-Gesellschaft vor Lieferproblemen bei HIV-Mitteln warnen. "Uns gehen die Vorräte aus", heißt es in einer Pressemitteilung zur Wirkstoffkombination Emtricitabin/Tenofovirdisoproxil: Mit diesem zur Präexpositionsprophylaxe genutzten Mittel schützten sich derzeit rund 32.000 Menschen vor einer HIV-Ansteckung.

Mehr unter: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 4. Dezember 2023
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Wie die Welt es geschafft hat, aus einer tödlichen Seuche eine behandelbare Krankheit zu machen

Seit 40 Jahren kennen wir den Aids-Erreger HIV. Einmal im Körper drin, lässt sich das Virus praktisch nicht mehr besiegen. Umso wichtiger ist es, Neuinfektionen zu verhindern. Damit könnten wir sogar die weltweite Epidemie stoppen. Es hat ganze 25 Jahre gedauert, bis Françoise Barré-Sinoussi und Luc Montagnier für ihre Entdeckung des Aids-Erregers den Medizinnobelpreis bekamen. Die Sensation gelingt ihnen 1983 am Institut Pasteur in Paris. Die Virologin und der Mediziner untersuchen bei einem Aids-Patienten einen geschwollenen Lymphknoten am Nacken. Dabei stellen sie fest, dass die Immunzellen mit einem neuartigen Retrovirus infiziert sind. Der Erreger bekommt später den Namen Humanes Immunschwächevirus (HIV).

Mehr unter: Neue Zürcher Zeitung vom 2. Dezember 2023
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Mit HIV alt werden - Fortschritte in der AIDS-Therapie

Eine Tablette am Tag - damit lässt sich das Humane Immundefizienzvirus (HIV) meist in Schach halten. Die Immunschwächekrankheit AIDS bricht bei einer frühzeitigen und konsequenten Therapie mit Arzneimitteln gegen HIV nicht aus. Dann überträgt sich das Virus auch nicht auf andere Menschen. Im Laufe von über 30 Jahren Forschung hat die pharmazeutische Industrie verschiedene Wirkstoffe gegen HIV entwickelt, die meist gut verträglich und einfach zu handhaben sind. Und es wird weiter geforscht: An neuen Anwendungsformen, an einer Impfung gegen HIV und zum Einsatz der so genannten Genschere.

Mehr unter: Presseportal - BPI - Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie vom 30. November 2023
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HIV-Prophylaxe: Rund 39.000 PrEP Nutzer

Immer mehr Menschen in Deutschland nehmen laut Robert-Koch-Institut (RKI) Medikamente zum Schutz vor einer HIV-Infektion. «Nach Schätzungen nutzten im September etwa 39.000 Menschen bundesweit die Präexpositionsprophylaxe», sagte der beim RKI für das Thema zuständige Projektleiter Daniel Schmidt der Deutschen Presse-Agentur zum heutigen Welt-Aids-Tag. Für Ende 2022 sei man von 32.000 Nutzenden ausgegangen, Ende 2020 von rund 19.000. «Nur zu Beginn der Pandemie gab es einmal einen leichten Abwärtstrend», sagte Schmidt. «Das hat sich schnell wieder normalisiert. Wir sehen auch jetzt noch eine steigende Kurve.» Die Potenziale seien jedoch in vielen Gruppen noch nicht ausgeschöpft.

Mehr unter: Pharmazeutische Zeitung vom 1. Dezember 2023
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Lebensqualität bei Hepatitis C Betroffenen verbessern

Die aktuelle epidemiologische Hepatitis C Situation in Deutschland zeigt einen Anstieg der Neudiagnosen, die derzeit auf einem Allzeithoch liegen. Offenbar findet auch eine Trendwende bei den Behandlungszahlen statt. Diese steigen – nach einem über Jahre anhaltenden deutlichen Abfall – seit rund zwei Jahren zumindest leicht an. Dennoch klafft weiterhin eine große Lücke zwischen diagnostizierten und behandelten Hepatitis C Fällen. Dabei hat die untherapierte chronische  Infektion mit dem Hepatitis C Virus ein hohes Risiko für Leberversagen, die Entwicklung hepatozellulärer Karzinome (HCC) und relevante extrahepatische Manifestationen.

Mehr unter: HIV&More vom 30. November 2023
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HIV-Epidemie: Frankfurt ist jetzt Fast Track City

Als AIDS vor rund 40 Jahren das erste Mal beschrieben wurde, standen Medizin und Gesundheitswesen vor einer großen Herausforderung. Besonders in den 1980er und 1990er Jahren forderte das Virus weltweit eine große Zahl von Menschenleben. Inzwischen sind HIV und AIDS dank moderner Therapien nicht mehr allgegenwärtig, doch ist das Virus noch nicht besiegt. In Frankfurt wurden 2023 bis einschließlich Oktober 36 Neuinfektionen gemeldet. Nach wie vor bedarf es also Aufklärungs- und Präventionsarbeit, um Neuansteckungen vorzubeugen. Die Stadt Frankfurt am Main verfolgt das Ziel, HIV-Neuinfektionen zu verhindern und hat sich nun der Fast Track Cities Initiative angeschlossen.

Mehr unter: Frankfurt-Live vom 29. November 2023
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HIV-Testangebote weiter verbessern!

