Ausgabe 81

      Jahrgang 21

    Juni 2017

 

Inhaltsverzeichnis


 

Vorbemerkung
Impressum
Sponsoren
 

Die Online Ausgabe der 
HIV AIDS INFOS wird von den nachstehenden Firmen unterstützt:

 






"Elite controller" der HIV-Infektion – Bedeutung für den behandelnden Arzt
Zulassung von Raltegravir einmal täglich empfohlen
HIV-Schutzverhalten so hoch wie noch nie
HIV Backbones 2017 – interaktiv diskutiert
Wenn die HIV-Medikamente versagen
Ehrung für den "Theoriepapst"
Rückkehr der Moralapostel
"Kein Aids für alle" - Neue Kampagne für frühe HIV-Tests
Mit HIV muss niemand mehr jung sterben
Erhöhtes Parkinson-Risiko bei Hepatitis B und C?
Zahl der HIV-Neuinfektionen in 74 Ländern gestiegen
Den Letzten beißt die Zahnfee?
Ministerium prüft Zulassung von HIV-Schnelltests für zu Hause
Hepatitis C: auch bei HIV-negativen MSM möglich
Fragwürdige Entwicklungshilfe
Weniger Wahrnehmung, mehr Betroffene
Forschern gelingt wichtiger Durchbruch bei der Behandlung von HIV
Allererster Nachweis einer Reduktion von HIV-Reservoiren
Hepatitis fordert viel mehr Tote als Aids
AIDS, Drugs, and the Histories of European Public Health Policies since the 1960s
The International Liver Congress 2017
325 Millionen Menschen mit chronischer Virus Hepatitis
Syphilis bleibt oft unerkannt

HCV: Protease-Inhibitor Grazoprevir in S3-Leitlinien aufgenommen
ChemSex and the City: Vernachlässigte Sexualanamnese
Geschichte: 30 Jahre Aids-Protestgruppe Act Up!
HIV in Indien
Schottland: Pille zum Schutz vor HIV bald kostenlos erhältlich
HIV-Infektion: Knochen altern schneller
HIV-Patient hatte ungeschützten Sex und verschwieg Krankheit
Hepatitis C – Frustrierende Therapie-Arbeit hinter Gittern
PreP: Anti-HIV-Tablette ist kein Produkt für die breite Masse
Cholesterinsenkung schützt Herz von HIV-Patienten
Kinderwunsch und HIV: Unter guten Bedingungen kein Problem
Hepatitis B und C erhöhen Risiko auf Morbus Parkinson
Wo man HIV am besten bekämpft
Neue Perspektive für die Erforschung des Hepatitis C Virus
Mehr HIV/TB Ko-Infektionen in Risikogruppen
Früher Therapiebeginn verhindert schwere bakterielle Infektionen
Sport – Auch für unsere Patienten günstig
Die gnädigen Schwestern
Vitamin D: Kleines Hormon mit großer Wirkung
Chinesische und US-Wissenschaftler finden Protein als HIV-Hemmstoff
Forscher enttarnen HIV-Versteck im Körper
Brec1 Rekombinase entfernt im Mausmodell HIV-Gene aus infizierten Zellen
Fehlerhafte Dosierungsangabe bei HIV-Präparat
Menschen mit HIV bemängeln fehlende Akzeptanz in der Psychotherapie
MRI-Scan weist Virus im Gehirn nach
Kombinierte Antikörper könnten Virusreplikation langfristig kontrollieren
Lücken bei der Versorgung von Menschen mit HIV
Wirksamkeit von Doravirin bei therapienaiven HIV-Patienten belegt
Hohe Prävalenz und Inzidenz von Bluthochdruck unter HIV-Betroffenen in ländlichen Gebieten Afrikas
WHO veröffentlicht Leitlinie zu Gesundheit und Rechten von Frauen mit HIV
HCV G1b: CHMP-Empfehlung für Therapieverkürzung
„Niemand ist davor gefeit, beschuldigt zu werden“
„Meine HIV-Heilung hat alles verändert“
Tödliche Leugnung
Keine Angst vor HIV, HBV und HCV in der Zahnarztpraxis
Spanische Forscher entwickeln neue HIV-Therapie
Geschichte: Als Bayern Aids den Kampf ansagte
Entschädigungsfonds für HIV-Infizierte reicht nur noch bis 2018
Stoppt die Morde an Drogengebraucher_innen!
Hepatitis C Sofortbehandlung bei schwulen Männern mit HIV senkt Zahl der Neuinfektionen
Die Strategie der stillen Zellen
Fördert HCV außer Leberkrebs auch andere Tumoren?
Schweizer Kohorte: Gebildete HIV-Patienten leben länger
USA: Zahl der HIV-Neuinfektionen in sechs Jahren um 18 Prozent gesunken
HIV – wie pharmakologische Forschung das Gesicht einer Krankheit verändert
Dritter Fall einer HIV-Infektion unter funktionierender PrEP
CROI 2017 - Seattle, Februar 2017





 
 
 

Vorbemerkung

Die HIV AIDS Infos sind eine Zusammenstellung aus Internetquellen, Mail- und Newsgroups und erstreckt sich jeweils über einen Zeitraum von ca. drei bis vier Monaten. Die einzelnen Artikel sind mit einem Link auf die Orginalartikel versehen und chronologisch geordnet.
Es wird auf diese Weise schnell über neue Entwicklungen und Änderungen in den Bereichen Epidemiologie, medizinischer Behandlung, ambulanter Pflege und psychosozialer Beratung bei HIV-Infektion, AIDS-Erkrankung und Hepatitis informiert. Die HIV AIDS Infos erscheinen in regelmäßigen Abständen und informieren interdisziplinär über Änderungen und Neuerungen auf dem Gebiet von HIV und AIDS.
 
 
 
 
 
 
 



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„Elite controller“ der HIV-Infektion – Bedeutung für den behandelnden Arzt

In unserer Infektionsambulanz betreuen wir seit Jahren einen 68-jährigen Patienten mit HIV-Infektion. Seine Viruslast war bei Erstvorstellung ohne Therapie und lag in den folgenden Jahren immer unter der Nachweisgrenze. Die CD4-Zellzahl variierte zwischen 800/µl und 1.500/µl. Zudem wussten wir, dass er positiv für HLA-B27 ist, einem Allel das stark mit der Kontrolle von HIV assoziiert ist. Wir verordneten ihm keine hochaktive antiretrovirale Therapie (HAART), sondern kontrollierten die Parameter in regelmäßigen Abständen. Dem Patienten ging es klinisch immer gut. Trotzdem stellte sich uns immer wieder die Frage, ob dieser „elite controller“ nicht doch, insbesondere angesichts seines Alters, von einer HAART profitieren würde.

Mehr unter: HIV & More Ausgabe 1 – 2017
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Zulassung von Raltegravir einmal täglich empfohlen

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der europäischen Arzneimittelagentur (EMA) hat empfohlen, den Integraseinhibitor Raltegravir (Isentress®) auch als 600-mg-Filmtablette in Kombination mit weiteren antiretroviralen Arzneimitteln für HIV-1-infizierte Erwachsene und Kinder mit einem Mindestkörpergewicht von 40 kg zuzulassen. Die empfohlene Dosis beträgt 1 x täglich 1200 mg (2 Tabletten à 600 mg), teilt das Unternehmen MSD mit. Die Zulassung werde im zweiten Halbjahr 2017 erwartet.

Mehr unter: Ärztezeitung vom 25. Mai 2017
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HIV-Schutzverhalten so hoch wie noch nie

91 Prozent der über 16-Jährigen mit mehr als einem Sexualpartner oder einer Sexualpartnerin in den letzten 12 Monaten geben an, immer, häufig oder gelegentlich Kondome zu benutzen. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Repräsentativbefragung „AIDS im öffentlichen Bewusstsein“, die die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) seit 1988 in regelmäßigen Abständen durchführt. Damals lag der Wert bei 54 Prozent, im Jahr 2000 bei 79 Prozent. Für die Repräsentativerhebung der BZgA wurden bundesweit 3.000 Menschen ab 16 Jahren im Zeitraum Oktober bis Dezember 2016 befragt.

