Ausgabe 105
Jahrgang 27
Dezember 2023
Inhaltsverzeichnis
Die Online Ausgabe der
HIV AIDS INFOS wird von der nachstehenden Firma unterstützt:
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Mit HIV wieder sexy
"Die Jungen wollen keine Verantwortung übernehmen"
Wer Gewalt gegen Frauen beseitigen will, muss auch Sexarbeiter*innen stärken
Vorläufige Schätzung: 1.900 HIV-Neuinfektionen in Deutschland
Aids, Kunst und Reflexion - Das Bildnis des Wolfgang Max Faust
Opioid-Missbrauch: Kommunen sollen sich auf Opfer starker Drogen vorbereiten
Santé meldet drastischen Anstieg der HIV-Patienten in Luxemburg
Kondom löst Pille als Verhütungsmittel Nummer eins ab
Sexuelle Gesundheit: Reden hilft!
Dynamik neutralisierender Antikörper erforscht
Mediziner sorgen sich um künftige Versorgung von HIV-Patienten
Fast die Hälfte der neuen HIV-Fälle in den Philippinen sind Teenager
Syphilis und Hepatitis B: Mehr sexuell übertragbare Infektionen registriert
Modellierung zeigt hohe Wirksamkeit von PrEP bei Frauen in Ländern mit hoher HIV-Prävalenz
Mit den Koronarplaques schrumpft das Herzrisiko
Erschreckend viele Neugeborene in den USA haben Syphilis
Jugendliche mit HIV: Tanzen, Rappen und Lachen gegen das Stigma
Weitergabe von Patientendaten an Dritte
Start der Kampagne "Leben mit HIV. Anders als du denkst?" zum Welt-Aids-Tag 2023
Neurokognitive Störung
Drei HIV-positive Menschen erhielten einen Heilversuch per CRISPR
Versorgung drogenabhängiger Personen (Patienten)
Bruno Pélassys Vermächtnis in Berlin: Kunst – Leben – Aids
Mit Kondomen im Bauchladen durch Sauerländer Kneipen
Wie viele Immunzellen hat unser Körper?
HIV-Therapie im Alter: Risikofaktoren im Alter minimieren
HIV: "Können Sie uns bitte als Menschen betrachten?"
Adhärenz und HIV: Die Rolle der Beziehung
Stammzellen-Transplantation als Chance für alle HIV-Infizierten?
Auch bei Älteren an HIV-Infektionen denken
Die HIV AIDS Infos sind eine Zusammenstellung aus Internetquellen, Mail- und Newsgroups und erstreckt sich jeweils über einen Zeitraum von ca. drei bis vier Monaten. Die einzelnen Artikel sind mit einem Link auf die Orginalartikel versehen und chronologisch geordnet.
Es wird auf diese Weise schnell über neue Entwicklungen und Änderungen in den Bereichen Epidemiologie, medizinischer Behandlung, ambulanter Pflege und psychosozialer Beratung bei HIV-Infektion, AIDS-Erkrankung und Hepatitis informiert. Die HIV AIDS Infos erscheinen in regelmäßigen Abständen und informieren interdisziplinär über Änderungen und Neuerungen auf dem Gebiet von HIV und AIDS.
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Mit HIV wieder sexy
Es war eine schmale rote Linie auf einem Schnellteststreifen, die sein Leben in ein Davor und ein Danach teilte. Das Datum: 2. Jänner 2014. An diesem Tag trat HIV in Christopher Klettermayers Leben. Dass er damals von seiner Infektion erfuhr, war Zufall. Der Test war Zugangsvoraussetzung für den Osho Ashram im indischen Pune, in dem auch Tantra praktiziert wird. Reine Formsache, war Christopher sich sicher, als er einen Blutstropfen aus seiner Fingerkuppe presste. Schließlich zählte er sich zu keiner Risikogruppe: HIV betraf doch in erster Linie Gays und Junkies. Er, hetero und clean, hielt sich für safe.