Die Deutsche AIDS-Gesellschaft (DAIG e.V.) weist anlässlich des Welt-AIDS-Tages 2023 darauf hin, dass es in Deutschland Bevölkerungsgruppen gibt, die mit den bestehenden HIV-Testangeboten bisher nicht zufrieden stellend erreicht werden. Dazu gehören Frauen und Männer mit heterosexuellem Infektionsrisiko, Männer, die Sex mit Männern haben und außerhalb von Großstädten leben sowie intravenös Drogen gebrauchende Menschen, die unzureichenden Kontakt zum medizinischen Versorgungssystem haben. Die frühzeitige Diagnosestellung mittels HIV-Test ist Vorrausetzung für eine erfolgreiche Therapie, die ein unerkanntes Fortschreiten der Immunschwäche und das Auftreten von AIDS verhindern kann.

Mehr unter: Presseportal - Pressemeldung - Deutsche AIDS-Gesellschaft e.V. (DAIG) vom 29. November 2023
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Sorge um Ausbreitung von HIV in Osteuropa
 
Zum Welt-Aids-Tag warnen Experten vor einer neuerlichen Ausbreitung der Krankheit in Osteuropa. "Besonders in Osteuropa steigt die Neuinfektionsrate weiter an", sagte der Infektiologe Christoph Spinner vom Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München (TUM). Fortschritte im Kampf gegen HIV seien indes in Afrika zu verzeichnen. Weltweit lebten 2022 rund 39 Millionen Menschen mit HIV, etwa 1,3 Millionen Menschen pro Jahr infizieren sich neu mit dem Immunschwächevirus.

Siehe auch Euractiv: Polen: HIV-Neuinfektionen erreichen Rekordhöhe. 

Mehr unter: merkur vom 29. November 2023
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Stigmatisierung von HIV-Positiven nimmt wieder zu

HIV ist kein Todesurteil mehr. Aber HIV-Positive werden wieder häufiger stigmatisiert. Viele fragen sich, ob sie überhaupt jemandem von der Krankheit erzählen sollen. "Von meiner Infektion habe ich nur drei oder vier Leuten erzählt, dann habe ich mich erst mal zurückgezogen, weil ich das erst einmal verarbeiten musste. Im Prinzip war das damals ein Todesurteil. Sie haben HIV hieß: Sie haben noch ein halbes Jahr zu leben". Erinnerungen von Gerhard Malcherek. 1984 war das HI-Virus bei ihm entdeckt worden. "Ich habe das meinem Freund ganz lange nicht erzählt, weil ich einfach Angst hatte, dass er mich verlässt."

Siehe auch Neue Zürcher Zeitung: Werner Neth lebt seit 1986 mit HIV. Er sagt: «Es ist immer noch ein Tabu».

und Aids-Hilfe Schweiz: Diskriminierung im Gesundheitswesen.

Mehr unter: Deutsche Welle vom 29. November 2023
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HIV, Syphilis und Chlamydien sind in der Schweiz auf dem Vormarsch

2022 haben sich in der Schweiz mehr Menschen mit HIV infiziert als im Vorjahr. Das sind die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick: Im Jahr 2022 wurden dem BAG insgesamt 371 Fälle von HIV-Infektionen gemeldet. Das sind 14 Prozent mehr als im Vorjahr (325). Die Mehrheit der HIV-Fälle (70 Prozent) betraf Männer und am häufigsten haben sich Männer angesteckt, die Sex mit Männern haben (MSM). Den Anstieg erklärt sich das BAG hauptsächlich damit, dass 2021 wegen der Covid Pandemie und den damit verbundenen Maßnahmen weniger getestet wurde als im langjährigen Trend. Trotz des Anstiegs gegenüber 2021 waren es 2022 15 Prozent weniger positive HIV-Tests als vor der Covid-19-Pandemie (427).

Siehe Bundesamt für Gesundheit: BAG Bulletin - Informationsmagazin für medizinische Fachpersonen und Medienschaffende 48/23. 

Mehr unter: ZüriToday vom 28. November 2023Inhaltsverzeichnis  |  Text markieren


HIV-Impfung: Zeit für eine neue Taktik

Trotz intensiver Forschung gibt es noch keinen Impfstoff gegen das HI-Virus (HIV). Eine Forschungsgruppe aus Innsbruck gewann nun neue Einblicke in die ersten Wochen einer HIV-Infektion. Dabei zeigt sich, dass entscheidende Aspekte der Immunantwort bisher vernachlässigt wurden. Mit dem Wissen will das Team nun an einem neuartigen HIV-Impfstoff arbeiten. Bereits 1983 entdeckten die Virolog:innen Françoise Barré-Sinoussi und Luc Montagnier das Humane Immundefizienzvirus Typ 1 (HIV-1). Heute – 40 Jahre später – ringen Forschende immer noch damit, Strategien gegen den Erreger der Immunschwächekrankheit AIDS zu entwickeln.