Siehe auch: Kurzbericht "AIDS im öffentlichen Bewusstsein 2016" 

Mehr unter: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung - Pressemeldung vom 22. Mai 2017
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HIV Backbones 2017 – interaktiv diskutiert

Das kontinuierlich wachsende Angebot an antiretroviralen Therapeutika stellt den behandelnden Arzt vor neue Herausforderungen. Bewährte Kombinationen, wie Abacavir/Lamivudin (ABC / 3TC) und Tenofovirdisoproxilfumarat / Emtricitabin (TD / FTC) haben jedoch auch nach der Einführung von neuen Wirkstoffen weiterhin ihren Stellenwert. Gerade bei den Backbone Therapien werden Generika in der HIV-Behandlung an Bedeutung gewinnen und ermöglichen eine wirtschaftliche Verordnung.

Mehr unter: Journalmed - Pressemeldung Hexal vom 22. Mai 2017
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Wenn die HIV-Medikamente versagen

Resistenzen sind eine Herausforderung für die Medizin und auch in punkto HIV ein Thema – bei der Behandlung wie auch bei der PrEP. Wir sprachen mit dem Virologen Martin Obermeier über die wichtigsten Fragen. HIV-Medikamente verhindern, dass sich das Virus im Körper eines Infizierten weiter vermehren kann. Mit der Zeit aber können die Wirkstoffe ihre Wirksamkeit verlieren, und das Virus wird unempfindlich beziehungsweise resistent. In der modernen Dreifach-Kombinationstherapie, bei der mehrere Medikamente parallel eingesetzt werden, muss dieser resistente Bestandteil dann gegen einen anderen ausgetauscht werden.

Mehr unter: DAH blog magazin.hiv vom 20. Mai 2017
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Ehrung für den "Theoriepapst"

Die Deutsche AIDS-Hilfe (DAH) würdigt die herausragende Lebensleistung von Prof. Dr. Martin Dannecker und ernannte ihn am vergangenen Freitag zum neuen Ehrenmitglied. Wie kein anderer im deutschsprachigen Raum hat der Sexualwissenschaftler und Autor das Nachdenken und Sprechen über Sexualität im Allgemeinen und über Homosexualität, HIV und die Prävention von sexuell übertragbaren Krankheiten im Besonderen zu seinem Lebensthema gemacht.

Mehr unter: DAH blog magazin.hiv vom 17. Mai 2017
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Rückkehr der Moralapostel

Noch schweigt das Wahlprogramm der AfD zum Thema HIV/Aids. Doch immer mehr Stimmen zeigen an, in welche Richtung es gehen könnte, sind die Rechtspopulist_innen erst mal am Zug. Der Angriff kam schnell, von höchster Stelle und in aller Schärfe. Für einen Anal-Workshop habe die Thüringer Landesregierung Geld, nicht aber für Klassenfahrten, empörte sich im Oktober vergangenen Jahres der Thüringer AfD-Landeschef Björn Höcke via Facebook: Das sei „Bildungspolitik für den Arsch!“

Mehr unter: DAH blog magazin.hiv vom 17. Mai 2017
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"Kein Aids für alle" - Neue Kampagne für frühe HIV-Tests

Mit einer bundesweiten Kampagne will die Deutsche Aids-Hilfe zu möglichst frühen HIV-Tests motivieren. Ohne HIV-Test und Diagnose bringen sich Infizierte um wirksame Therapien, die den Ausbruch von Aids verhindern. Das Motto "Kein Aids für alle" solle Männer und Frauen ansprechen, die ihr HIV-Risiko verdrängen oder sich aus Angst vor Ablehnung nicht zum Arzt trauen, teilte die Aids-Hilfe am Freitag in Berlin mit. Ohne HIV-Test und Diagnose bringen sich die Infizierten jedoch um wirksame Therapien, die den Ausbruch von Aids verhindern.

Mehr unter: Ärztezeitung vom 12. Mai 2017
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Mit HIV muss niemand mehr jung sterben

HIV-Positive werden heute fast so alt wie der Durchschnitt. Eine Erfolgsgeschichte – mit Schattenseiten. Denn die Anzahl der neuen Fälle in Europa steigt rasant. Lebensrettend und lebensverlängernd: antiretrovirale Medikamente halten das HI-Virus in Schach. Vielen Patienten reicht heute sogar nur noch eine Pille am Tag. Das HI-Virus ist selten Anlass für gute Nachrichten, dieses ist eine. Menschen, die sich mit dem Aidserreger anstecken, leben dank moderner Medikamente immer länger. Ein Zwanzigjähriger aus Europa oder Nordamerika mit dem Virus, der sich seit 2008 behandeln lässt, hat mittlerweile eine Lebenserwartung von rund 73 Jahren, eine Zwanzigjährige von 76 Jahren. Damit liegen sie fast am normalen Schnitt.

Oder Ärztezeitung: Analyse in Industrieländern: HIV-Infizierte haben fast normale Lebenserwartung 

Mehr unter: ZEIT online vom 11. Mai 2017
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Erhöhtes Parkinson-Risiko bei Hepatitis B und C?

Im Rahmen einer retrospektiven Kohortenstudie wertete eine englische Forschergruppe Daten von mehr als sechs Millionen Personen aus, darunter 100.390 Patienten mit Hepatitis oder HIV. Autoimmune und chronisch aktive Hepatitis waren ebenso wie eine HIV-Infektion nicht mit einem erhöhten Parkinson-Risiko verbunden, bei Patienten mit Hepatitis B oder C jedoch war das Risiko für eine Parkinson-Erkrankung signifikant erhöht.

Link zum Abstract

Mehr unter: News Netzwerk Infektiologie vom 11. Mai 2017
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Zahl der HIV-Neuinfektionen in 74 Ländern gestiegen

Trotz aller Präventionsbemühungen ist im vergangenen Jahrzehnt die Zahl der HIV-Neuinfektionen in 74 Ländern gestiegen. Darunter sind Ägypten, Kenia und Russland, wie aus einer am Dienstag anlässlich der Welt-Aids-Konferenz veröffentlichten Studie im Fachmagazin The Lancet HIV hervorgeht. Weltweit gesehen ist die Zahl der Neuinfektionen von 2005 bis 2015 um 0,7 Prozent zurückgegangen. Von 1997 bis 2005 betrug der Rückgang noch 2,7 Prozent.

Artikel in The Lancet HIV: Estimates of global, regional, and national incidence, prevalence, and mortality of HIV, 1980–2015: the Global Burden of Disease Study 2015 

Mehr unter: Kölner Stadt-Anzeiger vom 9. Mai 2017
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Den Letzten beißt die Zahnfee?

HIV-bezogene Diskriminierung in Kliniken und Arztpraxen. Ausgerechnet im Gesundheitswesen erleben viele Menschen mit HIV Diskriminierung – dort, wo sie am ehesten einen professionellen Umgang mit der Infektion erwarten. Wir haben mit Betroffenen gesprochen. Da war er: klein, rund, rot. Der rote Punkt war am Fußende seines Krankenhausbettes und auf seiner Krankenakte, die die Ärzt_innen zur Visite mitbrachten. Jede_r konnte ihn sehen. Ein Interview.

Mehr unter:  DAH blog magazin.hiv vom 9. Mai 2017
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Ministerium prüft Zulassung von HIV-Schnelltests für zu Hause

Bald als Schnelltest aus der Apotheke? Das Bundesgesundheitsministerium prüft, ob auch in Deutschland HIV-Schnelltests für zu Hause erhältlich sein sollten. Einen HIV-Test wie einen Schwangerschaftstest einfach zu Hause durchführen? Was in anderen Ländern Europas schon Realität ist – dort gibt es den Test in der Apotheke –, ist in Deutschland bislang verboten. Die Tests seien fehleranfällig, so die Begründung. Doch sie haben sich verbessert. Das Bundesgesundheitsministerium prüft daher, HIV-Schnelltests für zu Hause in Deutschland zuzulassen.

Siehe auch Tagesschau: HIV-Test für zu Hause? 

oder Süddeutsche Zeitung: HIV-Diagnose im Wohnzimmer 

Mehr unter: Deutsche Apotheker Zeitung vom 9. Mai 2017
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Hepatitis C: auch bei HIV-negativen MSM möglich

In den letzten Jahren beobachteten wir in vielen Europäischen Ländern einen Anstieg von Infektionen von Hepatitis C (HCV) unter HIV-positiven Männern, die Sex mit Männern haben (MSM). Die Konzentration dieser neuen Epidemie auf HIV-positive MSM war merkwürdig. Wir vermuteten, dass weniger die HIV-Infektion für diese Beobachtung verantwortlich sei, sonder vielmehr das Netzwerk, in dem sich die Infektion ausweitet.

