Ausgabe 79

      Jahrgang 21

    November 2016

 

Inhaltsverzeichnis


 

Vorbemerkung
Impressum
Sponsoren
 

Die Online Ausgabe der 
HIV AIDS INFOS wird von den nachstehenden Firmen unterstützt:

 






Wie, wann und mit wem kam Aids in die USA?
Schlüsselereignis bei HI-Infektion geklärt
Finanzielle Spekulationen behindern Versorgung mit Arzneimitteln
Wenn HIV nicht alles ist
„Du lebst ja weiter“
Zweiter Fall einer HIV-Infektion unter PrEP dokumentiert
HIV und Psyche – Hilfe für Patienten nach der Diagnose
Emtricitabin/Rilpivirin/Tenofoviralafenamid bei HIV: Zusatznutzen nicht belegt
HCV-Therapie: Erfolg bei Suchtkranken
Immunzellen kooperieren bei der HIV-Abwehr
Neue Antikörper-Therapie blockiert dauerhaft die SIV-Infektion
Wie HIV-Arzneien wirken und Viren Resistenzen entwickeln
Häftlinge: Schlüssel zur globalen HIV-Eindämmung?
Neue Hepatitis C Medikamente können Hepatitis B reaktivieren
PrEP reduziert HIV-Risiko – STIs nehmen zu
Hepatitis-Prävention: Wie Ärzte Ansteckungen verhindern können
„Kick and Kill“ Wie englische Forscher HIV heilen wollen
Afrika: Warum sind besonders junge Frauen betroffen?
Warum manche Kinder trotz HIV gesund bleiben
RKI verzeichnet erneut mehr HIV-Neudiagnosen
Frauen und PrEP: Der kleine Unterschied
HIV-Antikörper mit breiter Wirkung als Basis für einen Impfstoff
Neue Erkenntnisse zu latenten HIV-Infektionen
HIVreport 03 /2016 erschienen
Die Adhärenz bei Sovaldi ist schlecht – sagt GWQ
Warum sich Männer illegal die Pille gegen HIV beschaffen
HIV: Präexpositionsprophylaxe laut Studie kosteneffektiv
Cofaktor für die Produktion von Hepatitis C Viruspartikeln gefunden
Positives Votum für Truvada-Generikum
Bevor das Virus angreift
Migrationsmedizin und Berichte von der CROI
HIV-positiv im Südsudan: Versorgung nur bei Waffenruhe
Weiterhin viele HIV-Patienten auf finanzielle Hilfe angewiesen
ABIVAX erreicht zweiten Meilenstein
Therapie als Prävention: "Testen und behandeln"
Das Immunsystem schrittweise gegen HIV abrichten
STI: "Syphilis ist ein großes Tabuthema"
Schwule mit vielen Partnern haben eher Safer Sex
Warum wir die HIV-Prävention neu denken müssen
Mit Zwang zum Ziel
Russland: HIV breitet sich aus
Crowdfunding für positives Arbeiten
Patientenverfügung besser überprüfen lassen!
Erster Vertreter einer neuen Arzneimittelklasse gegen Hepatitis B und D
Swiss Aids News Juni | 2016 erschienen
Neuer Höchststand bei Syphilis-Diagnosen
HIV: Frühdiagnose reduziert Neuinfektionen
Emtricitabin / Tenofoviralafenamid bei HIV-Infektion: Zusatznutzen nicht belegt
Aids-Hilfe will nicht mehr Aids-Hilfe heißen
Alles unter einem Dach
Neue Richtlinien zur Therapie von TB und HIV
„Wir müssen HIV-Medikamente auch zur Prävention einsetzen“
HIV: Die ersten Wochen entscheiden
HIV/AIDS: Eine Wurminfektion verdoppelt das Ansteckungsrisiko
Studie: Initiale HIV-Therapie
HIV/Aids: Vor allem ein Problem der Armen
Neues Medikament zur HIV-Prophylaxe
Erkennung HIV-1-infizierter Zellen
HIV-positive Mütter: Stillen möglich unter Therapie
Viread 245 mg und Truvada 200 mg: Gefälschte Arzneimittel entdeckt
HIV: Wie Therapeutika wirken und sich Resistenzen entwickeln
Doppelschlag gegen Bakterien und Viren



 
 
 

Vorbemerkung

Die HIV AIDS Infos sind eine Zusammenstellung aus Internetquellen, Mail- und Newsgroups und erstreckt sich jeweils über einen Zeitraum von ca. drei bis vier Monaten. Die einzelnen Artikel sind mit einem Link auf die Orginalartikel versehen und chronologisch geordnet.
Es wird auf diese Weise schnell über neue Entwicklungen und Änderungen in den Bereichen Epidemiologie, medizinischer Behandlung, ambulanter Pflege und psychosozialer Beratung bei HIV-Infektion, AIDS-Erkrankung und Hepatitis informiert. Die HIV AIDS Infos erscheinen in regelmäßigen Abständen und informieren interdisziplinär über Änderungen und Neuerungen auf dem Gebiet von HIV und AIDS.
 
 
 
 
 
 
 



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Wie, wann und mit wem kam Aids in die USA?

Über die Vorgeschichte der tragischen Aidsepidemie in den USA ist auch nach Jahrzehnten nicht alles bekannt. Wann kam das Virus, wie breitete es sich aus - und hatte ein Einzelner Schuld? Rund 32 Millionen Menschen starben bisher weltweit an der Immunschwäche Aids, schätzt UNAids – und jedes Jahr kommen noch immer zwischen ein und zwei Millionen dazu. Dabei drang das tausendfache Sterben nach der HIV-Infektion erst in den frühen 1980er Jahren ins Bewusstsein der Öffentlichkeit, als sich das damals unbekannte tödliche HI-Virus epidemieartig auch in den USA und Europa ausbreitete.

Artikel in Nature: 1970s and ‘Patient 0’ HIV-1 genomes illuminate early HIV/AIDS history in North America 

Mehr unter: Spektrum der Wissenschaft vom 26. Oktober 2016
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Schlüsselereignis bei HI-Infektion geklärt

Eine Ursache für die schlechte Abwehr gegen HI- oder Hepatitis C Viren soll eine starke Entzündung sein, die von den Viren ausgelöst wird und dem Immunsystem Panik macht. Forscher der Uni Basel haben untersucht, warum das Immunsystem sich schlecht gegen Infektionen mit HI- oder Hepatitis C Viren wehren kann. Entscheidend dabei ist laut den Wissenschaftlern eine starke Entzündungsreaktion, die zu einer Panikreaktion von Immunzellen führt. Normalerweise sollten spezialisierte Immunzellen – so genannte B-Zellen - Antikörper herstellen, die sich an Viren anheften und helfen, diese auszuschalten. Bei diesen chronischen Virusinfektionen versagt diese Abwehr jedoch.

Bericht in "Science Immunology" 

Siehe auch Ärztezeitung: Grundlage für neue Impfstoffe entdeckt 

Mehr unter: Die Presse vom 25. Oktober 2016
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Finanzielle Spekulationen behindern Versorgung mit Arzneimitteln

Sofosbuvir und andere neue Mittel zur Behandlung chronischer Hepatitis-C-Infektionen bieten hohe Heilungschancen bei nur geringen Nebenwirkungen, sind aber sehr teuer. Der Polymerasehemmer Sofosbuvir gilt als Durchbruch in der Therapie der Hepatitis C. Sofosbuvir und die nachfolgend eingeführten anderen direkt antiviral wirkenden Hepatitis C Mittel ermöglichen auch ohne Interferone sehr hohe virologische Ansprechraten. Die exorbitant hohen Preise, zu denen der Polymerasehemmer und seine Nachfolger in den Handel gebracht wurden, bedrohen jedoch die Finanzierbarkeit der Gesundheitssysteme in aller Welt.