Mehr unter: scilog - Beitrag vom 27. November 2023
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Zahl der HIV-Infektionen in Südafrika geht erstmals signifikant zurück

Die Zahl der HIV-Infizierten in Südafrika ist laut einer Studie in den vergangenen Jahren erstmals deutlich gesunken. Die Untersuchung der südafrikanischen Forschungsagentur Human Sciences Research Council (HSRC) ergab, dass etwa 12,7 Prozent der 62 Millionen Südafrikanerinnen und Südafrikaner mit dem HI-Virus infiziert ist. Dieses kann die Immunschwächekrankheit Aids auslösen. Bei einer Studie 2017 waren noch 14 Prozent der Bevölkerung infiziert. HSRC-Forschungsleiter Khangelani Zuma erklärte, es gebe keine einfache Erklärung für den Rückgang der Infektionszahlen, die Gründe hierfür seien komplex. Südafrika gehört zu den Ländern, die am schlimmsten von der seit vier Jahrzehnten andauernden Aids-Epidemie betroffen sind.

Mehr unter: SPIEGEL online vom 27. November 2023
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Leben mit HIV

Menschen mit HIV können heute ein normales Leben führen. Trotzdem: Im Alltag werden sie immer noch diskriminiert. Reporterin Veronika Keller trifft Menschen, die sich dennoch trauen, über ihre Krankheit zu sprechen und erfährt, woran bei HIV aktuell geforscht wird. Vor zehn Jahren hat sich Hildegard mit HIV infiziert. Ihre Hausärztin hatte die 47jährige damals mit alarmierenden Blutwerten ins Krankenhaus nach Passau geschickt.

Siehe auch Deutsche Apotheker Zeitung: Die Geschichten von sechs HIV-Patienten die heute virusfrei sind. 

Mehr unter: BR FERNSEHEN vom 27. November 2023
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Mit HIV wieder sexy

Es war eine schmale rote Linie auf einem Schnellteststreifen, die sein Leben in ein Davor und ein Danach teilte. Das Datum: 2. Jänner 2014. An diesem Tag trat HIV in Christopher Klettermayers Leben. Dass er damals von seiner Infektion erfuhr, war Zufall. Der Test war Zugangsvoraussetzung für den Osho Ashram im indischen Pune, in dem auch Tantra praktiziert wird. Reine Formsache, war Christopher sich sicher, als er einen Blutstropfen aus seiner Fingerkuppe presste. Schließlich zählte er sich zu keiner Risikogruppe: HIV betraf doch in erster Linie Gays und Junkies. Er, hetero und clean, hielt sich für safe.

Mehr unter: Falter - Beitrag vom 27. November 2023
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"Die Jungen wollen keine Verantwortung übernehmen"

"30 Jahre ist es her, dass der erste Life Ball stattfand. Zu diesem Jubiläum veranstalten wir am 1. Dezember einen Event im Wiener Palais Auersperg, der 'An Homage to Life Ball' heißt. Irgendein Medium hat geschrieben, der Life Ball komme zurück. Das stimmt nicht. Der Event soll auch nicht unter dem Motto 'Höher, schneller, weiter' verstanden werden. Es soll in erster Linie eine Würdigung für Freunde und Wegbegleiterinnen sein. Ich nehme die Veranstaltung aber auch zum Anlass, an die nächste Generation in meinem großartigen Team zu übergeben. Ich habe aus gesundheitlichen Gründen schon einen Schritt nach hinten gemacht.

Mehr unter: derStandard vom 26. November 2023
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Wer Gewalt gegen Frauen beseitigen will, muss auch Sexarbeiter*innen stärken

Der 25. November ist der internationale Aktionstag gegen geschlechtsspezifische Gewalt. Eine davon besonders betroffene Gruppe sind Sexarbeiter*innen, denen nicht nur der Schutz vor Diskriminierung fehlt, sondern Kund*innenkriminalisierung droht – von vermeintlich feministischer Seite. Nadja Zillken, DAH-Referentin für Sexarbeit und Frauen, fordert rechtliche Sicherheit. Stell dir vor, du bist verliebt und hast zwei Kinder mit deinem Partner, aber er schlägt dich. Du realisierst bald, dass du dich und deine Kinder in Sicherheit bringen musst. Trotz all der Hürden und Schwierigkeiten schaffst du es – aber das Geld reicht nicht aus.

Mehr unter: DAH blog magazin.hiv vom 23. November 2023
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Vorläufige Schätzung: 1.900 HIV-Neuinfektionen in Deutschland

Die HIV-Neuinfektionen in Deutschland waren lange Zeit stark zurückgegangen. In einer Gruppe stagnieren sie derzeit, in anderen steigen sie leicht an. Schätzungsweise 1.900 Menschen in Deutschland haben sich vorläufigen Ergebnissen des Robert Koch-Instituts (RKI) zufolge vergangenes Jahr mit HIV infiziert. Weil noch Daten fehlten, sei der Stand noch nicht endgültig, teilte das RKI am Donnerstag mit. Für das Jahr 2021 schätzen die Experten die Zahl der HIV-Neuinfektionen auf 1.800.

Siehe auch 1&1: RKI gibt Update zu HIV - vor allem bei zwei Gruppen steigen die Zahlen. 

oder Focus: Darum steigt die Zahl der HIV-Neuinfektionen in Deutschland leicht an. 

Und Robert Koch-Institut: Epidemiologisches Bulletin 47/2023 | Auf dem Weg zum Ende von AIDS? Die HIV-Epidemie in Deutschland.

Oder esanum: Der Kampf gegen AIDS: Wo stehen wir?