Mehr unter: Falter - Beitrag vom 27. November 2023Inhaltsverzeichnis | Text markieren
"Die Jungen wollen keine Verantwortung übernehmen"
"30 Jahre ist es her, dass der erste Life Ball stattfand. Zu diesem Jubiläum veranstalten wir am 1. Dezember einen Event im Wiener Palais Auersperg, der 'An Homage to Life Ball' heißt. Irgendein Medium hat geschrieben, der Life Ball komme zurück. Das stimmt nicht. Der Event soll auch nicht unter dem Motto 'Höher, schneller, weiter' verstanden werden. Es soll in erster Linie eine Würdigung für Freunde und Wegbegleiterinnen sein. Ich nehme die Veranstaltung aber auch zum Anlass, an die nächste Generation in meinem großartigen Team zu übergeben. Ich habe aus gesundheitlichen Gründen schon einen Schritt nach hinten gemacht.
Mehr unter: derStandard vom 26. November 2023Inhaltsverzeichnis | Text markieren
Wer Gewalt gegen Frauen beseitigen will, muss auch Sexarbeiter*innen stärken
Der 25. November ist der internationale Aktionstag gegen geschlechtsspezifische Gewalt. Eine davon besonders betroffene Gruppe sind Sexarbeiter*innen, denen nicht nur der Schutz vor Diskriminierung fehlt, sondern Kund*innenkriminalisierung droht – von vermeintlich feministischer Seite. Nadja Zillken, DAH-Referentin für Sexarbeit und Frauen, fordert rechtliche Sicherheit. Stell dir vor, du bist verliebt und hast zwei Kinder mit deinem Partner, aber er schlägt dich. Du realisierst bald, dass du dich und deine Kinder in Sicherheit bringen musst. Trotz all der Hürden und Schwierigkeiten schaffst du es – aber das Geld reicht nicht aus.
Mehr unter: DAH blog magazin.hiv vom 23. November 2023Inhaltsverzeichnis | Text markieren
Vorläufige Schätzung: 1.900 HIV-Neuinfektionen in Deutschland
Die HIV-Neuinfektionen in Deutschland waren lange Zeit stark zurückgegangen. In einer Gruppe stagnieren sie derzeit, in anderen steigen sie leicht an. Schätzungsweise 1.900 Menschen in Deutschland haben sich vorläufigen Ergebnissen des Robert Koch-Instituts (RKI) zufolge vergangenes Jahr mit HIV infiziert. Weil noch Daten fehlten, sei der Stand noch nicht endgültig, teilte das RKI am Donnerstag mit. Für das Jahr 2021 schätzen die Experten die Zahl der HIV-Neuinfektionen auf 1.800.
Siehe auch 1&1: RKI gibt Update zu HIV - vor allem bei zwei Gruppen steigen die Zahlen.
oder Focus: Darum steigt die Zahl der HIV-Neuinfektionen in Deutschland leicht an.
Und Robert Koch-Institut: Epidemiologisches Bulletin 47/2023 | Auf dem Weg zum Ende von AIDS? Die HIV-Epidemie in Deutschland.
Oder esanum: Der Kampf gegen AIDS: Wo stehen wir?
Mehr unter: Frankfurter Rundschau vom 23. November 2023Inhaltsverzeichnis | Text markieren
Aids, Kunst und Reflexion - Das Bildnis des Wolfgang Max Faust
Vor 30 Jahren starb der Kunsttheoretiker Wolfgang Max Faust, der sich in seinem Werk "Dies alles gibt es also" mit Kunst, dem Alltag und seiner Aids-Erkrankung auseinandersetzte. Zehn Jahre vor dessen Tod hat der Künstler Rainer Fetting ein Porträt von ihm gemalt, das unter die Haut geht. Ein Mann in blauweißem Hemd mit kurzen Ärmeln balanciert auf einem Hocker. Das Gesicht ist energiegeladen und leuchtet glutrot, wie auch die ausgestreckten Arme, die sich leicht vom Körper spreizen. In der rechten Hand hält er etwas, das wie eine Pistole aussieht. Sein Stand ist nicht nur instabil, er dreht auch noch seinen Oberkörper im Uhrzeigersinn um die eigene Achse, als ob er nach einem Verfolger Ausschau hält.
Siehe auch Ärztezeitung: Kunst in den Zeiten von Aids.