Mehr unter: DAH blog magazin.hiv vom 23. Oktober 2016 aus arznei-telegramm® 9/16 (a-t 2016; 47: 79–80)
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Wenn HIV nicht alles ist

Die Behandlung von HIV-Patienten ist heute in Ländern wie der Schweiz so erfolgreich, dass nur noch wenige eine Aids-definierende Krankheit entwickeln. Wenn dies dennoch geschieht, liegt meist ein bestimmter Lymphdrüsenkrebs vor. Dass ein solches Non-Hodgkin-Lymphom durch das HI-Virus begünstigt wird, weiss man schon länger. Nun hat eine Forschergruppe erstmals nachweisen können, dass das Risiko weiter ansteigt, wenn der HIV-Patient zusätzlich mit dem Hepatitis B oder C Virus infiziert ist.

Link: Annals of Internal Medicine. Online-Publikation vom 18. Oktober. 

Mehr unter: Neue Zürcher Zeitung vom 20. Oktober 2016
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„Du lebst ja weiter“

Vom sicheren Todesurteil zu einem Leiden, mit dem sich gut zurechtkommen lässt. Eine beispiellose medizinische Erfolgsgeschichte. Der Arzt gab Ralph Ehrlich noch höchstens fünf Jahre bis zum Tod, als er seinen Kampf aufnahm. Gegen das Humane Immunschwächevirus (HIV), in den Achtzigerjahren noch „Mörderkrankheit“ genannt. Ehrlich hatte geweint nach der Diagnose, er war verzweifelt.

Siehe auch brandeins Ausgabe 02/2009: Im Supermarkt der Superkräuter 

Mehr unter: brandeins - Ausgabe 10/2016 - Schwerpunkt Gesundheit
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Zweiter Fall einer HIV-Infektion unter PrEP dokumentiert


Die Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP) schützt vor HIV. In sehr seltenen Fällen kann es trotzdem zu einer Infektion kommen. Der bislang zweite dokumentierte Fall wurde am Dienstag auf der Konferenz HIV Research for Prevention vorgestellt. Der betroffene Mann aus New York nahm nach Angaben des HIV-Spezialisten Howard Grossmann seit Januar 2016 konsequent täglich eine Tablette des HIV-Medikaments Truvada zur Präexpositionsprophylaxe („Vor-Risiko-Vorsorge“) ein.

Quelle: aidsmap: Second case report of PrEP failure due to drug-resistant virus (Beitrag auf aidsmap.com vom 18.10.2016) 

Mehr unter: DAH blog magazin.hiv vom 19. Oktober 2016
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HIV und Psyche – Hilfe für Patienten nach der Diagnose

Drei von vier HIV-Patienten leiden im Verlauf ihrer Erkrankung an einer psychischen Störung. Viele von ihnen benötigen daher zusätzlich zur Therapie beim HIV-Schwerpunktarzt auch eine Behandlung durch einen Psychiater und/oder Psychotherapeuten. Doch hier sind die Wartezeiten oft lang. Eine erste Anlaufstelle für Betroffene bietet der neue Bereich "HIV & Psyche" vom forschenden Pharmaunternehmen Janssen. Hier finden Betroffene auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Informationen, Adressen von Therapeuten und Expertenrat für individuelle Fragen.

Positive Stimmen; Ergebnisbericht des PLHIV Stigma Index in Deutschland.   

Mehr unter: Journalmed – Pressemeldung Janssen vom 17. Oktober 2016
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Emtricitabin/Rilpivirin/Tenofoviralafenamid bei HIV: Zusatznutzen nicht belegt

Fragestellungen zu Jugendlichen nicht bearbeitet / Evidenz zu Komponenten nicht ohne Weiteres auf Kombination übertragbar. Die Wirkstoffkombination Emtricitabin/Rilpivirin/Tenofoviralafenamid (Handelsname Odefsey) ist zur Behandlung Erwachsener und Jugendlicher zugelassen, die mit dem humanen Immundefizienzvirus von Typ 1 (HIV-1) infiziert sind. In einer frühen Nutzenbewertung hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) nun untersucht, ob diese Kombination Patientinnen und Patienten Vorteile gegenüber den zweckmäßigen Vergleichstherapien bietet. Ein solcher Zusatznutzen ist demnach nicht belegt.

Weiterführende Informationen des IQWiG: Kurzfassung der Nutzenbewertung (pdf) 

Mehr unter: Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) – Pressemeldung vom 17. Oktober 2016
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HCV-Therapie: Erfolg bei Suchtkranken

Eine Hepatitis C Therapie lohnt auch bei Betroffenen mit Suchterkrankungen. Wirksamkeit und Adhärenz sind vergleichbar mit anderen Patientenpopulationen. Auf dem Weg zur Elimination der Hepatitis C sind Suchtpatienten eine wichtige Zielgruppe, da die meisten Neudiagnosen auf sie entfallen. In der Population mit intravenösem Drogenkonsum (PWID) werden rund 80 Prozent aller Neudiagnosen mit bekanntem Übertragungsweg verzeichnet, berichtete Dr. Stefan Christensen, CIM Centrum für interdisziplinäre Medizin in Münster.

Siehe auch IQWiG: Sofosbuvir/Velpatasvir bei chronischer Hepatitis C: Anhaltspunkt für Zusatznutzen bei zwei von zehn Indikationen 

Mehr unter: Ärztezeitung vom 17. Oktober 2016
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Immunzellen kooperieren bei der HIV-Abwehr

Der – zweifelhafte – Erfolg des HI-Virus gründet auf einer ganzen Reihe Tricks, mit denen das Virus unsere Abwehr unterwandert oder für sich selbst nutzt. In einem sehr frühen Stadium der Infektion – gleich nach dem ersten Angriff auf unseren Körper, gelingt es ihm schon, die Zellalarmsysteme auszuschalten, mit denen das Immunsystem vor einem Angriff normalerweise gewarnt wird. Eine dieser molekularen Alarmanlagen haben Wissenschaftler des TWINCORE genauer untersucht und entdeckt, dass unterschiedliche Immunzellen bei der Abwehr des HI Virus eng zusammenarbeiten.

Publikation:Xu et al., cGAS-Mediated Innate Immunity Spreads Intercellularly through HIV-1 Env-Induced Membrane Fusion Sites, Cell Host & Microbe (2016), pp. 443-457, dx.doi.org/10.1016/j.chom.2016.09.003 

Mehr unter: TWINCORE – Pressemeldung vom 13. Oktober 2016
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Neue Antikörper-Therapie blockiert dauerhaft die SIV-Infektion

Ein internationales Forscherteam hat eine effektive Behandlungsstrategie gegen das HIV-ähnliche Simiane Immundefizienz-Virus (SIV) in Rhesusaffen entwickeltWeltweit sind laut WHO rund 36 Millionen Menschen mit HIV infiziert. Ein Heilmittel gegen die tödliche Virusinfektion konnte bislang noch nicht gefunden werden. Nun hat ein internationales Forscherteam, an dem auch Wissenschaftler des Deutschen Primatenzentrums (DPZ), Leibniz-Institut für Primatenforschung in Göttingen, beteiligt waren, eine neue Behandlungsstrategie gegen das dem HIV verwandte Simiane Immundefizienz-Virus (SIV) entwickelt.

Siehe auch Deutsches Ärzteblatt: Könnte Crohn-Medikament Vedolizumab die Virusreplikation stoppen? 