Literatur:

Turner JM. et al. Behavioural predictors of subsequent hepatitis C diagnosis in a UK clinic sample of HIV positive men who have sex with men. Sex Transm Infect. 2006 

Schmidt AJ. et al. Trouble with bleeding: risk factors for acute hepatitis C among HIV-positive gay men from Germany – a case-control study. PLoS One. 2011 

Mehr unter: Infektiologie St. Gallen vom 6. Mai 2017
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Fragwürdige Entwicklungshilfe

Die WHO will mit der Beschneidung von Jungen und Männern HIV-Infektionen vorbeugen, Deutschland unterstützt das. Ist das sinnvoll? Im Behandlungsraum schreit ein Kind. Die etwa achtjährigen Jungen, die davor warten, werden unruhig. Sie wurden aus der Schule ins Gesundheitszentrum im kenianischen Kisumu geschickt, um sich beschneiden zu lassen. Damit seien sie besser vor Aids geschützt, sie würden „sauber“ und „echte Männer“. Ein einfacher Eingriff. Aber schon die Spritze zur Lokalbetäubung lässt die Patienten angsterfüllt schreien.

Siehe auch Deutsche Welle: Aktivisten fordern sofortigen Stopp von Jungen-Beschneidung in Afrika

taz vom 4. Mai 2017
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Weniger Wahrnehmung, mehr Betroffene

Die Medienpräsenz zu den Themen Drogen, Aids und Hepatitis C widerspiegelt nicht die aktuelle Realität. Die Dienstleistungen der Wipp, Wiler Integrations- und Präventionsprojekte, waren seit den 90er Jahren nicht mehr so gefragt wie 2016. Gleichzeitig sind Drogensucht und HIV praktisch aus dem Medien verschwunden. Auch die Problematik Hepatitis C findet kaum Beachtung. Aktuell ist all das aber trotzdem. An der Medieninformation vom Dienstagvormittag präsentierten Stadtrat Dario Sulzer und WIPP Leiter René Akeret die Situation im abgelaufenen Jahr.

Mehr unter: infoWILplus vom 3. Mai 2017
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Forschern gelingt wichtiger Durchbruch bei der Behandlung von HIV

Wenn Menschen an HIV erkrankt sind, wird eine Behandlung meist mit speziellen Medikamenten durchgeführt. Diese können eine Erkrankung zwar verlangsamen, müssen dafür aber das gesamte Leben eingenommen werden. Forscher entwickelten jetzt eine Methode, die vielleicht in Zukunft dazu führen wird, dass HIV vollständig besiegt werden kann. Forscher entwickelten jetzt eine Methode, welche in Zukunft zu einer Heilung von HIV führen könnte. Die Wissenschaftler konnten in Versuchen das Virus von infizierten Zellen abtrennen, indem sie modernste so genannte genetische Editing Technologie einsetzten.

Artikel in Molecular Therapy 

Mehr unter: Heilpraxisnet vom 3. Mai 2017
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Allererster Nachweis einer Reduktion von HIV-Reservoiren

Nachweis einer Reduktion von HIV-Reservoiren durch ein Medikament: Leitwirkstoffkandidat ABX464 zeigt Einfluss auf HIV Reservoir im Blut in einer klinischen Phase IIa Studie. ABIVAX gab bekannt, dass der am weitesten fortgeschrittene Wirkstoffkandidat des Unternehmens, ABX464, die erste, jemals in chronisch infizierten HIV-Patienten beobachtete Reduktion von HIV-Reservoiren gezeigt hat. Die Reduktion wurde über die Gesamtmenge an HIV-DNA bestimmt, die in den peripheren mononukleären Blutzellen gemessen wurde.

Siehe auch WELT: Auf ABX464 ruht die Hoffnung von Millionen Patienten 

Mehr unter: DGAP Distributionsservices – Pressemeldung vom 2. Mai 2017
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Hepatitis fordert viel mehr Tote als Aids

Trotz anhaltend hoher Sterblichkeit von Hepatitis C Patienten verzichtet der Bund auf eine nationale Strategie. Die Gründe. In der Schweiz sterben jährlich rund 200 Personen an Hepatitis C, mindestens fünfmal mehr als an Aids. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Universitäten Genf und Bern, die Forscher vor einigen Tagen an einem internationalen Leberkongress präsentierten. Sie gehen dabei davon aus, dass die Differenz zwischen den beiden Viruserkrankungen in Wahrheit viel größer sein dürfte. Gemäß ihren Schätzungen könnte der Unterschied im Extremfall bis zu einem Faktor 40 betragen. Der Grund: Bei einer beträchtlichen Zahl von Todesfällen wird der Bezug zu Hepatitis C nicht bemerkt oder nicht gemeldet.

Siehe auch Tages-Anzeiger: Erste Krankenkasse zahlt Pillen aus Indien 

Mehr unter: Tages-Anzeiger vom 28. April 2017
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AIDS, Drugs, and the Histories of European Public Health Policies since the 1960s

In jüngerer Zeit wenden sich auch Historiker/innen zunehmend dem Gesundheitswesen im 20. Jahrhundert und der einschneidenden Rolle von HIV/AIDS zu. Was die europäische Geschichte angeht, stehen sie allerdings noch am Anfang. Auf dem Workshop entspann sich eine erfrischend offene Diskussion, die zugleich explorativ und zielführend war. Der Ertrag bestand erstens in der Eröffnung einer weitwinkligen Perspektive auf historische Gesundheitspolitiken, welche die Rolle von Aktivist/innen und Sozialen Bewegungen hervorhebt. Ein Tagungsbericht.

Mehr unter: H-Soz-Kult - Kommunikation und Fachinformation für die Geschichtswissenschaften im April 2017
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The International Liver Congress 2017

19-23 April, Amsterdam. Der Internationale Leberkongress in Amsterdam ist das jährliche Highlight der Hepatologen. Ein wichtiges Thema dabei ist die Hepatitis C. Erwartet werden viele neue Daten, unter anderem zu den zwei neuen Fixkombinationen, die voraussichtlich noch in diesem Jahr zugelassen werden. Aber auch zu den anderen Hepatitiden sowie zur Fettleber werden neue Forschungsergebnisse präsentiert. Hepatitis & More berichtet wird wie gewohnt live vom Kongress.

Kongress Website: https://ilc-congress.eu/

Siehe auch Swiss Aids News 3|2015: Frisch von der Leber weg

Mehr unter: Hepatitis & More April 2017
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325 Millionen Menschen mit chronischer Virus Hepatitis

Weltweit leiden rund 328 Millionen Menschen an chronischer Hepatitis B oder Hepatitis C. 2015 gab es dadurch 1,34 Millionen Todesopfer. Der von der Weltgesundheitsorganisation veröffentlichte Report umfasst erstmals auch eine Darstellung des globalen Ausmaßes der Verbreitung der beiden Virus bedingten Leberentzündungen, welche im Falle der zumeist sexuell übertragenen Hepatitis B oft, im Falle der vor allem über Blut übertragenen Hepatitis C jedoch zumeist chronisch verlaufen. Die Folge können langfristig Leberzirrhose, Leberversagen und Leberzellkarzinome sein.

Siehe auch DAH blog magazin.hiv: Weltgesundheitsorganisation veröffentlicht ersten globalen Bericht zu Hepatitis 

Link WHO: Global hepatitis report, 2017 

Mehr unter: Kleine Zeitung vom 21. April 2017
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Syphilis bleibt oft unerkannt

Ungeschützter Sex und ein paar Wochen später kurzzeitig Hautausschlag? Weil eine Syphilis-Infektion oft nur vorübergehend Beschwerden macht, bleibt sie häufig unerkannt. Das kann gefährlich werden. Eine komische Stelle am Mund, ein bisschen Ausschlag - das war's oft schon. Wer solche Symptome hat, kommt eher nicht auf die Idee, Syphilis zu haben. Die Infektionskrankheit ist nahezu aus dem Bewusstsein vieler Deutscher verschwunden, wie eine Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zeigt: Auf die Frage, welche sexuell übertragbaren Krankheiten sie außer HIV kennen, nannten zufällig ausgewählte Erwachsene zwar Syphilis am zweithäufigsten - insgesamt kamen aber nur von 47 Prozent der Befragten auf die Erkrankung.

