HIV / AIDS / SAFER SEX
Das Wichtigste in Kürze
 
 
 
 
 
  Safer Sex

Safer Sex verringert das Ansteckungsrisiko: was HIV und was andere sexuell übertragbare Krankheitserreger angeht, wie z.B. Hepatitis, Tripper. Safer Sex heißt:

  • Vaginalverkehr, Analverkehr mit Kondom. Kondome mit Gütesiegel, richtig benutzt, bilden eine Barriere für Sperma, Scheidenflüssigkeit und Blut. Das ist anders bei Schwangerschaftsverhütungsmitteln wie Pille, Spirale, samenabtötende Mittel und Pessar; sie können eine Ansteckung mit HIV und anderen Krankheitserregern nicht verhindern.
  • Blasen nur ohne Abspritzen in den Mund.
  • Küssen, Schmusen, Streicheln, gegenseitiges Massieren, "Petting", Masturbieren sind völlig sicher.
Sex kann vielerlei heißen – je nach persönlichen Vorlieben, je nach Situation. Das eine aus Lust und Liebe,  das andere, weil man es der Partner möchte.  Wie auch immer: beim Sex kann das Ansteckungsrisiko verringern. Dazu sind folgende Informarionen wichtig:

Vaginalverkehr

Zum Risiko der Frau: Über die empfindlichen Scheidenwände kann HIV leicht in die Blutbahn eindringen. Das Risiko, sich anzustecken, ist besonders groß, wenn im Genitalbereich schon eine andere Infektion vorliegt, und während der Monatsblutung. Zum Risiko des Mannes: Infektiöse Scheidenflüssigkeit kann über die Schleimhaut des Penis zur Ansteckung führen; diese haben häufig geringste, nicht spürbare Verletzungen. Während der Monatsblutung ist das Infektionsrisiko wegen des Kontakts mit Blut größer. HIV scheint leichter von Mann auf die Frau übertragbar zu sein als umgekehrt. Ein Risiko besteht aber für beide. Beim Vaginalverkehr bieten Kondome guten Schutz

Das Herausziehen des Penis kurz vor dem Samenerguss ist keine geeignete Methode, um sich vor HIV zu schützen.

Oralverkehr

Zum Blasen: Das Stimulieren des Penis mit Mund und Zunge gilt als risikoarm. Empfohlen wird aber: kein Sperma in den Mund, Sperma nicht schlucken. Das "Raus-bevor's-Kommt" ist riskant, denn meist klappt es ja doch nicht. Wer es ganz sicher  haben will, benutzt auch beim Blasen ein Kondom. Es schützt außerdem vor Mund-Tripper. Zum Lecken der weiblichen Geschlechtsorgane: Gilt ebenfalls als risikoarm, außer während der Menstruation. Wer auf "Nummer Sicher" setzt, benutzt beim Lecken ein "Dental dam". Das ist ein Latextuch, das zwischen Mund und Scheide gelegt wird. "Dental dams" gibt es in Apotheken. Den gleichen Zweck kann auch ein aufgeschnittenes Kondom erfüllen! Lecken von Damm, Hodensack und After birgt kein HIV-Risiko. Beim Kontakt mit Kot kann aber eine Darminfektion oder eine Hepatitis die Folge sein. Gegen Hepatitis A und B sind Schutzimpfungen wirksam, gegen Hepatitis C aber nicht.

Eindringen mit den Fingern

... in die Vagina oder den After ist risikoarm, auch bei nicht intakter Haut. Während der Menstruation empfiehlt es sich, Fingerlinge, Kondome oder Gummihandschuhe zu verwenden.

Analverkehr

Hier ist das Risiko besonders groß, sich mit HIV und anderen Krankheitserregern anzustecken. Der After ist stark durchblutet, seine Schleimhäute sind sehr leicht verwundbar. Vielfach wird angenommen, dass der "aktive" Partner – also derjenige, der sein Glied reinsteckt – vor Infektionen sicher sein kann. Das ist falsch, auch er kann angesteckt werden: Die empfindliche Eichel und die Harnröhre können mit Erregern in Kontakt kommen. Kondome, zusammen mit einem fettfreien Gleitmittel, bieten beim Analverkehr guten Schutz.

S/M (Sado/Maso)

Ob man sich ansteckt oder nicht hängt davon ab, was gemacht wird. Was HIV angeht, ist S/M risikolos – vorausgesetzt, es entstehen keine Wunden, in die Blut oder Sperma gelangen kann. Gegenstände, an denen Blut klebt, müssen zuerst mit Wasser und Seife gründlich gereinigt und danach 15 Minuten in 70 prozentigen Alkohol (z.B. Eau de Toilette) getaucht werden.

Sex-Toys

Dildos, Vibratoren und andere Hilfsmittel sind "sicher", solange sie nicht von einem zum anderen wandern. Werden sie abwechselnd, mit einem oder mehreren Partner benutzt, so schützt  auch hier ein Kondom, das vor jedem Wechsel übergerollt wird.
Frauen sollten Sex-Toys bei sich nicht zuerst anal und dann vaginal benutzen. Dadurch können Bakterien aus dem After in die Scheide gelangen, was mitunter zu unangenehmen Infektionen führt.

Sex mit mehreren Partnern 

Ob ein Infektionsrisiko besteht, hängt davon ab, was ihr macht. Die bisher genannten Empfehlungen gelten auch hier. Bei jedem Partnerwechsel ein neues Kondom benutzen!

Rund ums Kondom

  • Nur Markenkondome mit Gütesiegel benutzen. Darauf achten, dass die Verpackung unbeschädigt ist. Kondome, die sich hart oder brüchig anfühlen, darfst du nicht verwenden. Kondome am besten kühl, trocken und lichtgeschützt aufbewahren.  Das Haltbarkeitsdatum auf der Verpackung beachten.
  • Das Kondom vorsichtig aus der Packung nehmen, so dass es nicht beschädigt wird, etwa durch spitze Fingernägel.
  • Das Kondom vor dem ersten Eindringen über das steife Glied rollen. Das Glied muss trocken sein, weil sonst das Kondom abrutschen kann.
  • An der Spitze des Kondoms etwa 1-2 cm – durch Zusammendrücken – frei lassen, um genügend Platz für den Samen zu haben. Ziehe die Vorhaut zurück und rolle das Kondom gleichmäßig über das steife Glied ab. Das Glied muss vollständig bedeckt sein.
  • Nie zwei Kondome übereinander benutzen. Die Kondome scheuern gegeneinander und rutschen schneller ab.
  • Kondome  zusammen mit einem fettfreien Gleitmittel verwenden: immer beim Analverkehr, aber auch beim Vaginalverkehr, wenn die Scheide trocken ist. Fettfreie Gleitmittel verhindern, dass das Kondom reißt. Keine fetthaltigen Mittel verwenden, wie z.B. Öle, Vaseline, Lotionen und Cremes! Sie greifen die dünne Latexhaut des Kondoms an und machen es für Viren durchlässig.
  • Nach dem Samenerguss Glied und Kondom zusammen herausziehen. Das Kondom dabei am Gummiring festhalten.
  • Kondome immer nur einmal benutzen und sie dann in den Abfall und  nicht in die Toilette werfen.
 
   
   
   
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