Abstract der Studie in Science 

Mehr unter: Deutsches Primatenzentrum vom 14. Oktober 2016
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Wie HIV-Arzneien wirken und Viren Resistenzen entwickeln

Heidelberger Wissenschaftler haben detaillierte dreidimensionale Einblicke in die Architektur der Hülle des HI-Virus gewonnen. Mit höchstauflösenden bildgebenden Verfahren haben Forscher der Molecular Medicine Partnership Unit, einer Kollaboration zwischen Uniklinikum Heidelberg und EMBL, die bislang detailliertesten dreidimensionalen Einblicke in den Aufbau der Hülle von unreifen HI-Viren erhalten.

Mehr unter: Ärztezeitung vom 12. Oktober 2016
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Häftlinge: Schlüssel zur globalen HIV-Eindämmung?

HIV-Infektionen treten bei Häftlingen häufiger auf als in der Gesamtbevölkerung. Die Bekämpfung der Ausbreitung in Haft kann sich laut aktueller Studien auch für die öffentliche Gesundheit auszahlen. Unter Inhaftierten gibt es in Westeuropa 20-mal mehr HIV-Infizierte als in der Allgemeinbevölkerung (4,2 Prozent vs. 0,2 Prozent), in Nordamerika und Ost- und Südafrika liegen die Raten dreimal höher (1,3 Prozent vs. 0,3 Prozent und 15,6 Prozent  vs. 4,7 Prozent). Das sind Ergebnisse einer im "Lancet" veröffentlichten Studienreihe (Dolan Ket al sowie Kamarulzaman A et al; beide in: Lancet 2016; online 14. Juli). Auch Hepatitis C und Tuberkulose sind unter Sträflingen häufiger, so ist in Teilen von Europa und den USA einer von sechs Häftlingen mit Hepatitis C infiziert.

Mehr unter: Ärztezeitung vom 10. Oktober 2016
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Neue Hepatitis C Medikamente können Hepatitis B reaktivieren

In den USA dürfen direkt antiviral wirkende Hepatitis C Medikamente (DAAs = direct acting antivirals) ab sofort nur noch mit einem deutlichen Warnhinweis vertrieben werden. Das hat die für Arzneimittel zuständige Behörde FDA (U.S. Food and Drug Administration) angeordnet. Durch die neuen hochwirksamen Präparate wie Epclusa, Harvoni, Sovaldi und Daklinza könne es zur Reaktivierung einer früheren Hepatitis B Infektion kommen, erklärt die FDA in einer Pressemitteilung. 24 derartige Fälle seien im Zeitraum November 2013 bis Juli 2016 in den USA gemeldet worden. Bei den betroffenen Patient_innen habe dies zum Teil zu schweren Leberschäden und in einem Fall sogar zum Tod geführt.

Warnhinweis der FDA vom 4.10.2016 

Mehr unter: DAH blog magazin.hiv vom 7. Oktober 2016
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PrEP reduziert HIV-Risiko – STIs nehmen zu

PrEP – die präexpositionelle Prophylaxe einer HIV-Infektion durch Einnahme von HIV-Medikamenten wirkt, wie die IPERGAY und die PROUD Studien gezeigt haben. In den ersten meist euphorischen Mitteilungen über diese medikamentöse Form der HIV-Prophylaxe wurde immer wieder erwähnt, dass die Einnahme von PrEP NICHT zur einer Veränderung des Risikoverhaltens führe, man könne keine Zunahme von anderen Geschlechtskrankheiten erkennen. Auch eine Analyse innerhalb der IPERGAY Studie kam zu diesem Schluss.

Siehe auch: EKSG-Empfehlung zur PrEP – Ja, aber! (Veröffentlicht am 25.01.2016) 

oder
PrEP: HIV-Resistenzen selten (Veröffentlicht am 03.01.2014)

oder DAH blog magazin.hiv: Norwegen kündigt kostenlose HIV-PrEP an

Mehr unter: Infektiologie St. Gallen vom 7. Oktober 2016
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Hepatitis-Prävention: Wie Ärzte Ansteckungen verhindern können

Die Zahl der Neuinfektionen mit Hepatitis C stagniert. Bis 2030 soll Hepatitis ausgelöscht sein – so der Wille der Bundesregierung in Deutschland. Was sollten Ärzte dafür tun? Bis zum Jahr 2030 soll die Verbreitung von Hepatitis B und C in Deutschland eingegrenzt sein – dieses Ziel hat sich die Bundesregierung im April dieses Jahres gesteckt. Das Programm des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) mit dem Namen "Strategie zur Eindämmung von HIV, Hepatitis B und C und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten" und dem Untertitel "BIS 2030 – Bedarfsorientiert, Integriert, Sektorübergreifend" sieht vor, "die Epidemien von Aids und Tuberkulose zu beenden [und] Hepatitis zu bekämpfen."

Mehr unter: Ärztezeitung vom 5. Oktober 2016
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„Kick and Kill“ Wie englische Forscher HIV heilen wollen

In England wurde der erste von etwa 50 Teilnehmern einer Studie behandelt, die eine HIV-Infektion im Zeitfenster der primären Virämie heilen will. In den britischen Medien wurde der Beginn mit einem positiven Ausgang verwechselt, doch Ergebnisse der RIVER-Studie werden vermutlich erst im Jahr 2018 vorliegen.

Pressemitteilung der Universität Oxford 

Link: Protokoll der Studie 

Siehe auch HIV & More: HIV-Heilung: Viel Lärm um nichts! 

Mehr unter: Deutsches Ärzteblatt vom 5. Oktober 2016
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Afrika: Warum sind besonders junge Frauen betroffen?

Eine Herausforderung: Die Zahl der HIV-Neuinfektionen bei jungen Frauen in Afrika zu reduzieren. Warum infizieren sich in afrikanischen Ländern doppelt so viele junge Frauen mit dem HI-Virus wie junge Männer? Aktuelle Studien haben die Risikofaktoren aufgedeckt. Schätzungen zufolge lebten Ende 2013 weltweit 35 Millionen Menschen mit HIV und Aids. In Deutschland schätzt das Robert Koch-Institut die Gesamtzahl der Neuinfektionen im Jahr 2014 auf 3200, darunter 460 Frauen. In afrikanischen Ländern südlich der Sahara dagegen infizieren sich doppelt so viele junge Frauen mit HIV wie junge Männer.

Mehr unter: Ärztezeitung vom 4. Oktober 2016
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Warum manche Kinder trotz HIV gesund bleiben

Bis zu zehn Prozent der Kinder entwickeln kein Aids, obwohl ihre Mutter sie mit HIV infiziert hat. Die Ergebnisse sprechen dafür, dass ihr Körper das Virus zwar nicht unterdrücken, dafür aber tolerieren kann. Sie sind mit dem HI-Virus infiziert, trotzdem erkranken sie nicht an Aids: Ein internationales Forscherteam hat eine Gruppe südafrikanischer Kinder untersucht, auf die das zutrifft. Demnach schützen besondere Immunzellen den Körper der Kinder vor einem Ausbruch der Krankheit.

Orginalartikel in Science Translational Medicine: Nonprogressing HIV-infected children share fundamental immunological features of nonpathogenic SIV infection 

Mehr unter: SPIEGEL online vom 30. September 2016
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RKI verzeichnet erneut mehr HIV-Neudiagnosen

2015 wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) 3.674 HIV-Neudiagnosen gemeldet, fünf Prozent mehr als 2014. Zugenommen haben die Diagnosen bei Heterosexuellen und Drogengebraucher_innen, bei schwulen Männern dagegen sind sie leicht gesunken. Das geht aus dem heute veröffentlichten HIV-Jahresbericht 2015 des RKI hervor. Die Zahl der HIV-Neudiagnosen darf dabei nicht mit der Zahl der HIV-Neuinfektionen verwechselt werden. Sie lässt keinen direkten Rückschluss auf das Infektionsgeschehen in Deutschland zu, sondern gibt lediglich an, wie viele Menschen erstmals HIV-positiv getestet wurden. Der Infektionszeitpunkt kann unterschiedlich lange zurückliegen.