Mehr unter: SPIEGEL online vom 19. April 2017
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HCV: Protease-Inhibitor Grazoprevir in S3-Leitlinien aufgenommen

Die Fixkombination aus dem NS5A-Inhibitor Elbasvir (50 mg) und dem Protease-Inhibitor Grazoprevir (100 mg) wird in den aktualisierten S3-Leitlinien zur antiviralen Therapie der chronischen Hepatitis C für Patienten mit HCV Infektion vom Genotyp 1 oder 4 als Therapieoption empfohlen.

Literatur: DGVS et al. Aktuelle Empfehlung zur Therapie der chronischen Hepatitis C. Dezember 2016 

Mehr unter: Journalmed – Pressemeldung MSD vom 19. April 2017
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ChemSex and the City: Vernachlässigte Sexualanamnese

ChemSex and the City: so beginnt der Titel einer interessanten Arbeit aus London, welche Sexualpraktiken und Infektionsrisiken bei Männern, die Sex mit Männern haben (MSM) untersucht hat. ChemSex beschreibt ein Phänomen, das in den letzten rund 10 Jahren vorwiegend im Internationalen Schwulenbereich an Bedeutung zugenommen hat. Drogen wie GHB und GBL oder Mephedron dann vor allem aber auch das dem Kokain näher verwandte Crystal Meth erlauben dem Drogenkonsumenten sexuelle Erlebnisse freier, leichter, zu erleben. Es ist nicht überraschend, dass gerade für HIV-positive Menschen, deren sexuelles Erleben über Jahrzehnte von Angst, Kondom und Schuldgefühlen geprägt war, für solche Drogen anfällig sind.

Literatur: Hegazi et al, Chemsex and the city: sexualised substance use in gay bisexual and other men who have sex with men attending sexual health clinics. IntJ STI 2017 

Mehr unter: Infektiologie St. Gallen vom 18. April 2017
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Geschichte: 30 Jahre Aids-Protestgruppe Act Up!

Es waren an die 250 Leute, reglos auf dem Boden liegend, mitten auf der Wall Street: Vor dreißig Jahren demonstrierten New Yorker Aids-Aktivist_innen mit einem „Die In“, einem symbolischen „Sich tot Stellen“ in der Öffentlichkeit: für den freien Zugang zu Medikamenten, gegen die Diskriminierung von Menschen mit HIV/Aids und für sinnvolle Prävention. Es war die erste große Protest-Aktion von ACT UP (Aids Coalition To Unleash Power), einem weltweiten Netzwerk politischer Aids-Aktivist_innen. Die Journalistin Anne-Christine D’Adesky (59) war bei dem ersten Die In am 24. März 1987 mit dabei.

Siehe auch Tagesspiegel: Wie Deutschlands erstes Safer-Sex-Poster entstand 

Mehr unter: Der Tagesspiegel vom 16. April 2017
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HIV in Indien

Mit 2,1 Millionen Infizierten ist Indien das Land mit der drittgrößten HIV-Epidemie der Welt – eine Herausforderung nicht nur für das Gesundheitssystem. Axel Schock war zu Besuch in Mumbai. In den engen Gassen werden Obst und Gemüse feilgeboten, auf den breiteren drängen sich die Rikscha-Taxis. Die Hochhäuser dazwischen, so scheint es, haben ihre besten Tage schon Jahrzehnte hinter sich. In diesem hektischen Gewusel also soll sich das SAATHII-Zentralbüro des indischen Bundesstaates Maharashtra befinden, immerhin einer der größten indischen Bundesstaaten, mit einer Fläche fast so groß wie die Bundesrepublik. SAATHII steht für „Solidarity and Action Against the HIV Infection in India“ und ist eine der größten HIV-Organisationen des Landes.

Mehr unter: DAH blog magazin.hiv vom 15. April 2017
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Schottland: Pille zum Schutz vor HIV bald kostenlos erhältlich

HIV-Negative, die ein höheres Risiko für eine HIV-Übertragung haben, sollen sich in Schottland künftig mit einer täglichen Pille schützen können. Das Medikament Truvada kann HIV-Negative davor schützen, sich mit dem Virus anzustecken. Der staatliche Gesundheitsdienst in Schottland hat bekannt gegeben, dass Personen mit einem erhöhten Risiko einer HIV-Infektion im nördlichsten britischen Landesteil künftig die Präexpositionsprophylaxe (PrEP) kostenlos erhalten können. Gegenwärtige Präventionsmethoden seien in den letzten zehn Jahren nicht erfolgreich gewesen, die Ausbreitung von HIV in Schottland zu reduzieren, so die Begründung.

Mehr unter: Queer vom 14. April 2017
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HIV-Infektion: Knochen altern schneller

Wir wissen nun schon länger, dass die HIV-Infektion infolge starker Aktivierung des Immunsystems zu einer beschleunigten Alterung führt. Man findet in sehr vielen Organsystemen bei HIV-infizierten Menschen einen beschleunigten Alterungsprozess. Dies betrifft vermutlich den ganzen Körper und fand sich früher häufiger bei fortgeschrittener, unbehandelter HIV-Infektion. Prozesse, die wir normal im Alter beobachten, treten bei HIV-Infizierten früher auf, so zum Beispiel die trockene Haut mit Juckreiz, der graue Star (Katarakt), die Arteriosklerose, um nur einige zu nennen.

Literatur:

Gonciulea et al, An Increased Rate of Fracture Occurs a Decade Earlier in HIV+ Compared to HIV- men in the Multicenter AIDS Cohort Study (MACS). April 17, ahead of print 

Strategies for Management of Antiretroviral Therapy (SMART) Study Group. et al. CD4+ count-guided interruption of antiretroviral treatment. N Engl J Med. 2006

Mehr unter: Infektiologie St. Gallen vom 13. April 2017
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HIV-Patient hatte ungeschützten Sex und verschwieg Krankheit

Ein 42jähriger, mit HIV-infizierter Mann, der ungeschützten Sex mit mehreren Frauen hatte, ist vor dem Amtsgericht vom Vorwurf der versuchten gefährlichen Körperverletzung freigesprochen worden. Ein Gutachter der Kölner Uniklinik, wo der Angeklagte seit Jahren in Behandlung ist, hatte im Zeugenstand bekräftigt, dass von dem Angeklagten aufgrund einer sorgsam überwachten Medikation keinerlei Ansteckungsgefahr ausgehe: „Er war weder zum Tatzeitpunkt noch heute infektiös – er konnte die Frauen gar nicht anstecken.“

Siehe auch DAH blog magazin.hiv: Schutz durch Therapie: Freispruch für HIV-Positiven 

Mehr unter: Kölner Stadtanzeiger vom 13. April 2017
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Hepatitis C – Frustrierende Therapie-Arbeit hinter Gittern

Die Behandlung von inhaftierten Patienten mit Hepatitis C und Drogensucht wird vor allem durch eines erschwert: die Haftanstalt an sich, berichtet ein Münchner Gefängnisarzt. Fragt man Dr. Tobias Bauhofer, woran es bei der Therapie von Hepatitis C (HCV) im Strafvollzug hapere, antwortet er: "Ich wünsche mir einen offeneren Umgang mit dem Thema Substitution." Bauhofer ist Gefängnisarzt an einer Münchner Justizvollzugsanstalt (JVA) mit 100 Betten und ungefähr 5000 Gefangenen, von denen ein "enorm hoher Anteil" lediglich in Untersuchungshaft sitze.

Siehe auch Drogenkurier 103: Hepatitis C - Die Folgen der späten Behandlung 

Mehr unter: Ärztezeitung vom 5. April 2017
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PreP: Anti-HIV-Tablette ist kein Produkt für die breite Masse

Die kontinuierliche PrEP nur dann eine gute Lösung, wenn Patienten sie auch regelmäßig nehmen. Seit August letzten Jahres gibt es die Präexpositionsprophylaxe gegen HIV, kurz PrEP, auch in Deutschland ganz offiziell auf (Privat-)Rezept. Dr. Christian Hoffmann aus Hamburg ist jedoch skeptisch, dass sich die Hauptzielgruppe an die vielen Vorgaben, vor allem auch an die häufigen Arzttermine hält, wie er im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung" aus Anlass der Münchner AIDS- und Hepatitis-Werkstatt sagte.