Mehr unter: queer – Beitrag vom 21. November 2023Inhaltsverzeichnis | Text markieren
Opioid-Missbrauch: Kommunen sollen sich auf Opfer starker Drogen vorbereiten
Fachleute aus Suchtforschung und Suchthilfe schlagen Alarm: In Deutschland könnte die Zahl der Drogennotfälle bald drastisch zunehmen. Damit die Zahl der Todesopfer nicht steige, gelte es jetzt, schnell zu handeln. Darauf wiesen der Bundesverband Akzept, die Deutsche Aids-Hilfe (DAH) und die Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho) in einer gemeinsamen Mitteilung hin. Immer häufiger würden Heroin synthetische Opioide wie Fentanyl oder Nitazene beigemischt. Diese Stoffe wirkten mehr als 100mal stärker und seien extrem schwer zu dosieren.
Siehe auch Deutsches Ärzteblatt: Weitere Maßnahmen für moderne Suchtprävention gefordert.
Mehr unter: Ärztezeitung vom 21. November 2023Inhaltsverzeichnis | Text markieren
Santé meldet drastischen Anstieg der HIV-Patienten in Luxemburg
Im Rahmen des zehnjährigen Bestehens der Europäischen Testwoche erinnert das Gesundheitsministerium daran, wie wichtig das Testen auf sexuell übertragbare Geschlechtskrankheiten ist, um ihre Verbreitung bestmöglich einzudämmen – besonders da die Zahlen für 2022 beunruhigende Tendenzen aufzeigen. Das Gesundheitsministerium gab am Montag bekannt, dass die Zahl der HIV-Infizierten, die sich in Luxemburg in Behandlung befinden, 2022 drastisch angestiegen ist.
Mehr unter: Tageblatt Letzebuerg vom 21. November 2023Inhaltsverzeichnis | Text markieren
Kondom löst Pille als Verhütungsmittel Nummer eins ab
Kondome und die Pille bleiben die wichtigsten Verhütungsmittel in Deutschland – das belegen erste Ergebnisse der repräsentativen Wiederholungsbefragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zum Verhütungsverhalten Erwachsener 2023. Die Nutzung der Pille ist weiter rückläufig: So verwendeten im Jahr 2023 38 Prozent die Pille, im Jahr 2007 waren es noch 55 Prozent der Befragten. Mit 53 Prozent wird das Kondom erstmals seit 2007 mit 36 Prozent deutlich häufiger als die Pille zur Verhütung eingesetzt. Dieser grundlegenden Veränderung im Verhütungsverhalten liegt eine zunehmend kritische Einstellung zu hormonellen Verhütungsmethoden zugrunde.
Link Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung - Studie: Verhütungsverhalten Erwachsener 2023.
Und Presseportal: Verhütung: Was Männer tun können.
Mehr unter: Journalmed vom 19. November 2023Inhaltsverzeichnis | Text markieren
Sexuelle Gesundheit: Reden hilft!
Sexuelle Gesundheit ist untrennbar mit Wohlbefinden und Lebensqualität verbunden. Daher fordert die WHO seit mehr als 20 Jahren, sexuelle Gesundheit als Teil der allgemeinen Gesundheit zu begreifen. Doch sexuelle Gesundheit ist immer noch ein Tabuthema, auch im Gespräch mit Fachleuten aus dem Gesundheitsbereich. Deshalb hat die Aids-Hilfe Wien mit Unterstützung des Dachverbandes der Sozialversicherungsträger bereits im Vorjahr die Kampagne Lust auf Reden. Gemeinsam für sexuelle Gesundheit! gestartet.
Webseite: Lust auf Reden!
und Neue Zürcher Zeitung: Reden wir doch einmal über sexuelle Gesundheit!
Mehr unter: medonline vom 17. November 2023Inhaltsverzeichnis | Text markieren
Dynamik neutralisierender Antikörper erforscht
Wichtiger Baustein auf dem Weg zum HIV-Impfstoff. Trotz jahrzehntelanger Forschung gibt es weiterhin keinen Impfstoff, der vor einer HIV-Infektion schützt. Aktuell wird jedoch davon ausgegangen, dass eine solche Impfung nur effektiv sein kann, wenn durch sie auch so genannte neutralisierende Antikörper in den geimpften Menschen gebildet werden. Ein internationales Team um Univ.-Prof. Dr. Florian Klein, Direktor des Instituts für Virologie an der Uniklinik Köln, und Priv.-Doz., Dr. Dr. Philipp Schommers, Erstautor der Studie und Leiter des Labors für Antivirale Immunität an der Klinik I für Innere Medizin der Uniklinik Köln, hat nun erstmalig die Langlebigkeit solcher Antikörper in HIV-infizierten Menschen erforscht.