Download: HIV-Jahresbericht 2015 des RKI (pdf) 

Mehr unter: Deutsche Aids-Hilfe - Pressemeldung vom 27. September 2016
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Frauen und PrEP: Der kleine Unterschied

PROUD und IPERGAY haben die Effektivität der Präexpositionsprophylaxe mit Truvada® untermauert und so im letzten Jahr den Ruf nach Zulassung in Europa laut werden lassen. Es bleibt die Frage, ob Frauen in gleichem Maße von der PrEP profitieren werden wie die Gruppe der MSM. In Studien zur oralen PrEP mit Frauenbeteiligung war die Effektivität von Truvada® bei Frauen nicht immer überzeugend.

Siehe auch HIV&More: PrEP aus pharmakologischer Sicht 

oder Bild der Frau: Bald in Deutschland erlaubt: Diese Pille schützt vor HIV 

Mehr unter: HIV & More - Ausgabe 3 / 2016
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HIV-Antikörper mit breiter Wirkung als Basis für einen Impfstoff

Ein kleiner Teil von HIV-infizierten Menschen produziert Antikörper mit einer verblüffenden Wirkung: Sie richten sich nicht nur gegen einen bestimmten Virustyp, sondern gegen unterschiedliche Virustypen. Forschende der Universität Zürich und des Universitätsspitals Zürich konnten nun zeigen, welche Faktoren verantwortlich sind, dass der Körper solche breit neutralisierenden HIV-Antikörper bildet. Damit legen sie einen wichtigen Grundstein, um einen HIV-Impfstoff zu entwickeln.

Links:

Swiss HIV Cohort Study (SHCS) 

Zurich Primary HIV Infection Study (ZPHI) 

Mehr unter: Universität Zürich – Pressemeldung vom 26. September 2016
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Neue Erkenntnisse zu latenten HIV-Infektionen

Nicht immer zeigen sich HIV-infizierte Zellen so leicht. Ein FWF-Projekt liefert neue Erkenntnisse, wie es ihnen erfolgreich gelingt, sich zu verstecken. Trotz immer effektiverer Therapien schafft es HIV im Körper zu überdauern. Welche molekularen Vorgänge dazu beitragen, wurde in einem Projekt des Wissenschaftsfonds FWF geklärt. Auch Ansätze für mögliche Therapien gegen die verborgene Reservoir-Bildung des Virus wurden dabei gefunden.

Mehr unter: scilog - FWF Der Wissenschaftsfonds – Pressemeldung vom 26. September 2016
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HIVreport 03 /2016 erschienen

Drogenkonsum und Prävention: Ergebnisse und Folgerungen aus der DRUCK-Studie. Mitte 2016 hat das Robert-Koch-Institut den Abschlussbericht der so genannten DRUCK-Studie veröffentlicht. „DRUCK“ steht für „Drogen und chronische Infektionskrankheiten“. In diesem HIVreport gehen wir auf die zentralen Studienergebnisse ein und diskutieren, welche Bedeutung und Folgen die Studie für die HIV / HCV-Prävention in Deutschland hat.

Die Themen im einzelnen:

- Die DRUCK-Studie
- Wie gut sind Drogen-User vor HIV und Hepatitis geschützt?
- Bedeutung von Drogenhilfeeinrichtungen
- Wissen über HIV / Hepatitis
- Interview mit Dr. R. Zimmermann, RKI

Download HIVreport 

Mehr unter: Deutsche Aids-Hilfe - HIVreport im September 2016
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Die Adhärenz bei Sovaldi ist schlecht – sagt GWQ

Hepatitis C Patienten brechen ihre Therapie mit Sovaldi und Harvoni in 22 Prozent ab. Überraschend hohe Zahlen der Therapie-Untreue? Oder ist die Adhärenz der neuen Hepatitis C Arzneimittel sogar ausgesprochen gut? Mit „überraschenden Daten zur Therapietreue“ sorgt die Gesellschaft für Wirtschaftlichkeit und Qualität (GWQ) bei den Krankenkassen derzeit für Aufsehen: Gerade bei den neuen und extrem teuren Hepatitis C Arzneimitteln beendeten 22 Prozent der Patienten ihre Therapie vorzeitig. Weitere 40 Prozent würden die antiviralen Arzneimittel nicht zuverlässig einnehmen und wiesen Lücken in ihrer Therapie auf.

Mehr unter: Deutsche Apotheker Zeitung vom 26. September 2016
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Warum sich Männer illegal die Pille gegen HIV beschaffen

Sie schützen womöglich besser vor HIV als Kondome. Richtig eingenommen, versteht sich. Viele junge Menschen, vor allem schwule Männer, versprechen sich deswegen von den Pillen die sexuelle Befreiung: Vögeln ohne Plastik. Während die Pillen in Nordamerika und in einigen europäischen Ländern auf Kassenrezept erhältlich sind, übernimmt hierzulande keine gesetzliche Krankenkasse die Kosten von rund 800 Euro monatlich.

Mehr unter: bento vom 26. September 2016
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HIV: Präexpositionsprophylaxe laut Studie kosteneffektiv

Die Präexpositionsprophylaxe, mit der sich Risikopersonen vor einer Ansteckung mit dem HI-Virus schützen können, ist trotz der hohen Preise der Medikamente kosteneffektiv. Zu diesem Ergebnis kommt eine Kosten-Nutzen-Analyse in Lancet Infectious Diseases (2016; doi: 10.1016/S1473-3099(16)30311-5).

Abstract der Studie in Lancet Infectious Diseases

Oder Bayerischer Rundfunk: Wirkungsvolles Medikament wäre auf dem Markt

Mehr unter: Deutsches Ärzteblatt vom 23. September 2016
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Cofaktor für die Produktion von Hepatitis C Viruspartikeln gefunden

Für die Produktion von Hepatitis C-Viruspartikeln spielen sogenannte „Lipid Droplets“ (Fetttröpfchen) im Zytoplasma eine wichtige Rolle. Ein Team von Wissenschaftlerinnen am Heinrich-Pette-Institut, Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie (HPI) hat jetzt mithilfe einer quantitativen „Lipid Droplet“-Proteomanalyse Annexin A3 (ANXA3) als ein Protein identifiziert, dass für die Reifung und den Zellaustritt von Hepatitis C-Viruspartikeln eine entscheidende Rolle spielt. Die Ergebnisse sind nun in dem renommierten Fachjournal „Cell Reports“ erschienen.

Cell Reports: Kathrin Rösch, Marcel Kwiatkowski, Sarah Hofmann, Anja Schöbel, Cordula Grüttner, Marcus Wurlitzer, Hartmut Schlüter, and Eva Herker (2016). Quantitative Lipid Droplet Proteome Analysis Identifies Annexin A3 as Cofactor for HCV Particle Production. Cell Reports 16, 1-13, September 20, 2016. 

Mehr unter: Heinrich-Pette-Institut, Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie – Pressemeldung vom 20. September 2016
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Positives Votum für Truvada-Generikum

Gileads Topseller Truvada bekommt Konkurrenz: Demnächst wird ein Generikum in der Apotheke zu haben sein. Der Humanarzneimittelausschuss der EMA hat sich dafür ausgesprochen, ein Generikum des HIV-Therapeutikums Truvada zuzulassen. Zentiva will die Kombination aus Emtricitabin und Tenofovir auf den Markt bringen. Die Zulassung des Nachahmers beschränkt sich auf die HIV-Therapie, während das Original auch zur Prophylaxe verwendet werden kann.