Mehr unter: Frankfurter Rundschau vom 23. November 2023
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Aids, Kunst und Reflexion - Das Bildnis des Wolfgang Max Faust

Vor 30 Jahren starb der Kunsttheoretiker Wolfgang Max Faust, der sich in seinem Werk "Dies alles gibt es also" mit Kunst, dem Alltag und seiner Aids-Erkrankung auseinandersetzte. Zehn Jahre vor dessen Tod hat der Künstler Rainer Fetting ein Porträt von ihm gemalt, das unter die Haut geht. Ein Mann in blauweißem Hemd mit kurzen Ärmeln balanciert auf einem Hocker. Das Gesicht ist energiegeladen und leuchtet glutrot, wie auch die ausgestreckten Arme, die sich leicht vom Körper spreizen. In der rechten Hand hält er etwas, das wie eine Pistole aussieht. Sein Stand ist nicht nur instabil, er dreht auch noch seinen Oberkörper im Uhrzeigersinn um die eigene Achse, als ob er nach einem Verfolger Ausschau hält.

Siehe auch Ärztezeitung: Kunst in den Zeiten von Aids. 

Mehr unter: queer – Beitrag vom 21. November 2023
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Opioid-Missbrauch: Kommunen sollen sich auf Opfer starker Drogen vorbereiten

Fachleute aus Suchtforschung und Suchthilfe schlagen Alarm: In Deutschland könnte die Zahl der Drogennotfälle bald drastisch zunehmen. Damit die Zahl der Todesopfer nicht steige, gelte es jetzt, schnell zu handeln. Darauf wiesen der Bundesverband Akzept, die Deutsche Aids-Hilfe (DAH) und die Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho) in einer gemeinsamen Mitteilung hin. Immer häufiger würden Heroin synthetische Opioide wie Fentanyl oder Nitazene beigemischt. Diese Stoffe wirkten mehr als 100mal stärker und seien extrem schwer zu dosieren.

Siehe auch Deutsches Ärzteblatt: Weitere Maßnahmen für moderne Suchtprävention gefordert.

Mehr unter: Ärztezeitung vom 21. November 2023
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Santé meldet drastischen Anstieg der HIV-Patienten in Luxemburg

Im Rahmen des zehnjährigen Bestehens der Europäischen Testwoche erinnert das Gesundheitsministerium daran, wie wichtig das Testen auf sexuell übertragbare Geschlechtskrankheiten ist, um ihre Verbreitung bestmöglich einzudämmen – besonders da die Zahlen für 2022 beunruhigende Tendenzen aufzeigen. Das Gesundheitsministerium gab am Montag bekannt, dass die Zahl der HIV-Infizierten, die sich in Luxemburg in Behandlung befinden, 2022 drastisch angestiegen ist.

Mehr unter: Tageblatt Letzebuerg vom 21. November 2023
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Kondom löst Pille als Verhütungsmittel Nummer eins ab

Kondome und die Pille bleiben die wichtigsten Verhütungsmittel in Deutschland – das belegen erste Ergebnisse der repräsentativen Wiederholungsbefragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zum Verhütungsverhalten Erwachsener 2023. Die Nutzung der Pille ist weiter rückläufig: So verwendeten im Jahr 2023 38 Prozent die Pille, im Jahr 2007 waren es noch 55 Prozent der Befragten. Mit 53 Prozent wird das Kondom erstmals seit 2007 mit 36 Prozent deutlich häufiger als die Pille zur Verhütung eingesetzt. Dieser grundlegenden Veränderung im Verhütungsverhalten liegt eine zunehmend kritische Einstellung zu hormonellen Verhütungsmethoden zugrunde.

Link Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung - Studie: Verhütungsverhalten Erwachsener 2023.

Und Presseportal: Verhütung: Was Männer tun können.

Mehr unter: Journalmed vom 19. November 2023
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Sexuelle Gesundheit: Reden hilft!

Sexuelle Gesundheit ist untrennbar mit Wohlbefinden und Lebensqualität verbunden. Daher fordert die WHO seit mehr als 20 Jahren, sexuelle Gesundheit als Teil der allgemeinen Gesundheit zu begreifen. Doch sexuelle Gesundheit ist immer noch ein Tabuthema, auch im Gespräch mit Fachleuten aus dem  Gesundheitsbereich. Deshalb hat die Aids-Hilfe Wien mit Unterstützung des Dachverbandes der Sozialversicherungsträger bereits im Vorjahr die Kampagne Lust auf Reden. Gemeinsam für sexuelle Gesundheit! gestartet.

Webseite: Lust auf Reden!

und Neue Zürcher Zeitung: Reden wir doch einmal über sexuelle Gesundheit!

Mehr unter: medonline vom 17. November 2023
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Dynamik neutralisierender Antikörper erforscht

Wichtiger Baustein auf dem Weg zum HIV-Impfstoff. Trotz jahrzehntelanger Forschung gibt es weiterhin keinen Impfstoff, der vor einer HIV-Infektion schützt. Aktuell wird jedoch davon ausgegangen, dass eine solche Impfung nur effektiv sein kann, wenn durch sie auch so genannte neutralisierende Antikörper in den geimpften Menschen gebildet werden. Ein internationales Team um Univ.-Prof. Dr. Florian Klein, Direktor des Instituts für Virologie an der Uniklinik Köln, und Priv.-Doz., Dr. Dr. Philipp Schommers, Erstautor der Studie und Leiter des Labors für Antivirale Immunität an der Klinik I für Innere Medizin der Uniklinik Köln, hat nun erstmalig die Langlebigkeit solcher Antikörper in HIV-infizierten Menschen erforscht.