Mehr unter: Ärztezeitung vom 5. April 2017
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Cholesterinsenkung schützt Herz von HIV-Patienten

Wichtige Ergebnisse von einem US-Kongress zum Thema HIV wurden bei der 7. Münchner AIDS- und Hepatitis-Werkstatt vorgestellt. Die jährlich stattfindende Conference on Retroviruses and Opportunistic Infections (CROI) in den USA, dieses Jahr in Seattle, ist das führende Treffen von HIV-Wissenschaftlern aus aller Welt. Bei der Münchner AIDS- und Hepatitis-Werkstatt wurden einige Highlights der US-Konferenz kurz zusammengefasst.

Mehr unter: Ärztezeitung vom 5. April 2017
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Kinderwunsch und HIV: Unter guten Bedingungen kein Problem

Ein Drittel der HIV-positiven Schwangeren erfahren während der Schwangerschaft von der Infektion. Für optimal behandelte HIV-infizierte Frauen ist eine sichere Schwangerschaft realisierbar. Die vaginale Geburt wird bei supprimierter Viruslast befürwortet. Die gestiegene Lebenserwartung und die vergleichsweise einfache und effektive Therapie führen dazu, dass HIV-positive Frauen über Familienplanung nachdenken und Kinder haben wollen. In vieler Hinsicht kehrt dabei Normalität ein: von der natürlichen Zeugung bis zur vaginalen Geburt. Voraussetzung ist, dass die jeweilige Frau bereits von ihrer HIV-Infektion weiß und dass sie optimal antiretroviral sowie effektiv behandelt ist. Unter diesen Bedingungen liegen die Raten der Mutter-Kind-Transmission des HI-Virus deutlich unter einem Prozent.

Mehr zum Thema in HIV & More: 18. Fachtagung HIV und Schwangerschaft - HIV und Schwangerschaft – A work in progress 

Mehr unter: Ärztezeitung vom 5. April 2017
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Hepatitis B und C erhöhen Risiko auf Morbus Parkinson


Patienten mit einer chronischen Hepatitis B oder C erkranken im Alter häufiger an einem Morbus Parkinson. Dies kam in einer retrospektiven Kohortenstudie in Neurology heraus. Epidemiologen der Oxford Universität haben für die Studie die Daten der English National Hospital Episode Statistics ausgewertet, die die Entlassungsdiagnosen nach Krankenhauserkrankungen speichert. Sie verglichen die Daten von 100.390 Patienten, bei denen verschiedene Formen der Hepatitis oder eine HIV-Infektion diagnostiziert worden waren, mit einer Referenzkohorte von 6.132.124 Personen, die wegen einer Vielzahl anderer medizinischen und chirurgischen Erkrankungen wie Katarakt, Krampfadern, Hämorrhoiden, Hallux valgus, Hüftgelenkersatz und Knieersatz behandelt wurden, bei denen ein Zusammenhang mit einem Morbus Parkinson nicht zu erwarten war.

Link: Abstract der Studie 

Link: Pressemitteilung der American Academy of Neurology 

Mehr unter: Deutsches Ärzteblatt vom 3. April 2017
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Wo man HIV am besten bekämpft

Auch wenn in Afrika die meisten Menschen mit HIV auf dem Land leben, ist die Infektionsdichte in den Städten viel höher. Deshalb schlagen Forscher eine neue, aber ethisch heikle Behandlungsstrategie vor. 90-90-90: Das ist kein neues Schönheitsideal, sondern die Kurzformel für die Elimination des Aids-Erregers. So sollen nach dem Willen der Weltgesundheitsorganisation und dem Uno-Programm gegen HIV/Aids (Unaids) bis 2020 weltweit 90 Prozent der Infizierten identifiziert sein; davon sollen 90 Prozent mit antiretroviralen Medikamenten behandelt sein; und bei 90 Prozent soll die Therapie so gut eingestellt sein, dass keine HI-Viren mehr nachweisbar sind.

Link: Science Translational Medicine, Online-Publikation vom 29. März 2017 

Mehr unter: Neue Züricher Zeitung vom 31. März 2017
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Neue Perspektive für die Erforschung des Hepatitis C Virus

Mit dem Hepatitis C Virus (HCV) sind weltweit etwa 160 Millionen Menschen infiziert. Obwohl es neue Therapeutika gibt, ist die Virusinfektion nach wie vor eine der häufigsten Ursachen für Lebertransplantationen, denn die neuen Medikamente sind sehr teuer und können nicht flächendeckend in ärmeren Regionen der Welt eingesetzt werden. Unter anderem gesucht: eine Impfung gegen die Virusinfektion.

Mehr unter: Twincore – Pressemeldung vom 9. März 2017
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Mehr HIV/TB Ko-Infektionen in Risikogruppen

Nicht alle profitieren von der sinkenden Zahl der Tuberkulose-Fälle in Europa. So ist das Risiko für eine TB-Infektion bei HIV-Patienten sogar gestiegen. Seit dem Jahr 2000 nimmt die Zahl der Tuberkulose-Infektionen in den 53 Ländern, die die WHO Europa zuordnet, kontinuierlich ab – pro Jahr im Durchschnitt um 5,4 Prozent. Allerdings profitieren einige Risikogruppen von diesem allgemeinen Trend nicht, besonders HIV-Patienten, Migranten oder Inhaftierte. So ist die Zahl der HIV/TB Koinfektionen laut dem aktuellen Tuberculosis Surveillance Report der WHO zwischen 2011 und 2015 von 11.652 Fällen auf 16.380 gestiegen. Dies liege vor allem an einer starken Zunahme von HIV/TB Koinfektionen in Russland und der Ukraine.

Mehr unter: Ärztezeitung vom 30. März 2017
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Früher Therapiebeginn verhindert schwere bakterielle Infektionen

Eine frühzeitig antiretrovirale Therapie schützt HIV-Infizierte nicht nur vor den klassischen opportunistischen Infektionen der erworbenen Immunschwäche Aids. In einer maßgeblichen randomisierten Studie kam es laut einer Analyse in Lancet HIV (2017; doi: 10.1016/S2352-3018(16)30216-8) auch seltener zu einer Reihe von schweren bakteriellen Infektionen, die in der Regel nicht mit HIV-Infektionen in Verbindung gebracht werden.

PDF der Studie in Lancet HIV 

Siehe auch HIV & More: Frühe Adhärenz begünstigt Langzeitverlauf 

Mehr unter: Deutsches Ärzteblatt vom 29. März 2017
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Sport – Auch für unsere Patienten günstig

Regelmäßige Bewegung ist gut für die Gesundheit ist. Das ist uns bekannt. Eine interessante Studie aus der MACS Kohorte (Multicenter AIDS Cohort Study) untersuchte die Wirkung von regelmäßiger Bewegung auf die geistige Fitness. Die MACS Kohorte existiert schon bald 35 Jahre. Eingeschlossen werden dort Männer, die Sex mit Männern haben (MSM). Speziell an der Kohorte ist, dass sowohl HIV-negative wie HIV-positive Personen beobachtet werden. Damit ist die Kohorte in der Lage auch Unterschiede zwischen HIV-positiv und HIV-negativen Personen zu untersuchen.

Mehr unter: Infektiologie St. Gallen vom 24. März 2017
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Die gnädigen Schwestern

Alma und Lily üben Nächstenliebe im wohl ungewöhnlichsten Orden der Welt. Schwester Alma und Novizin Lily vom Orden der Schwestern der perpetuellen Indulgenz. Sie klären auf, trösten, hören zu, sammeln Geld – mit Augenzwinkern und Lebensfreude für eine ernste Sache. Darauf legt Alma großen Wert: „Wir sind keine schwulen Schwestern!“ Schwestern ja. Schwul nicht zwingend. Wer sich dem Orden der Perpetuellen Indulgenz anschließt, darf alles Mögliche sein, nur nicht knauserig mit Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft – und Make-up.

Website der Schwestern: www.indulgenz.de

Mehr unter: Sächsische Zeitung vom 18. März 2017
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Vitamin D: Kleines Hormon mit großer Wirkung

Vitamin D ist wegen seiner Bedeutung für die Knochen bekannt und mittlerweile auch in der HIV-Medizin ein Thema. Siegfried Schwarze, Mikrobiologe und HIV-positiv, über die Potenziale dieses Wirkstoffs. Ein Interview.