Mehr unter: Deutsche Apotheker Zeitung vom 19. September 2016
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Bevor das Virus angreift

Wer täglich eine blaue Pille schluckt, kann sich damit vor dem Immunschwächevirus HIV schützen. Doch Truvada ist teuer – und der Ärger programmiert. Die Faltblätter im Eingangsbereich der Praxis Jessen fallen sofort auf. „Gib Prep eine Chance“ steht dort – in einem ähnlich rot-schwarz-weißen Layout wie die altbekannten Plakate mit dem Slogan „Gib Aids keine Chance“. Sie werben für einen Präventionskongress in Berlin. Hier, mitten in Schöneberg, sind sie auch ein Anlass, über das Medikament Truvada als Prep zu reden.

Siehe auch GrenzEcho: Auch in Belgien: HIV mit Pille vorbeugen 

Mehr unter: Tagesspiegel vom 15. September 2016
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Migrationsmedizin und Berichte von der CROI

Österreichische Gesellschaft für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin – Die Zeitschrift Jatros Infektiologie - OEGIT 2016/1 ist mit folgenden Themenschwerpunkten erschienen:

- Migrationsmedizin: Medizinische Herausforderungen bei Asylsuchenden
- Virologie: Die Bedeutung von Viren für die Menschheit
- Daten zur neuen Tenofovir-Prodrug TAF - Nieren- und Knochengesundheit im Fokus
- CROI 2016: Phase-II-Studienergebnisse für erstes lang aktives, injizierbares HIV-Therapieregime
- Interaktion zwischen Glukokortikoiden und PI: CushingSyndrom oder Fettumverteilungsstörung?

Download Ausgabe Jatros 2016 / 1 

Mehr unter: Österreichische Gesellschaft für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin - September 2016
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HIV-positiv im Südsudan: Versorgung nur bei Waffenruhe

In einem Zelt erfolgt der Schnelltest. Die Beratung findet im Freien statt. Im Krisenstaat Südsudan testet eine mobile Klinik Menschen auf das HI-Virus - wenn es die Sicherheitslage erlaubt. Der Südsudanese Paul Enosa atmet auf. Sein Testergebnis ist negativ. Zwei seiner Freunde hatten kürzlich erfahren, dass sie HIV-positiv sind. Alle drei haben öfter mit denselben Mädchen geschlafen, erzählt der 17-Jährige. Seine Freunde wollen es nicht wahrhaben. «Sie wollen es anderen nicht sagen und die Krankheit weiter verbreiten», sagt Enosa. «Sie wollen nicht alleine sterben», laute ihre Erklärung für den weiterhin ungeschützten Sex.

Mehr unter: Krankenkassen.de vom 15. September 2016
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Weiterhin viele HIV-Patienten auf finanzielle Hilfe angewiesen

Viele HIV-positive Menschen in Deutschland sind auf finanzielle Hilfe angewiesen. Das berichtet die Deutsche Aids-Stiftung in ihrem neuen Jahresbericht 2015. Sie hat in diesem Jahr 2.068 Anträge für Einzel-, Gruppen- und Projekthilfen in Deutschland sowie Projekthilfen in Mosambik und Südafrika bearbeitet. Gegenüber dem Jahr 2014 nahmen die direkten Hilfsleistungen im In- und Ausland um 26,4 Prozent auf rund 1,5 Millionen Euro zu. Ein großer Teil der Stiftungseinnahmen ist auf Benefizprojekte zugunsten der Deutschen Aids-Stiftung zurückzuführen.

Download pdf: Deutsche AIDS-Stiftung Jahresbericht 2015 

Mehr unter: Deutsches Ärzteblatt vom 14. September 2016
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ABIVAX erreicht zweiten Meilenstein

Ein innovatives Biotechnologie-Unternehmen, das sich auf die Stimulation des Immunsystems zur vollständigen Beseitigung viraler Erkrankungen spezialisiert hat, gab heute bekannt, dass das Unternehmen den zweiten wichtigen Meilenstein des strategischen Projekts "Innovation in der Industrie", CaReNa, erreicht hat. Ziel des 2013 begonnenen Gemeinschaftsprojekts, unter der Federführung von ABIVAX und Beteiligung von CNRS und Theradiag, ist es, neue therapeutische und diagnostische Lösungen zu entwickeln, die auf Protein-RNA- Wechselwirkungen zur Behandlung von HIV/AIDS als primäre Indikation abzielen.

Mehr unter: onvista - Pressemeldung vom 13. September 2016
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Therapie als Prävention: "Testen und behandeln"

Die Studie ANRS 12249 wurde im Juli dieses Jahres auf der 21. Internationalen AIDS-Konferenz im südafrikanischen Durban vorgestellt. Große Studie zeigt keinen Rückgang der HIV-Neuinfektionen. Eine Studie in der südafrikanischen Provinz KwaZulu-Natal untersuchte die Bedeutung der HIV-Therapie für die Prävention. Dabei gelang zwar die Ausweitung der Testangebote, aber neu Diagnostizierte nahmen Behandlungsangebote nur zögerlich wahr. Laut den Ergebnissen der ersten großen Forschungsstudie zu „Test and treat“ (Testen und behandeln) als Public-Health-Maßnahme konnte diese Strategie in den Communities, in denen sie umgesetzt wurde, die Zahl der HIV-Neuinfektionen nicht senken.

Literatur: Dabis F et al.: The impact of universal test and treat on HIV incidence in a rural South African population: ANRS 12249 TasP trial, 2012–2016. 21st International AIDS Conference, Durban, abstract FRAC0105LB, 2016

Konferenz-Website  Abstract

Download-Link zur PowerPoint-Präsentation auf der Konferenz-Website 

* Original: ‚Test and treat‘: large study fails to show an impact on new HIV infections, veröffentlicht am 23. Juli 2016 auf aidsmap.com 

Mehr unter: DAH blog magazin.hiv vom 14. September 2016
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Das Immunsystem schrittweise gegen HIV abrichten

Bereits Anfang der 1980er Jahre erkannten Forscher, dass das HI-Virus Aids verursacht. Mittlerweile lässt sich die Krankheit zwar schon besser behandeln, jedoch gibt es bis heute kein Heilmittel. Ähnlich schwer wie die Suche nach einem wirksamen Medikament gegen das Virus scheint es, zumindest die Ansteckung mit HIV zu verhindern, etwa durch einen wirksamen Impfschutz. Allein im Jahr 2015 gab es mehr als zwei Millionen Neuansteckungen.

Mehr unter: Spektrum der Wissenschaft vom 12. September 2016
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STI: "Syphilis ist ein großes Tabuthema"

Die Zahl der Syphilis-Infektionen steigt in Deutschland kontinuierlich an. 2015 erreichte die Zahl der Neuinfektionen laut Robert Koch-Institut (RKI) einen neuen Höchststand: 6834 Neuinfektionen – der höchste Wert seit den 70er-Jahren. Insbesondere in den Großstädten Köln, Berlin und Hamburg ist die Anzahl der Patienten stark gestiegen. Homosexuelle Männer sind von der sexuell übertragbaren Infektion besonders oft betroffen.