Artikel in Nature Medicine: Schommers et al; Dynamics and durability of HIV-1 neutralization are determined by viral replication. 

Mehr unter: Institut für Virologie an der Uniklinik Köln – Pressemeldung vom 13. November 2023
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Mediziner sorgen sich um künftige Versorgung von HIV-Patienten

Niedergelassene HIV-Mediziner befürchten innerhalb der nächsten 15 Jahre große Versorgungslücken in der Behandlung von HIV-Patienten. Dies ergab eine Umfrage der Deutschen Arbeitsgemeinschaft ambulant tätiger Ärztinnen und Ärzte für Infektionskrankheiten und HIV-Medizin (dagnä). Rund 80 Prozent der Befragten sorgen sich demnach, dass der Ärzte- und Fachkräftemangel zu einem Rückgang der HIV-Versorgungsstruktur führen könnte. Unter den Teilnehmern gaben 49 Prozent an, über 55 Jahre alt zu sein und ihre Praxis innerhalb der nächsten zehn bis 15 Jahre zu schließen, oftmals ohne Aussicht auf einen Nachfolger.

Siehe auch dägna: Umfrage zum Welt-Aids-Tag 2023 (pdf) 

Mehr unter: Deutsches Ärzteblatt vom 16. November 2023
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Fast die Hälfte der neuen HIV-Fälle in den Philippinen sind Teenager

Das Department of Health (DOH) teilte mit, dass die Zahl der Fälle des HIV-Fälle im Land hat sich in diesem Jahr fast verdoppelt hat, wobei fast die Hälfte von ihnen Jugendliche betraf. Der laut Gesundheitsminister Teodoro Herbosa sagte, dass könnte auf einen neuen Stamm des Virus zurückzuführen sein. Unter Berufung auf die neuesten Zahlen sagte Herbosa am Dienstag, dass die Zahl der HIV-Infektionen von durchschnittlich 22 pro Tag im vergangenen Jahr auf etwa 50 in diesem Jahr gestiegen ist.

Mehr unter: klajoo Philippine News vom 16. November 2023
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Syphilis und Hepatitis B: Mehr sexuell übertragbare Infektionen registriert

Fachleute aus Deutschland schauen mit Sorge auf immens gestiegene Zahlen bei sexuell übertragbaren Infektionen. Immer mehr Menschen infizieren sich demnach mit Syphilis und Hepatitis B. Die Zahl bei HIV-Infektionen bleibt aber stabil. Ein Kratzen im Hals und schon bricht bei vielen Panik aus. Es wird Tee gekocht, Halstabletten besorgt, der Hausarzt kontaktiert. Doch wenn es um intime Beschwerden geht - ein Jucken oder Brennen unterhalb der Gürtellinie - herrscht oft unangenehmes Schweigen. Es scheint, als ob die leisen SOS-Signale unserer Intimzone in der Scham versickern, bevor sie rechtzeitig die Arztpraxis erreichen.

Mehr unter: ntv vom 16. November 2023
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Modellierung zeigt hohe Wirksamkeit von PrEP bei Frauen in Ländern mit hoher HIV-Prävalenz

In Ländern mit hoher HIV-Prävalenz könnte die Präexpositionsprophylaxe (PrEP) das HIV-Infektionsrisiko bei Frauen um mehr als 90 Prozent reduzieren. Das ist das Ergebnis einer Modellierung, die ein internationales Forscherteam unter Federführung des Robert Koch-Instituts im Fachmagazin Nature Medicine (Model-based predictions of protective HIV pre-exposure prophylaxis adherence levels in cisgender women) veröffentlicht hat. Es gebe keinerlei statistische und biologische Anhaltspunkte, dass die PrEP bei heterosexuellen Frauen weniger wirksam ist als bei homosexuellen Männern, schreiben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

Artikel in Nature Medicine: Lanxin Zhang et al; Model-based predictions of protective HIV pre-exposure prophylaxis adherence levels in cisgender women. 

Mehr unter: Robert Koch-Institut vom 14. November 2023
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Mit den Koronarplaques schrumpft das Herzrisiko

Eine aggressive lipidsenkende Therapie kann das Ausmaß von Plaques in den Koronararterien senken. Wie stark Patienten von dem reduzierten Plaquevolumen profitieren, zeigten Dr. Iulia Iatan, Centre for Heart Lung Innovation, St. Paul’s Hospital der University of British Columbia, und ihr Team. Die Auswertung der Wissenschaftler basierte auf prospektiven Studien, in denen man die Therapie mit Fettsenkern in Bezug auf die Volumenveränderungen atherosklerotischer Plaques mittels intravaskulärem Ultraschall untersucht hatte. Als Endpunkte mussten die Studien zudem Anzeichen auf MACE (major adverse cardiovascular events) berücksichtigen, definiert als Myokardinfarkt, Schlaganfall bzw. TIA, instabile Angina oder Gesamtsterblichkeit.