Mehr unter: DAH blog magazin.hiv vom 17. März 2017
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Chinesische und US-Wissenschaftler finden Protein als HIV-Hemmstoff

Wissenschaftler aus China und den Vereinigten Staaten haben ein Protein gefunden, das gegen den Zika-Virus verwendet werden kann. Weiters könnte die Substanz auch als Hemmstoff gegen HIV verwendet werden. Wissenschaftler sagten, dass der Wirkstoff Cholesterol-25-Hydroxylase (CH25H), der ursprünglich zur Bekämpfung des Zika-Virus entdeckt und eingeführt wurde und dessen Enzym-Produkt, der Stoff 25-Hydroxycholesterol (25HC) sich als wirksamer Mediator beim Schutz des Wirtes gegen Zika erwiesen hat. Die Resultate wurden gemeinsam im Medizinjournal „Immunity“ des Suzhou Institute of Systems Medicine veröffentlicht.

Mehr unter: China Internet Information Center vom 17. März 2017
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Forscher enttarnen HIV-Versteck im Körper

Das Virus kann sich in bestimmten Zellen des Immunsystems verstecken. Geheimes HIV-Versteck enttarnt. Bisher müssen HIV-Infizierte lebenslang Medikamente nehmen, weil sich der Erreger der Immunschwächekrankheit Aids im Körper versteckt und jederzeit wieder zuschlagen kann. Jetzt ist das Versteck wohl gefunden.  Dass man HIV bis heute nicht endgültig heilen kann, hat einen einfachen Grund: Das Virus kann sich in bestimmten Zellen verstecken. In diesen ruhenden Immunzellen, so genannten CD4-T-Zellen, überleben die Viren jahrelang im Körper, ohne jemals vom Immunsystem aufgespürt zu werden – oder gar von HIV-Forschern.

Siehe auch WELT: Aids-Viren werden nun in Verstecken aufgespürt 

Artikel in Nature | Letter: CD32a is a marker of a CD4 T-cell HIV reservoir harbouring replication-competent proviruses 

Mehr unter: Spektrum der Wissenschaft vom 17. März 2017
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Brec1 Rekombinase entfernt im Mausmodell HIV-Gene aus infizierten Zellen

War die HIV-Infektion in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts noch ein Todesurteil, überleben HIV-infizierte Patienten nun mit Hilfe der antiviralen Medikamente jahrzehntelang und können ein annähernd normales Leben führen. Doch das Virus verschwindet durch die Behandlung nicht vollständig und die Erkrankung flammt nach dem Absetzen der Therapie wieder auf. Aktuell wird versucht, HIV mittels Brec1 Rekombinase vollständig zu entfernen, dazu wird eine Phase Ib / IIa Studie aufgelegt.

Mehr unter: Journalmed - Pressemeldung Philipps-Universität Marburg vom 16. März 2017
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Fehlerhafte Dosierungsangabe bei HIV-Präparat

Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft verweist auf fehlerhafte Angaben zur Dosierung in der Fachinformation von Viread® 204 mg Filmtabletten.
Viread® 204 mg Filmtabletten (Tenofovirdisoproxil) sind in Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln zur Behandlung HIV-1-infizierter pädiatrischer Patienten im Alter von 6 bis < 12 Jahren mit einem Körpergewicht von 28 kg bis unter 35 kg zugelassen, bei denen der Einsatz von First-Line-Arzneimitteln aufgrund einer Resistenz gegenüber NRTI oder aufgrund von Unverträglichkeiten ausgeschlossen ist, berichtet die AkdÄ.

Link: Rote-Hand-Brief zu Viread® 204 mg Filmtabletten (Tenofovirdisoproxil): fehlerhafte Angabe der Dosierung in Fachinformation 

Mehr unter: Ärztezeitung vom 16. März 2017
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Menschen mit HIV bemängeln fehlende Akzeptanz in der Psychotherapie

HIV-Positive erleben im Gesundheitswesen leider immer noch Diskriminierung. Eine Umfrage zeigt nun: Auch in der psychotherapeutischen Behandlung machen sie häufig Erfahrung mit Abwertung. Menschen mit HIV leiden überdurchschnittlich oft unter psychischen Krisen und Problemen. Die auslösenden und verstärkenden Faktoren sind dabei vielfältig: Sie reichen vom psychischen Trauma aufgrund der HIV-Diagnose über die Angst, sozial ausgegrenzt zu werden, bis hin zu Stigmatisierungserfahrungen und den Auswirkungen der HIV-Infektion auf das eigene Selbstwertgefühl und Sexualleben.

Siehe auch DAH-Dossier: HIV und Depression 

Mehr unter: DAH blog magazin.hiv vom 15. März 2017
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MRI-Scan weist Virus im Gehirn nach

Wissenschaftler des University College London haben ein Verfahren entwickelt, bei dem mithilfe von MRI-Scans erkennbar wird, ob das HI-Virus trotz wirksamer Behandlung mit Medikamenten noch im Gehirn vorhanden ist. Die in Clinical Infectious Diseases veröffentlichten Ergebnisse zeigen, dass HIV im Gehirn noch immer nachweisbar sein kann, obwohl die Krankheit durch die Behandlung unter Kontrolle ist. Laut Seniorautor Ravi Gupta hat Aids vor der Entwicklung wirksamer Behandlungsmöglichkeiten von HIV oft zu einer Demenz und anderen Erkrankungen des Gehirns geführt. Das ist heute seltener. Fast die Hälfte der HIV-Patienten berichten trotzdem weiterhin von kognitiven Problemen.

Literatur: Ruthiran Kugathasan, Dami A. Collier, Lewis J. Haddow et al. Diffuse White Matter Signal Abnormalities on Magnetic Resonance Imaging Are Associated With Human Immunodeficiency Virus Type 1 Viral Escape in the Central Nervous System Among Patients With Neurological Symptoms. Clinical Infectious Diseases, 2017; DOI: 10.1093/cid/cix035

Siehe auch: Style: AIDS im Hirn nachweisen

Mehr unter: Journalmed vom 24. März 2017
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Kombinierte Antikörper könnten Virusreplikation langfristig kontrollieren

Eine frühzeitige Behandlung mit mehreren breit neutralisierenden Antikörpern könnte das Immunsystem befähigen, eine HIV-Infektion aus eigener Kraft zu kontrollieren. Dies zeigen neue tierexperimentelle Studien in Nature. HIV-Infektionen können heute mit mehr als 25 verschiedenen Wirkstoffen gut behandelt werden. Eine Heilung ist jedoch nicht möglich, da das Retrovirus seine Gene in den Abwehrzellen ablegt. Es schafft damit ein unerschöpfliches Reservoir, aus dem heraus sich die Infektion erneuert, sollten die Medikamente über kurze Zeit abgesetzt werden.

Link: Abstract der Studie 

Mehr unter: Deutsches Ärzteblatt vom 14. März 2017
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Lücken bei der Versorgung von Menschen mit HIV

Ende des Jahres 2014 hat UNAIDS eine neue HIV Strategie formuliert, mit dem Ziel die AIDS-Epidemie bis 2030 zu beenden. Bis 2020 sollen 90 Prozent der HIV-Infizierten weltweit diagnostiziert sein, 90 Prozent der diagnostizierten Patienten sollen eine antiretrovirale Therapie erhalten, und 90 Prozent der Therapierten wiederum sollen keine messbare HI-Viruslast mehr haben. Das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) hat im Januar 2017 erstmals Daten zur Situation in Europa und Zentralasien veröffentlicht.

Link: Abstract 

Mehr unter: Netzwerk Infektiologie | 3 vom 9. März 2017
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Wirksamkeit von Doravirin bei therapienaiven HIV-Patienten belegt

Die Phase-3-Studie DRIVE-FORWARD untersuchte die Wirksamkeit und Sicherheit des experimentellen, einmal täglich einzunehmenden NNRTI Doravirin bei therapienaiven HIV-1-infizierten Patienten. Beim primären Wirksamkeitsendpunkt – Anteil der Patienten mit Viruslast unter 50 HIV-1-RNA-Kopien/ml nach 48 Wochen – war Doravirin dem Ritonavir geboosterten Proteaseinhibitor Darunavir, jeweils in Kombination mit zwei NRTIs, nicht unterlegen.