Mehr unter: Apotheken Umschau vom 6. September 2016
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Schwule mit vielen Partnern haben eher Safer Sex

Schwule und bisexuelle Männer zeigen mehr Engagement beim Safer Sex, je mehr Partner sie haben. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung vom "British Columbia Centre for Excellence in HIV/AIDS", die unter Männern in Vancouver durchgeführt wurde. Die Forscher hatten die Teilnehmer zunächst gefragt, mit wie vielen Männern sie in den vergangenen sechs Monaten geschlafen hatten. Danach mussten sie Auskunft über ihr Safer-Sex-Verhalten geben.

Oder männer: Wer viel vögelt, vögelt safer 

Mehr unter: queer vom 6. September 2016
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Warum wir die HIV-Prävention neu denken müssen

In der HIV-Prävention gibt es zu oft Aufforderungen – „Benutzt Kondome“ – ohne Begründungen, sagt Ian Howley, Chef der Gesundheitsorganisation GMFA. Seine Botschaft: HIV werden wir nur besiegen, wenn wir uns und unser Leben wertschätzen. Das Original „Why we need to rethink HIV prevention“ erschien als Editorial zur Ausgabe 155 des FS Magazine.

Link zum Orginalartikel: Why we need to rethink HIV prevention

Mehr unter: DAH blog magazin.hiv vom 6. September 2016
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Mit Zwang zum Ziel

Das BPatG hat über einen Eilantrag mehrerer Medikamentenhersteller entschieden. Es ging um nichts weniger als die Gesundheitsversorgung im Land. Elisa Beckamp zu einem Verfahren mit eklatanter Bedeutung für AIDS-Patienten in Deutschland. In dem Hauptsacheverfahren 3 Li 1/16 begehren verschiedene Unternehmen der US-amerikanischen Konzerngruppe Merck und Co. eine Zwangslizenz an dem europäischen Patent 1 422 218 (DE 602 42 459.3) des japanischen Pharmazieunternehmens Shionogi & Co. Ltd. auf ein AIDS-Medikament.

Deutsches Ärzteblatt: HIV-Wirkstoff: Bundespatentgericht prüft Zwangslizenz 

Siehe auch: Deutsches Ärzteblatt: Bundespatentgericht erteilt Zwangslizenz für HIV-Wirkstoff

Siehe auch HIV AIDS INFOS Nummer 78: Hersteller begehren Zwangslizenz für AIDS-Medikament 

Mehr unter: Legal Tribune Online vom 2. September 2016
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Russland: HIV breitet sich aus

Russland hat ein HIV-Problem. Die jährlichen Zuwachsraten bei Neuinfektionen betragen aktuell zwölf Prozent. Besonders betroffen sind Menschen, die in Armut leben, sowie Drogenabhängige. Zwar hat der Staat das Problem erkannt, doch tut er sich schwer damit, moderne und wirksame Präventionsmaßnahmen zu ergreifen. Stattdessen werden sexuelle Enthaltsamkeit und Treue gepredigt und NGOs als "ausländische Agenten" diffamiert.

Siehe auch Süddeutsche Zeitung: HIV - Die Superseuche
In Russland braut sich eine "Syndemie" zusammen: ein Mix aus HIV, Drogensucht, Hepatitis und Tuberkulose.

Mehr unter: MDR vom 26. August 2016
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Crowdfunding für positives Arbeiten

Das Pilotprojekt „Ja, ich will … arbeiten!“ der Perspektive A Plus, einer Tochter der Berliner Aids-Hilfe, will Menschen ohne Krankenversicherung in den Arbeitsmarkt und die Gesundheitsversorgung bringen. Der Regierende Bürgermeister von Berlin höchstpersönlich machte am 16. Juli 2016 den entscheidenden Klick, um das Projekt „Ja, ich will … arbeiten!“ zu starten. Mit seiner kleinen Fingerbewegung setzte Michael Müller auf dem Lesbisch-Schwulen Stadtfest eine einmalige Online-Sammelaktion in Gang: Noch bis Mitte September 2016 kann man über das Crowdfundingportal Startnext Geld für einen Arbeitsplatz bei Perspektive A Plus, einer gemeinnützigen GmbH der Berliner Aids-Hilfe e.V., spenden.

Internetseite von Perspektive A Plus 

Mehr unter: DAH blog magazin.hiv vom 25. August 2016
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Patientenverfügung besser überprüfen lassen!

Nach dem BGH-Urteil ist ein Blick in die Patientenverfügung ratsam. Die Entscheidung des Bundesgerichthofs zu Patientenverfügungen hat bei manchem für Verwirrung gesorgt. Fest steht: Wer sicher sein will, dass im Ernstfall möglichst viel nach seinen Vorstellungen läuft, sollte seine Patientenverfügung überprüfen - und ärztlichen und juristischen Rat einholen.

Mehr unter: Ärzte-Zeitung vom 23. August 2016
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Erster Vertreter einer neuen Arzneimittelklasse gegen Hepatitis B und D

DZIF-Wissenschaftler am Universitätsklinikum Heidelberg entwickeln einen Virusblocker gegen Hepatitis B und D, der nun in zwei Studien mit Erfolg getestet werden konnte. Etwa 350 Millionen Menschen leiden an chronischen Infektionen mit Hepatitis B Viren, 25 Millionen Menschen an Hepatitis D, das nur gemeinsam mit Hepatitis B auftritt. Zugelassene Therapien für Hepatitis B führen in der überwiegenden Zahl der Fälle nicht zur Ausheilung und für Hepatitis D gibt es bisher überhaupt keine spezifische Therapie. Neuartige therapeutische Strategien sind daher von großem Wert.

Publikationen:
Blank A, Markert C, Hohmann N, Carls A, Mikus G, Lehr T, Alexandrov A, Haag M, Schwab M, Urban S, Haefeli WE. First-in-human application of the first-in-class hepatitis B and hepatitis D virus entry inhibitor myrcludex B. J Hepatol 2016, April 27. doi: 10.1016/j.jhep.2016.04.013 

Bogomolov P, Alexandrov A, Voronkova N, Macievich M, Kokina K, Petrachenkova M, Lehr T, Lempp FA, Wedemeyer H, Haag M, Schwab M, Haefeli WE, Blank A, Urban S. Treatment of chronic hepatitis D with the entry inhibitor myrcludex B - first results of a Phase Ib/IIa study. J Hepatol 2016, April 27. doi: 10.1016/j.jhep.2016.04.016

Mehr unter: Deutsches Zentrum für Infektionsforschung – Pressemeldung vom 18. August 2016
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Swiss Aids News Juni | 2016 erschienen

Migration grenzenlos

Migranten und Flüchtlinge, diese zwei Begriffe dürften es heuer auf die Liste der meistgenannten Wörter des Jahres schaffen. Alle Flüchtlinge sind auch Migranten, aber nicht alle Migranten sind Flüchtlinge. Ob Schutz- oder Arbeitssuchende, die Migration in unser Land lässt niemanden kalt, weckt Emotionen, ruft die politischen Parteien und NGOs auf den Plan. Gefordert sind der Bund, die Gemeinden, aber auch jede einzelne Bürgerin und jeder Bürger. Die Swiss Aids News haben sich aufgemacht und sich umgesehen im Land mit der humanitären Tradition.

Download Swiss Aids News Juni | 2016 

Mehr unter: Aids-Hilfe Schweiz im August 2016
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Neuer Höchststand bei Syphilis-Diagnosen

Party, Drogen, Sex: Das wilde Großstadtleben hinterlässt seine Spuren. Noch nie seit Einführung der Meldepflicht im Jahr 2001 war die Zahl der Syphilis-Infektionen in Deutschland so hoch. Das Bakterium Treponema pallidum ist der Auslöser für Syphilis (Lues). Zu den ersten Symptomen, dem Primärstadium, der Geschlechtskrankheit zählen Geschwüre im Genitalbereich oder im Mund. Diese sondern eine stark ansteckende Flüssigkeit ab. Bei sexuellen Handlungen kann es so zur Übertragung kommen.