Artikel in Nature Medicine: Schommers et al; Dynamics and durability of HIV-1 neutralization are determined by viral replication.
Mehr unter: Institut für Virologie an der Uniklinik Köln – Pressemeldung vom 13. November 2023Inhaltsverzeichnis | Text markieren
Mediziner sorgen sich um künftige Versorgung von HIV-Patienten
Niedergelassene HIV-Mediziner befürchten innerhalb der nächsten 15 Jahre große Versorgungslücken in der Behandlung von HIV-Patienten. Dies ergab eine Umfrage der Deutschen Arbeitsgemeinschaft ambulant tätiger Ärztinnen und Ärzte für Infektionskrankheiten und HIV-Medizin (dagnä). Rund 80 Prozent der Befragten sorgen sich demnach, dass der Ärzte- und Fachkräftemangel zu einem Rückgang der HIV-Versorgungsstruktur führen könnte. Unter den Teilnehmern gaben 49 Prozent an, über 55 Jahre alt zu sein und ihre Praxis innerhalb der nächsten zehn bis 15 Jahre zu schließen, oftmals ohne Aussicht auf einen Nachfolger.
Siehe auch dägna: Umfrage zum Welt-Aids-Tag 2023 (pdf)
Mehr unter: Deutsches Ärzteblatt vom 16. November 2023Inhaltsverzeichnis | Text markieren
Fast die Hälfte der neuen HIV-Fälle in den Philippinen sind Teenager
Das Department of Health (DOH) teilte mit, dass die Zahl der Fälle des HIV-Fälle im Land hat sich in diesem Jahr fast verdoppelt hat, wobei fast die Hälfte von ihnen Jugendliche betraf. Der laut Gesundheitsminister Teodoro Herbosa sagte, dass könnte auf einen neuen Stamm des Virus zurückzuführen sein. Unter Berufung auf die neuesten Zahlen sagte Herbosa am Dienstag, dass die Zahl der HIV-Infektionen von durchschnittlich 22 pro Tag im vergangenen Jahr auf etwa 50 in diesem Jahr gestiegen ist.
Mehr unter: klajoo Philippine News vom 16. November 2023Inhaltsverzeichnis | Text markieren
Syphilis und Hepatitis B: Mehr sexuell übertragbare Infektionen registriert
Fachleute aus Deutschland schauen mit Sorge auf immens gestiegene Zahlen bei sexuell übertragbaren Infektionen. Immer mehr Menschen infizieren sich demnach mit Syphilis und Hepatitis B. Die Zahl bei HIV-Infektionen bleibt aber stabil. Ein Kratzen im Hals und schon bricht bei vielen Panik aus. Es wird Tee gekocht, Halstabletten besorgt, der Hausarzt kontaktiert. Doch wenn es um intime Beschwerden geht - ein Jucken oder Brennen unterhalb der Gürtellinie - herrscht oft unangenehmes Schweigen. Es scheint, als ob die leisen SOS-Signale unserer Intimzone in der Scham versickern, bevor sie rechtzeitig die Arztpraxis erreichen.
Mehr unter: ntv vom 16. November 2023Inhaltsverzeichnis | Text markieren
Modellierung zeigt hohe Wirksamkeit von PrEP bei Frauen in Ländern mit hoher HIV-Prävalenz
In Ländern mit hoher HIV-Prävalenz könnte die Präexpositionsprophylaxe (PrEP) das HIV-Infektionsrisiko bei Frauen um mehr als 90 Prozent reduzieren. Das ist das Ergebnis einer Modellierung, die ein internationales Forscherteam unter Federführung des Robert Koch-Instituts im Fachmagazin Nature Medicine (Model-based predictions of protective HIV pre-exposure prophylaxis adherence levels in cisgender women) veröffentlicht hat. Es gebe keinerlei statistische und biologische Anhaltspunkte, dass die PrEP bei heterosexuellen Frauen weniger wirksam ist als bei homosexuellen Männern, schreiben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
Artikel in Nature Medicine: Lanxin Zhang et al; Model-based predictions of protective HIV pre-exposure prophylaxis adherence levels in cisgender women.