Mehr unter: Journalmed - Pressemeldung MSD vom 8. März 2017
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Hohe Prävalenz und Inzidenz von Bluthochdruck unter HIV-Betroffenen in ländlichen Gebieten Afrikas

Rund 12 Prozent der HIV-Infizierten in ländlichen Gegenden Tansanias leiden zum Zeitpunkt ihrer HIV-Diagnose an Bluthochdruck. Weitere 10 Prozent entwickeln die Erkrankung innerhalb der ersten Monate ihrer antiretroviralen Behandlung. Damit ist die Inzidenz 1,5 mal höher als in Europa oder den Vereinigten Staaten. Das zeigt eine neue Studie des Swiss TPH in Zusammenarbeit mit Partnerinstitutionen in Tansania, der Schweiz und Spanien.

Link zum Artikel in PLOS|one: Incidence and risk factors for hypertension among HIV patients in rural Tanzania – A prospective cohort study

Mehr unter: Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut – Pressemeldung vom 8. März 2017
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WHO veröffentlicht Leitlinie zu Gesundheit und Rechten von Frauen mit HIV

In einem kürzlich veröffentlichten Papier trägt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rund 50 Empfehlungen zusammen, wie die reproduktive und sexuelle Gesundheit von Frauen mit HIV gewahrt und deren Rechte gestärkt werden können. Diese richten sich sowohl an die Leitungen von HIV-Programmen und Gesundheitsdiensten als auch an die für das öffentliche Gesundheitswesen zuständigen Politiker_innen.

Link: WHO-Leitlinie zur sexuellen und reproduktiven Gesundheit und den Rechten von Frauen mit HIV 

„Ein sicheres Haus auf festem Boden bauen” – Bericht über eine Studie zur Situation von Frauen mit HIV 

Mehr unter: DAH blog magazin.hiv vom 6. März 2017
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HCV G1b: CHMP-Empfehlung für Therapieverkürzung

HCV G1b: CHMP-Empfehlung für Therapieverkürzung auf 8 Wochen für Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir + Dasabuvir. Der Ausschuss für Humanarzneimittel (Committee for Medicinal Products for Human Use, CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat eine positive Empfehlung für eine Therapieverkürzung auf 8 Wochen für Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir (VIEKIRAX®) + Dasabuvir (EXVIERA®) bei therapienaiven Patienten mit chronischer Hepatitis C vom Genotyp 1b (GT1b) und minimaler bis moderater Fibrose* ausgesprochen.

Mehr unter: Journalmed - Pressemeldung AbbVie vom 3. März 2017
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„Niemand ist davor gefeit, beschuldigt zu werden“

Viele HIV-Positive haben das Gefühl, mit einem Bein im Gefängnis zu stehen: Nach Sex ohne Kondom kann ihnen eine Anzeige wegen (versuchter) Körperverletzung drohen. Tipps gab eine Veranstaltung zur Kriminalisierung auf den Positiven Begegnungen 2016.

Link: Dossier HIV und Kriminalisierung (2014) 

Mehr unter: DAH blog magazin.hiv vom 28. Februar 2017
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„Meine HIV-Heilung hat alles verändert“

Vor zehn Jahren wurde Timothy Ray Brown als erster und bis heute einziger Mensch von HIV geheilt – durch eine Knochenmarktransplantation. Heute engagiert er sich dafür, nicht der Einzige zu bleiben. „Willst du mehr über die PrEP wissen? Dann komm rein!“, steht auf einer quietschbunt blinkenden LED-Tafel vor dem „Desert AIDS Project“ im Herzen der kalifornischen Urlaubsmetropole Palm Springs. Das D.A.P. ist Gesundheitszentrum für Menschen mit HIV, Schwerpunktklinik, Beratungsstelle und Selbsthilfezentrum in einem. Auf den Fluren geht es geschäftig zu. 8.000 Menschen werden vom D.A.P. medizinisch und pflegerisch versorgt, ein Mammutbetrieb für ein Gebiet mit weniger als einer halben Million Einwohner_innen.

Mehr unter: DAH blog magazin.hiv vom 6. März 2017
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Tödliche Leugnung

Vor 30 Jahren veröffentlichte der deutsch-amerikanische Molekularbiologe Peter Duesberg erstmals seine These, dass HIV nicht Auslöser von Aids sei. Der Aids-Leugner beharrt bis heute darauf, auch wenn sie längst wissenschaftlich widerlegt ist. Der Titel des 21-seitigen Aufsatzes, der am 1. März 1987 im amerikanischen Fachmagazin Cancer Research erschien, klang wenig spektakulär: „Retroviruses as Carcinogens and Pathogens: Expectations and Reality“ (auf Deutsch etwa: Retroviren als Verursacher von Krebs und als Krankheitserreger: Erwartungen und Realität). Die Schlussfolgerung des Beitrags allerdings hatte nachhaltige Sprengkraft.

Siehe auch: HIV-Prävention in Südafrika: Verspätete Vernunft

Oder Tagesspiegel: Tödliche Zweifel 

Mehr unter: DAH blog magazin.hiv vom 3. März 2017
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Keine Angst vor HIV, HBV und HCV in der Zahnarztpraxis

Erklärvideo für Praxispersonal gibt Tipps und zeigt: Besondere Vorsichtsmaßnahmen sind unnötig. Bei der zahnmedizinischen Versorgung von Menschen mit HIV und den Hepatitis-Viren HBV und HCV kommt es immer wieder zu Fragen. Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und die Deutsche AIDS-Hilfe (DAH) haben deshalb ein kurzes Erklärvideo für Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA) bei Youtube eingestellt.

Broschüre der DAH (pdf): Informationen für das zahnärztliche Behandlungsteam 

Video bei YouTube: Keine Angst vor HIV in der Zahnarztpraxis! 

Mehr unter: GESUNDHEIT ADHOC vom 28. Februar 2017
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Spanische Forscher entwickeln neue HIV-Therapie

Es könnte eine der größten medizinischen Sensationen des Jahrzehnts werden: Spanischen Forschern ist es erstmals gelungen, HIV-Kranke von dem Virus zu befreien - und das ganz ohne Medikamente, sondern mit einer auf Impfmitteln basierenden Therapie. Das berichtet das Wissenschaftsportal “New Scientist”. Der Erfolg ist das Ergebnis dreijähriger Forschungsarbeit. 2014 starteten Beatriz Mothe und ihre Kollegen vom IrsiCaixa AIDS Research Institute in Barcelona einen Versuch mit 24 Probanden, bei denen kurz zuvor HIV diagnostiziert worden war.

Siehe auch Focus: Durchbruch in der Aids-Forschung - Patient dank neuem Medikament HIV-frei

Mehr unter: The Huffington Post vom 25. Februar 2017
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Geschichte: Als Bayern Aids den Kampf ansagte

Zwangstest, Razzien, Auflagen: Vor 30 Jahren verabschiedete die Staatsregierung ihren berüchtigten Aids-Katalog. Mit ihm führte sie auch einen Feldzug gegen Randgruppen. Tür auf in der Schwulensauna, plötzlich Uniformierte vor nackten Männern. Manche können sich noch schnell ein Handtuch umbinden. Die Polizisten haben das Foto eines US-Amerikaners dabei. Der Mann, in Nürnbergs Homoszene bekannt, habe Aids, sei eine uneinsichtige Virenschleuder, sagen die Beamten.

Mehr unter: Süddeutsche Zeitung vom 25. Februar 2017
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Entschädigungsfonds für HIV-Infizierte reicht nur noch bis 2018

Es ist eine schreckliche Geschichte. Sie spielt in den 1980er Jahren, aber ihre Folgen wirken bis heute fort. Es geht um den Skandal um hunderte an der Bluterkrankheit leidende Patienten, die seinerzeit über verunreinigte Blutskonserven mit dem HI-Virus infiziert wurden. Viele von ihnen sind heute schon gestorben, aber einige hundert leben noch. Für sie wurde 1994 die Stiftung Humanitäre Hilfe für durch Blutprodukte HIV-infizierte Personen gegründet. Ein Jahr nachdem ein Untersuchungsausschuss des deutschen Bundestags den Skandal endlich aufgearbeitet hatte.