Siehe auch Focus online: Warum Krankheiten wie Syphilis in Deutschland wieder auf dem Vormarsch sind

Mehr unter: Deutsche Apotheker Zeitung vom 17. August 2016
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HIV: Frühdiagnose reduziert Neuinfektionen

Eigentlich wissen wir es schon sehr lange. Bei gut der Hälfte der HIV-Infektionen erfolgt die Infektion von einer Person, welche auch erst kürzlich mit HIV angesteckt wurde. Könnten wir die HIV Diagnose früher stellen, könnten wir vermutlich sehr viel mehr Neu-Infektionen verhindern. Diese Zusammenhänge verstehen wir nun schon seit vielen Jahren, doch noch immer werden viele frische HIV-Diagnosen verpasst.

Literaturangaben: Using HIV Sequence and Epidemiologic Data to Assess the Effect of Self-referral Testing for Acute HIV Infection on Incident Diagnoses in San Diego, California http://dx.doi.org/10.1093/cid/ciw161

Mehr unter: Infektiologie St. Gallen vom 16. August 2016
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Emtricitabin / Tenofoviralafenamid bei HIV-Infektion: Zusatznutzen nicht belegt

Die Wirkstoffkombination Emtricitabin / Tenofoviralafenamid ist in Kombination mit weiteren antiviralen Arzneimitteln zur Behandlung Erwachsener und Jugendlicher zugelassen, die mit dem humanen Immundefizienzvirus von Typ 1 (HIV-1) infiziert sind. In einer frühen Nutzenbewertung hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) nun untersucht, ob diese Kombination Patientinnen und Patienten Vorteile gegenüber der zweckmäßigen Vergleichstherapie bietet. Ein solcher Zusatznutzen ist demnach nicht belegt.

Download: Kurzfassung der Nutzenbewertung 

Mehr unter: Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) – Pressemeldung vom 15. August 2016
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Aids-Hilfe will nicht mehr Aids-Hilfe heißen

Die Zürcher Aids-Hilfe plant eine Namensänderung. Zwar bleibt die Aids-Prävention ein wichtiger Pfeiler – dennoch hat sich die Arbeit der Fachstellen stark gewandelt. Über 7000 Menschen sind in der Schweiz seit 1983 an den Folgen der Immunschwächekrankheit Aids gestorben. Derzeit leben hierzulande rund 25 000 Menschen mit dem HI-Virus. Etliche von ihnen haben in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten insbesondere durch die kantonalen und regionalen Aids-Hilfe-Fachstellen viel an Information, Betreuung und Zuspruch erhalten. Doch seit die Aids-Hilfe Schweiz vor über 30 Jahren erstmals an die Öffentlichkeit trat, hat sich vieles verändert: Dank laufend verbesserten Therapiemöglichkeiten und Medikamenten wandelte sich HIV von einer tödlichen Krankheit zu einer chronischen Infektion.

Siehe auch DAH blog magazin.hiv: Diagnose: HIV-positiv 

Mehr unter: Der Landbote vom 13. August 2016
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Alles unter einem Dach

Das Bochumer Zentrum „Walk In Ruhr“ versammelt Medizin, Beratung und Selbsthilfe an einem Ort und will Anlaufstelle sein für alle Angelegenheiten rund um das Thema sexuelle Gesundheit. Bernd Aretz war zu Besuch im „WIR“. Im „Walk In Ruhr“-Zentrum für sexuelle Gesundheit und Medizin – dem „WIR“ in Bochum – haben sich die richtigen Leute und Institutionen zusammengefunden.

Mehr unter: DAH blog magazin.hiv vom 12. August 2016
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Neue Richtlinien zur Therapie von TB und HIV

Medikamente: TB und HIV müssen behandelt werden. Unverzügliches und koordiniertes Vorgehen gegen beide Krankheiten. Patienten, die unter Tuberkulose (TB) leiden und mit HIV infiziert sind, sollten rasch und koordiniert gegen beide Erkrankungen behandelt werden. Die neuen ATS / CDC / IDSA Richtlinien empfehlen zusätzlich bei allen TB-Patienten eine umfassende Behandlung inklusive einer direkt überwachten Therapie.

Mehr unter: Pressetext vom 12. August 2016
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„Wir müssen HIV-Medikamente auch zur Prävention einsetzen“

Alle zwei Jahre lädt die Internationale Aids-Gesellschaft (IAS) zur Welt-Aids-Konferenz. Chris Beyrer lobt den Einsatz Südafrikas und kritisiert, dass Infizierte stärker diskriminiert werden. Ein Interview.

Siehe auch Deutsche AIDS-Gesellschaft (DAIG) pdf:
Vorlaufige Hinweise der DAIG zur PrEP August 24 2016 

Siehe auch Deutschlandfunk: Pille Truvada gegen AIDS: "Kein 100-prozentiger Schutz" 

Oder DAH blog magazin.hiv: Vorerst keine staatliche Finanzierung der HIV-PrEP in Australien 

Und: DAH blog magazin.hiv: Europäische Zulassung von Truvada zur HIV-PrEP erfolgte unter Auflagen 

Mehr unter: FAZ vom 11. August 2016
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HIV: Die ersten Wochen entscheiden

Die HIV-Inzidenz in Deutschland stagniert – rund 83.000 Menschen leben mit einer HIV-Infektion. Eine neue Studie beschreibt nun erstmals den Zeitraum direkt nach der Infektion und macht deutlich, dass eine schnelle Behandlung essentiell ist. Laut einer Schätzung des Robert Koch Instituts lag die Zahl der Neuinfektionen mit dem HI-Virus in Deutschland im Jahr 2014 bei 3.200 Personen. Trotz Forschungsarbeit und breiter Aufklärung bleibt damit die Zahl der Neuinfektionen im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Eine neue Studie liefert nun erstmalig Erkenntnisse über den Zeitraum direkt nach der Infektion mit dem Virus.

Mehr unter: DocCheck - News vom 8. August 2016
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HIV/AIDS: Eine Wurminfektion verdoppelt das Ansteckungsrisiko

Seit Beginn der HIV-Epidemie wird darüber spekuliert, warum HIV und die durch die Viren ausgelöste Immunschwächekrankheit AIDS in Afrika so viel stärker verbreitet sind als in anderen Ländern der Welt. Einen Grund dafür konnten nun Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) erstmals nachweisen: Sie fanden im Rahmen einer Kohorten-Studie in Tansania heraus, dass eine Infektion mit dem Wurm Wuchereria bancrofti das Risiko für eine Ansteckung mit HI-Viren um das 2- bis 3-fache erhöht. Die Studie ist aktuell veröffentlicht in Lancet.

Publikation: Kroidl I, Saathof E, Maganga L, et al. Effect of Wuchereria bancrofti infection on HIV incidence in southwest Tanzania: a prospective cohort study. Lancet 2016; published online August 2, 2016. 

Mehr unter: Deutsches Zentrum für Infektionsforschung - Pressemeldung vom 3. August 2016
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Studie: Initiale HIV-Therapie

Initiale HIV-Therapie: ONCEMRK Studie zeigt Nicht-Unterlegenheit von einmal täglicher Raltegravir-Formulierung im Vergleich zur zweimal täglichen Gabe. Die neue, noch nicht zugelassene, einmal tägliche Formulierung des Integrasehemmers Raltegravir (1.200 mg, 2 Tabletten à 600mg) war der zweimal täglichen Gabe von 400 mg Raltegravir bei der Behandlung von therapienaiven erwachsenen HIV-Patienten statistisch nicht unterlegen. Das zeigte eine Analyse der noch laufenden Phase III Studie ONCEMRK zur Wirksamkeit und Verträglichkeit der einmal täglichen Gabe von Raltegravir nach 48 Wochen. Der primäre Endpunkt der auf Nicht-Unterlegenheit ausgerichteten Studie wurde erreicht.