Abstract in JAMA Cardiology: Iatan I et al. Atherosclerotic Coronary Plaque Regression and Risk of Adverse Cardiovascular EventsA Systematic Review and Updated Meta-Regression Analysis. 

Link: REPRIEVE-Studie

Und Ärztezeitung: HIV-Infektion: Statin reduziert vermutlich Progression von Koronarplaques. 

Und Medical Tribune Deutschland: HIV fördert die Bildung von Plaques und erhöht das Schlaganfallrisiko. 

Mehr unter: Medical Tribune Deutschland im Oktober 2023
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Erschreckend viele Neugeborene in den USA haben Syphilis

Weltweit nehmen sexuell übertragbare Infektionen zu. Drogenkonsum und viele Sexpartner sind nicht die einzigen Ursachen. Wie sieht es in der Schweiz und Deutschland aus? In den USA gab es im letzten Jahr einen deutlichen Anstieg bei Neugeborenen mit Syphilis. Mehr als 3.700 Babys wurden mit diesem bakteriellen Erreger geboren, elfmal mehr als noch vor einem Jahrzehnt. Elf Gliedstaaten, viele davon im Süden und Südwesten, haben Raten von mehr als 100 bis über 200 infizierten Neugeborenen pro 100.000 Geburten. Die besorgniserregenden Zahlen aus den USA sind Teil eines Trends: Weltweit und auch in Europa nehmen die Neuinfektionen mit Syphilis sowie anderen sexuell übertragbaren Erregern seit einiger Zeit zu.

Siehe auch ntv: Syphilis nimmt bei Neugeborenen zu. 

Und ScienceDirect: Axel Jeremias Schmidt et al; What’s on the rise in Sexually Transmitted Infections?

Mehr unter: Neue Zürcher Zeitung vom 9. November 2023Inhaltsverzeichnis  |  Text markieren


Jugendliche mit HIV: Tanzen, Rappen und Lachen gegen das Stigma

Ein Workshop bringt acht Teenager mit HIV mit verschiedenen Hintergründen zusammen – für viele das erste Mal, dass sie sich mit Gleichaltrigen austauschen können. Gloria (Anm. d. Red.: Die Namen der Jugendlichen sowie einige andere Angaben wurden zu ihrem Schutz geändert) ist 15 Jahre alt, kommt aus Namibia und lebt seit mehreren Jahren in einer westdeutschen Großstadt. Sie spricht fließend Deutsch, aber wenn sie müde ist, switcht sie lieber ins Englische. "I can’t believe it", sagt sie und schlägt mit den Handflächen auf ihre Oberschenkel. „Ich kann das einfach nicht glauben. Alle hier sind so hübsch, so clever, so ganz normal! Wie kann das sein, dass sie alle HIV haben? Manchmal vergesse ich das sogar, und dann fällt es mir wieder ein und ich kann es wieder nicht glauben."

Mehr unter: DAH blog magazin.hiv vom 8. November 2023
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Weitergabe von Patientendaten an Dritte

Vor allem Gesundheitsdaten sind besonders sensibel. Doch auch im Gesundheitswesen müssen Patientendaten teilweise an Dritte weitergegeben werden. Dies kann Abrechnungszwecken dienen oder aus gesundheitlicher Sicht erforderlich sein. Wir zeigen Ihnen, welche datenschutzrechtlichen Voraussetzungen zu beachten sind. Das sensible Thema des Datenschutzes im medizinischen Bereich sorgt schon seit geraumer Zeit für Diskussionen und Unsicherheit. Zur Datensicherheit in der Arztpraxis müssen verschiedene Vorgaben eingehalten werden. Umso komplexer wird das Thema, wenn die Daten auch noch an Dritte weitergegeben werden sollen. Dabei stellt sich die Frage, inwieweit ein Berufsgeheimnisträger gesundheitsspezifische Daten weiterreichen darf. Darunter fällt neben der schlichten Weitergabe von Patientenakten an andere Arztpraxen auch beispielsweise das Übergeben von Blutproben vom Hausarzt an ein Labor.

Mehr unter: esanum vom 6. November 2023
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Start der Kampagne "Leben mit HIV. Anders als du denkst?" zum Welt-Aids-Tag 2023

Gemeinschaftskampagne von BZgA, DAH und DAS zeigt das wirkliche Leben mit HIV und tritt Diskriminierung entgegen. Das eigene Wissen auf den Prüfstand stellen, sich Vorurteile bewusst machen und korrigieren – dazu regt die gemeinsame Kampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), der Deutschen Aids-Hilfe (DAH) und der Deutschen AIDS-Stiftung (DAS) zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember 2023 an. Unter dem Titel "Leben mit HIV. Anders als du denkst?" erzählen Menschen mit HIV von ihrem Leben und treten mit Informationen und Selbstbewusstsein Diskriminierung entgegen.

Mehr unter: Deutsche AIDS-Hilfe vom 2. November 2023
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Neurokognitive Störung

Welche Rolle spielt HIV im Liquor? Schweizer Forscher werteten die Daten von 288 Personen ihrer Kohorte mit HIV und neurokognitiven Symptomen aus, die zwischen 2011 und 2019 lumbal punktiert wurden. Bei 25 Personen wurde ein viral escape im Liquor gefunden definiert als HIV-Nachweis bei Personen mit nicht nachweisbarer Viruslast im Blut bzw. einer höheren Viruslast als im Blut. Zwischen den Gruppen mit und ohne viral escape gab es keinen Unterschied im Hinblick auf andere HIV-Parameter, Begleiterkrankungen, Ausmaß der neurokognitiven Beeinträchtigung und MRT-Befund. Rund 70 Prozent der Personen hatten nachweisbare Veränderungen im MRT.