Siehe auch Ärztezeitung: Finanzierung der HIV-Stiftung nicht gesichert 

Mehr unter: Handelsblatt vom 24. Februar 2017
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Stoppt die Morde an Drogengebraucher_innen!

Die Diskriminierung von Menschen mit HIV und Drogengebraucher_innen kennt man. Doch ein Staatsmann, der ihre außergerichtliche Hinrichtung betreibt, ist eine lange nicht gesehene Dimension. Der seit dem 30. Juni 2016 als Präsident der Philippinen amtierende Rodrigo Duterte tat sich bereits im Wahlkampf mit populistischen Sprüchen hervor. Nun zieht er durch, was er angekündigt hat: Er hat die Öffentlichkeit dazu aufgerufen, alle umzubringen, von denen bekannt sei, dass sie Drogen gebrauchen. Bis Ende Januar 2017 sind dem Mordaufruf über 7.000 Menschen zum Opfer gefallen, mindestens 2.500 von ihnen wurden von der Polizei getötet.

Mehr unter: DAH blog magazin.hiv vom 24. Februar 2017
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Hepatitis C Sofortbehandlung bei schwulen Männern mit HIV senkt Zahl der Neuinfektionen

Die Therapie von akuten Hepatitis C Infektionen bei HIV-positiven Männern, die Sex mit Männern haben (MSM), hat in den Niederlanden zu einem drastischen Rückgang bei den HCV-Neuinfektionen in dieser Gruppe geführt. Dies berichtete der Virologe Bart Rijnders Mitte Februar auf der Retroviruskonferenz CROI in Seattle. Der Wissenschaftler des Rotterdamer Erasmus University Medical Centre hatte mit seinen Kolleg_innen die Daten von 17 Kliniken in den Niederlanden ausgewertet, die rund 80 Prozent aller HIV-positiven MSM des Landes behandeln.

Abstract zur Studie auf der Website der Retroviruskonferenz CROI 

Link: Aidsmap-Bericht zur Studie

Mehr unter: DAH blog magazin.hiv vom 23. Februar 2017
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Die Strategie der stillen Zellen

Um inaktive Immunzellen zu infizieren, muss das HI-Virus große Hürden überwinden. Ein internationales Forscherteam hat einen neuen Abwehrmechanismus dieser Zellen identifiziert. Dies könnte helfen, effektivere HIV-Therapien zu entwickeln. Eine Infektion mit HIV führt unbehandelt zu der lebensbedrohlichen Immunschwächekrankheit AIDS. Dank antiretroviraler Therapien kann das Virus im Körper infizierter Patienten inzwischen aber so in Schach gehalten werden, dass keine Erreger im Blut nachweisbar sind. Eine vollständige Heilung ist trotzdem nicht möglich, weil infizierte, aber ruhende Immunzellen ein Virus-Reservoir bilden, das derzeit verfügbare Medikamente nicht erreichen.

Link: PNAS February 22, 2017     

Mehr unter: Ludwig-Maximilians-Universität München - Pressemeldung vom 22. Februar 2017
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Fördert HCV außer Leberkrebs auch andere Tumoren?

Ältere Krebskranke sind vermehrt HCV-Infiziert – auch solche ohne Leberkrebs. Dies stärkt Vermutungen, wonach HCV auch viele andere Tumoren begünstigt. Zwei bis fünf Prozent aller Patienten mit einer chronischen Infektion durch Hepatitis C Viren (HCV) entwickeln ein hepatozelluläres Karzinom, auch B-Zell Non-Hodgkin-Lymphome werden offenkundig durch das Virus begünstigt. Bei vielen anderen Tumoren wird ebenfalls ein Zusammenhang mit einer HCV-Infektion vermutet. Dazu zählen etwa Tumoren im oberen Verdauungstrakt, der intrahepatischen Gallengänge sowie von Pankreas und Niere. Allerdings ist die Bedeutung von HCV als Risikofaktor bei solchen Tumoren weit weniger klar.

Mehr unter: Ärztezeitung vom 22. Februar 2017
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Schweizer Kohorte: Gebildete HIV-Patienten leben länger

Welchen Einfluss hat der Bildungsgrad auf die Lebenserwartung von HIV-Infizierten? Die Schweizer Kohorte ist dieser Frage nachgegangen und hat einen Vergleich mit der Normalbevölkerung angestellt. Die Lebenserwartung von heute 20-Jährigen mit HIV-Infektion und mit Hochschulreife liegt mit weiteren 60 Jahren nahezu im Bereich der Normalbevölkerung, während die Lebenserwartung bei einem niedrigen Bildungsniveau nur bei weiteren 52,7 Jahren liegt. Zusätzliche negative Faktoren waren Rauchen, intravenöser Drogengebrauch und eine niedrige CD4-Zellzahl zu Therapiebeginn.

Link zum Abstract 

Mehr unter: Netzwerk Infektiologie vom 21. Februar 2017
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USA: Zahl der HIV-Neuinfektionen in sechs Jahren um 18 Prozent gesunken

Nach Schätzungen des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) hatten sich in den USA im Jahr 2008 noch etwa 45.700 Menschen mit HIV infiziert, 2014 dagegen waren es 37.600. Demnach ist die Zahl der jährlichen HIV-Neuinfektionen innerhalb von sechs Jahren um 18 Prozent gesunken. Den deutlichsten Rückgang gab es in der Gruppe der injizierenden Drogengebraucher_innen (um 56 Prozent) sowie bei Heterosexuellen (um 36 Prozent). Maßgeblich zu dieser Entwicklung beigetragen habe die wachsende Zahl der HIV-Infizierten, die von ihrer Infektion wissen, sowie derjenigen, die aufgrund der Therapie das Virus nicht mehr weitergeben können, so die Forscher_innen.

Link: Pressemitteilung des CDC 

Mehr unter: DAH blog magazin.hiv vom 17. Februar 2017
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HIV – wie pharmakologische Forschung das Gesicht einer Krankheit verändert

Die gegenwärtig effiziente Pharmakotherapie einer HIV-Infektion ist ein Beispiel für eine Step-by-step-Entwicklung, ähnlich der Entwicklung der Virustatika gegen Hepatitis C, berichtet Prof. Dr. med. Thomas Herdegen: Nicht ein einzelner neuer Wirkstoff brachte den entscheidenden Durchbruch, sondern die Entwicklung und die Kombination mehrerer Virustatika.

Mehr unter: Deutsche Apotheker Zeitung vom 17. Februar 2017
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Dritter Fall einer HIV-Infektion unter funktionierender PrEP

Ein Teilnehmer der AmPrEP-Studie hat sich aus bisher ungeklärten Gründen trotz funktionierender Prä-Expositions-Prophylaxe mit HIV infiziert. Die extrem seltenen Infektionen zeigen: Die PrEP bietet einen hohen, aber keinen 100prozentigen Schutz. Vorgestellt wurde der Fall auf der Conference on Retroviruses and Opportunistic Infections (CROI) in Seattle. Er weist zwei Besonderheiten auf:
Zum einen lagen bei dem übertragenen Virus, anders als bei den beiden bislang dokumentierten Fällen einer Infektion unter PrEP, keine Resistenzen gegen die im PrEP-Medikament Truvada enthaltenen Wirkstoffe Tenofovirdisoproxilfumarat (TDF) und Emtricitabin (FTC) vor.

Siehe auch DAH: Zweiter Fall einer HIV-Infektion unter PrEP dokumentiert 

Mehr unter: DAH blog magazin.hiv vom 17. Februar 2017
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CROI 2017 - Seattle, Februar 2017

Der renommierte amerikanische HIV-Kongress wird in diesem Jahr in Seattle stattfinden. Erwartet werden Daten zu HIV, Hepatitis und TB. Ergebnisse großer klinischer Studien stehen dabei nicht an, aber gerade die CROI hat es schon viele Überraschungen gegeben.

Tag 3: New York, HTLV-I, SMART & START vereint 

Tag 2: Fokus auf die Jugend, Impfstoffe und Poster 

Tag 1: Therapeutische Impfung, Gentherapie, Neue Medikamente 

CROI: offizielle Eröffnung 

Community Cure Workshop 

Der von HIV geheilte „Berlin-Patient“ nimmt jetzt die PrEP 

Diese CROI wird (auch) politisch! http://www.hivandmore.de/kongresse/croi2017/diese-croi-wird-auch-politisch.shtml

Mehr unter: HIV & More im Februar 2017
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