Mehr unter: Journalmed – Pressemeldung MSD vom 1. August 2016
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HIV/Aids: Vor allem ein Problem der Armen

2,5 Millionen Menschen auf der Erde haben sich 2015 mit HIV infiziert, drei Viertel davon leben in Afrika südlich der Sahara. Die Epidemie wäre mit einer Ausweitung von Tests und Therapie beherrschbar, doch dazu müssten die vorhandenen Gelder massiv aufgestockt werden, wie bei der internationalen Aids-Konferenz im südafrikanischen Durban deutlich wurde. 90-90-90: Hinter dieser Formel verbirgt sich eine Strategie des HIV/Aids-Projekts der Vereinten Nationen (UNAIDS): 90 Prozent der HIV-Infizierten sollen sich ihrer Infektion bewusst sein, von diesen sollen 90 Prozent eine antiretrovirale Therapie (ART) erhalten, die bei wiederum 90 Prozent zu einem Rückgang der Viruslast führen soll. Damit, so der Konsens unter Experten, ließe sich die HIV-Epidemie bis zum Jahr 2030 besiegen.

Siehe auch Gesundheitsstadt Berlin: Entwicklungsländer: HIV-Medikamente oft unbezahlbar 

Oder Deutsche Aids-Hilfe: Aids beenden? Nicht ohne Osteuropa und Zentralasien! 

Mehr unter: Pharmazeutische Zeitung - Ausgabe 30/2016
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Neues Medikament zur HIV-Prophylaxe

Eine Tablette täglich kann vor einer HIV-Infektion schützen. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA empfiehlt, ein bekanntes Medikament für die HIV-Prophylaxe auch in Europa zuzulassen. In den USA darf das Medikament bereits seit 2012 dafür eingesetzt werden. Hierzulande war die Zulassung bisher stark diskutiert worden, weil bei der Gabe gesunde Menschen ein Medikament mit Nebenwirkungen prophylaktisch einnehmen. Nach dem positiven Votum der EMA ist es nun wahrscheinlich nur noch eine Frage der Zeit, bis Ärzte das Medikament auch in Deutschland verordnen können.

Siehe auch queer: England: Pille zum Schutz von HIV löst Streit aus

Oder: Deutsche Apotheker Zeitung: Noch keine HIV-Präexpositionsprophylaxe für deutsche Patienten

Mehr unter: Aponet vom 25. Juli 2016
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Erkennung HIV-1-infizierter Zellen

Erkennung HIV-1-infizierter Zellen: Protein HLA-F interagiert hochaffin mit protektivem NK-Zellrezeptor KIR3DS1
Einem Forscherteam aus Hamburg und den USA ist es gelungen, HLA-F als hochaffinen Liganden für den aktivierenden NK-Zellrezeptor KIR3DS1 zu identifizieren. Die funktionelle Interaktion zwischen HLA-F und KIR3DS1 könnte zukünftig die vielfältigen Einflüsse von KIR3DS1 in einer Reihe von menschlichen Erkrankungen erklären. Die Ergebnisse sind jetzt in dem renommierten Fachjournal „Nature Immunology“ erschienen.

Wilfredo F. Garcia-Beltran, Angelique Hölzemer, Gloria Martus, Amy W. Chung, Yovana Pacheco, Camille R. Simoneau, Marijana Rucevic, Pedro A. Lamothe-Molina, Thomas Pertel, Tae-Eun Kim, Haley Dugan, Galit Alter, Julie Dechanet-Merville, Stephanie Jost, Mary Carrington, Marcus Altfeld (2016). Open confomers of HLA-F are high-affinity ligands of the activating natural killer-cell receptor KIR3DS1. Nature Immunology 2016

Mehr unter: Heinrich-Pette-Institut – Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie vom 25. Juli 2016
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HIV-positive Mütter: Stillen möglich unter Therapie

Gestern wurde an der World AIDS Conference in Durban ein wichtiges Poster vorgestellt zur Frage des Stillens bei HIV-positiven Müttern. Seit Jahren wissen wir, dass Menschen, die eine gut durchgeführte HIV-Therapie einnehmen, ihre Sexualpartner nicht infizieren können. Auch über Blut (z.B. Nadelstichverletzung) kommt es in dieser Situation nicht zur Übertragung. Gilt dies auch für die Übertragung durch Stillen von der HIV-positiven (behandelten) Mutter auf das stillende Kind?

Taha et al, Comparing maternal triple antiretrovirals (mART) and infant nevirapine (iNVP) prophylaxis for the prevention of mother to child transmission (MTCT) of HIV during breastfeeding (BF), WAC 2016 Durban 

Oder: Muttermilch – und sie ist doch wichtig (Veröffentlicht am 28.09.2014) 

Siehe auch Ärztezeitung: Schwangere mit HIV sind gut versorgt

Mehr unter: Infektiologie St. Gallen vom 22. Juli 2016
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Viread 245 mg und Truvada 200 mg: Gefälschte Arzneimittel entdeckt

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) weist auf Fälschungen der Arzneimittel Viread 245 mg Filmtabletten und Trudava 200 mg Filmtabletten hin, die in mehreren europäischen Ländern entdeckt worden sind. Beide Arzneimittel enthalten den Wirkstoff Tenofovirdisoproxil und werden zur Behandlung der HIV-1-Infektion angewendet; Viread als Monopräparat und Truvada als Kombinationsarzneimittel mit Emtricitabin.

Mehr unter: Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) – Pressemeldung vom 20. Juli 2016
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HIV: Wie Therapeutika wirken und sich Resistenzen entwickeln

Mittels höchstauflösender bildgebender Verfahren haben Wissenschaftler der Molecular Medicine Partnership Unit, einer Kollaboration zwischen Universitätsklinikum Heidelberg und EMBL, die bislang detailliertesten dreidimensionalen Einblicke in den Aufbau der Hülle von unreifen HI-Viren erzielt. Sie konnten damit zeigen, wie eine neue Art potentieller Therapeutika, die zurzeit in der klinischen Prüfung sind, auf HI-Viren wirken und wie manche Viren gegen eine frühere Form dieser Wirkstoffe Resistenzen entwickeln. Die Studie wurde jetzt online in der renommierten Fachzeitschrift Science veröffentlicht.

Literaturhinweis: Schur FKM et al. An atomic model of HIV-1 capsid-SP1 reveals structures regulating assembly and maturation. Science, 14 July 2016. DOI: 10.1126/science.aaf9620 

Mehr unter: Journalmed - Pressemeldung Universitätsklinikum Heidelberg vom 17. Juli 2016
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Doppelschlag gegen Bakterien und Viren

Wirkstoff hemmt Aids-Erreger und resistente MRSA-Bakterien zugleich. Zwei auf einen Streich: Forscher haben eine Substanzklasse entdeckt, die sowohl gegen das Aids-Virus als auch gegen multiresistente MRSA-Bakterien wirkt. Die dualen Wirkstoffe hemmen Enzyme, die für die Vermehrung der Viren und der Bakterien notwendig sind. Damit könnten diese Erreger künftig mit einem einzigen Medikament bekämpft werden, so die Hoffnung der Forscher.

Journal of Medical Chemistry, 2016; doi: 10.1021/acs.jmedchem.6b00730

Mehr unter: scinexx vom 12. Juli 2016
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