Abstract in Journal of Acquired Immune Deficiency Syndromes, JAIDS: Filippidis P. et al. Cerebrospinal Fluid HIV-1 Escape in Patients With Neurocognitive Symptoms: Pooled Data From a Neuro-HIV Platform and the NAMACO Study. 

Mehr unter: HIV&More vom 22. Oktober 2023
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Drei HIV-positive Menschen erhielten einen Heilversuch per CRISPR

Das maßgeschneiderte Gen-Editierwerkzeug soll das Virus aus dem Körper der AIDS-Patienten eliminieren. Das Ergebnis ist noch unbekannt. Die Gen-Editiertechnologie CRISPR wurde bereits eingesetzt, um Tiere zu modifizieren, die Gene von Babys zu verändern und auch, um Menschen mit Sichelzellanämie zu behandeln. Jetzt versuchen sich Wissenschaftler an einem weiteren Novum: Sie wollen mithilfe von CRISPR Patienten dauerhaft von HIV heilen. In einem bemerkenswerten Experiment hat das US-Biotechnologie-Unternehmen Excision BioTherapeutics nach eigenen Angaben ein maßgeschneidertes CRISPR-Werkzeug in den Körper dreier HIV-Infizierter eingebracht. Sein Auftrag: das Virus zu schneiden und zu zerstören, wo immer es sich versteckt.

Dazu aidsmap: CRISPR gene therapy appears safe, but claims of an imminent HIV cure are premature. 

Mehr unter: Heise | Technology Review vom 31. Oktober 2023
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Versorgung drogenabhängiger Personen (Patienten)

Die Versorgung drogenabhängiger Personen (Patienten) gilt als anspruchsvoll. Im Podcast O-Ton Allgemeinmedizin erklärt Hausarzt Erik Bodendieck, was es zu beachten gibt und welche medizinischen Probleme entstehen, wenn sich der Konsum in einer Stadt von Heroin zu Crystal Meth verschiebt. Drogenabhängige Personen gehören in Praxen nicht unbedingt zum beliebtesten Patientenkreis. Es gebe immer noch viele Vorurteile, gibt Erik Bodendieck zu bedenken. Er ist Hausarzt und Suchtmediziner, berufspolitisch bekannt als Präsident der Sächsischen Landesärztekammer. Auch in der Versorgungslandschaft spiegelt sich das Unbehagen wider: Gerade mal 2.400 substituierende Ärztinnen und Ärzte behandeln über 81.000 Betroffene.

Mehr unter: Medical Tribune Deutschland vom 27. Oktober 2023
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Bruno Pélassys Vermächtnis in Berlin: Kunst – Leben – Aids

Als Bruno Pélassy 1987 die Diagnose HIV bekam, war er 21 Jahre jung und wollte das zunächst gar nicht wahrhaben. Ringsum in seinem Freundeskreis aber, in den Schwulenszenen Frankreichs, der USA, in Westeuropas Metropolen ging der Sensenmann um und suchte sich auch immer prominentere Opfer aus. Das eben auf den Markt gekommene erste HIV-Medikament weckte Hoffnungen. Aber erst 1996 konnte die Medizinwissenschaft Pillen liefern, die wirklich in der Therapie gleich mehrere Wirkstoffe effizient miteinander verbinden und endlich Leben retten oder zumindest verlängern konnten.

Bruno Pélassy and the Order of the Starfish. Haus am Waldsee, Zehlendorf, Di–So 11-18 Uhr. Bis 14. Januar 2024.

Mehr unter: Berliner Zeitung vom 26. Oktober 2023
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Mit Kondomen im Bauchladen durch Sauerländer Kneipen

Christel Blumenstein-Carrara ist die neue AIDS-Beauftragte des Hochsauerlandkreises. Sie folgt auf Hubertus Martin, der im Kreisgesundheitsamt die Sachgebietsleitung Sozialpsychiatrischer Dienst und Betreuungsstelle übernommen hat. Ihren ersten Einsatz hatte die Olsbergerin bei der Mescheder Kneipennacht am 21. Oktober. Von 20 bis 23.30 Uhr war Blumenstein-Carrara mit einem Bauchladen unterwegs und verteilte Kondome, Flyer und Give-Aways in den teilnehmenden Kneipen und auf den Wegen dazwischen.

Mehr unter: Westfalenpost vom 26. Oktober 2023
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Wie viele Immunzellen hat unser Körper?

Inventur unseres Körpers: Forschende haben erstmals ermittelt, wie viele Immunzellen wir Menschen besitzen. Demnach umfasst das Immunsystem eines 73 Kilogramm schweren Mannes etwa 1,8 Billionen Zellen, die zusammen rund 1,2 Kilogramm wiegen. Bei der Frau sind es rund 1,5 Billionen Immunzellen. Die einzelnen Immunzell-Sorten sind dabei je nach Organ und Gewebe unterschiedlich häufig zu finden. Der Darm hat demnach weit weniger Immunzellen als gedacht, dafür enthalten Lymphsystem und Knochenmark den Löwenanteil unserer Immunzellen.

Orginalartikel in Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS): Ron Sender et al; The total mass, number, and distribution of immune cells in the human body. 

Mehr unter: scinexx vom 24. Oktober 2023
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HIV-Therapie im Alter: Risikofaktoren im Alter minimieren

Dank der antiretroviralen Kombinationstherapie (ART) ist die Lebenserwartung von Personen mit einer HIV-Infektion (PLHIV) mittlerweile annähernd vergleichbar mit der Allgemeinbevölkerung – das heißt allerdings auch, dass PLHIV ≥50 Jahre ähnlich wie die Allgemeinbevölkerung unter typischen altersabhängigen Begleiterkrankungen leiden. Daher sollten auch bei der Auswahl und Umstellung der ART eventuelle Begleiterkrankungen und Risikofaktoren berücksichtigt werden.  Bereits jetzt ist jeder zweite HIV-Patient in Deutschland mindesten 50 Jahre alt.

Mehr unter: HIV&More - Ausgabe 3 | 2023
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HIV: "Können Sie uns bitte als Menschen betrachten?"

Den Punkt erreichen, an dem HIV und AIDS keine globale Gesundheitsbedrohung mehr darstellen: Das ist das Ziel, das Experten innerhalb von sieben Jahren erreichen wollen. Wie realistisch ist das? Auch wenn HIV und AIDS in den letzten Jahren zunehmend aus dem öffentlichen Fokus verschwunden sind, sind die damit verbundenen Gefahren für die Betroffenen nach wie vor real. HIV wurde sicherlich unter anderem dank der Covid Pandemie von der globalen politischen Bühne verdrängt. Andererseits ist es aber auch der Fluch seines eigenen Erfolgs. "Wir kämpfen dafür, dass AIDS weiterhin auf der politischen Tagesordnung bleibt." *

* Orginalartikel engl.

Mehr unter: DocCheck News vom 24. Oktober 2023
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Adhärenz und HIV: Die Rolle der Beziehung

Adhärenz, das Umsetzen der im partnerschaftlichen Konsens zwischen Ärzt:in und Patient:in vereinbarten Behandlung, entscheidet über den Therapieerfolg. Nur wenige Menschen sind entweder vollständig oder gar nicht adhärent. In der Regel spielt sich Adhärenz auf einem Kontinuum dazwischen ab, wobei das Ausmaß der Adhärenz einer Person im Zeitverlauf schwanken kann. Bei Menschen mit HIV hängt die Lebenserwartung vor allem von zwei Faktoren ab: Rechtzeitiger Behandlungsbeginn und ausreichende Adhärenz. Non-Adhärenz ist der wichtigste Grund für ein Versagen der antiretroviralen Medikation und für eine erhöhte Mortalität. Darüber hinaus steigt bei sexuell aktiven Patient:innen das Transmissionsrisiko. Auch die Wirksamkeit der PrEP hängt in erster Linie von der Adhärenz ab.

Mehr unter: HIV&More - Ausgabe 3 | 2023
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Stammzellen-Transplantation als Chance für alle HIV-Infizierten?

Ein krebskranker HIV-Patient konnte in Düsseldorf durch eine Stammzellen-Transplantation geheilt werden. Doch diese Therapie ist nicht für jeden geeignet. Was eine Infektion mit HIV heute bedeutet und wie sie sich davor schützen können, erfahren Sie hier. Es klingt wie ein medizinisches Wunder: Medizinern vom Uniklinikum Düsseldorf ist es gelungen, einen krebskranken HIV-Patienten mithilfe einer Stammzellen-Transplantation von beiden Erkrankungen zu heilen. Das berichten die Wissenschaftler im Fachblatt Nature Medicine. Es sei weltweit erst das dritte Mal, dass solch ein Therapie-Ansatz erfolgreich war.

Artikel in Nature Medicine: Björn-Erik Ole Jensen et al; In-depth virological and immunological characterization of HIV-1 cure after CCR5Δ32/Δ32 allogeneic hematopoietic stem cell transplantation. 

Mehr unter: Das Erste - BRISANT vom 20. Oktober 2023
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Auch bei Älteren an HIV-Infektionen denken

40 Jahre nach ihrer Entdeckung sind HIV-Infektionen bei Menschen beherrschbar geworden. Bleiben sie unerkannt, verliert sich jedoch der Vorteil, dass sich die Viruslast unter die Nachweisgrenze senken lässt und in der Folge keine Ansteckungsgefahr mehr besteht. Ohne den Abbau von Stigma und Diskriminierung wird sich die Testbereitschaft allerdings nicht bessern. Durch die Entwicklung von antiretroviralen HIV-Therapien (ART) sowie Prä- und Postexpositionsprophylaxen sinkt die Zahl der HIV-Neuinfektionen. "Im Grunde genommen haben wir das Werkzeug, um die HIV-Epidemie zu beenden", betonte Prof. Dr. Jürgen Rockstroh von der Ambulanz für Infektiologie und Immunologie am Universitätsklinikum Bonn bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) in Wiesbaden.

Mehr unter: medonline vom 16. Oktober 2023
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