Mehr unter: Robert Koch-Institut vom 14. November 2023Inhaltsverzeichnis | Text markieren
Mit den Koronarplaques schrumpft das Herzrisiko
Eine aggressive lipidsenkende Therapie kann das Ausmaß von Plaques in den Koronararterien senken. Wie stark Patienten von dem reduzierten Plaquevolumen profitieren, zeigten Dr. Iulia Iatan, Centre for Heart Lung Innovation, St. Paul’s Hospital der University of British Columbia, und ihr Team. Die Auswertung der Wissenschaftler basierte auf prospektiven Studien, in denen man die Therapie mit Fettsenkern in Bezug auf die Volumenveränderungen atherosklerotischer Plaques mittels intravaskulärem Ultraschall untersucht hatte. Als Endpunkte mussten die Studien zudem Anzeichen auf MACE (major adverse cardiovascular events) berücksichtigen, definiert als Myokardinfarkt, Schlaganfall bzw. TIA, instabile Angina oder Gesamtsterblichkeit.
Abstract in JAMA Cardiology: Iatan I et al. Atherosclerotic Coronary Plaque Regression and Risk of Adverse Cardiovascular EventsA Systematic Review and Updated Meta-Regression Analysis.
Link: REPRIEVE-Studie
Und Ärztezeitung: HIV-Infektion: Statin reduziert vermutlich Progression von Koronarplaques.
Und Medical Tribune Deutschland: HIV fördert die Bildung von Plaques und erhöht das Schlaganfallrisiko.
Mehr unter: Medical Tribune Deutschland im Oktober 2023Inhaltsverzeichnis | Text markieren
Erschreckend viele Neugeborene in den USA haben Syphilis
Weltweit nehmen sexuell übertragbare Infektionen zu. Drogenkonsum und viele Sexpartner sind nicht die einzigen Ursachen. Wie sieht es in der Schweiz und Deutschland aus? In den USA gab es im letzten Jahr einen deutlichen Anstieg bei Neugeborenen mit Syphilis. Mehr als 3.700 Babys wurden mit diesem bakteriellen Erreger geboren, elfmal mehr als noch vor einem Jahrzehnt. Elf Gliedstaaten, viele davon im Süden und Südwesten, haben Raten von mehr als 100 bis über 200 infizierten Neugeborenen pro 100.000 Geburten. Die besorgniserregenden Zahlen aus den USA sind Teil eines Trends: Weltweit und auch in Europa nehmen die Neuinfektionen mit Syphilis sowie anderen sexuell übertragbaren Erregern seit einiger Zeit zu.
Siehe auch ntv: Syphilis nimmt bei Neugeborenen zu.
Und ScienceDirect: Axel Jeremias Schmidt et al; What’s on the rise in Sexually Transmitted Infections?Mehr unter: Neue Zürcher Zeitung vom 9. November 2023
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Jugendliche mit HIV: Tanzen, Rappen und Lachen gegen das Stigma
Ein Workshop bringt acht Teenager mit HIV mit verschiedenen Hintergründen zusammen – für viele das erste Mal, dass sie sich mit Gleichaltrigen austauschen können. Gloria (Anm. d. Red.: Die Namen der Jugendlichen sowie einige andere Angaben wurden zu ihrem Schutz geändert) ist 15 Jahre alt, kommt aus Namibia und lebt seit mehreren Jahren in einer westdeutschen Großstadt. Sie spricht fließend Deutsch, aber wenn sie müde ist, switcht sie lieber ins Englische. "I can’t believe it", sagt sie und schlägt mit den Handflächen auf ihre Oberschenkel. „Ich kann das einfach nicht glauben. Alle hier sind so hübsch, so clever, so ganz normal! Wie kann das sein, dass sie alle HIV haben? Manchmal vergesse ich das sogar, und dann fällt es mir wieder ein und ich kann es wieder nicht glauben."
Mehr unter: DAH blog magazin.hiv vom 8. November 2023Inhaltsverzeichnis | Text markieren
Weitergabe von Patientendaten an Dritte
Vor allem Gesundheitsdaten sind besonders sensibel. Doch auch im Gesundheitswesen müssen Patientendaten teilweise an Dritte weitergegeben werden. Dies kann Abrechnungszwecken dienen oder aus gesundheitlicher Sicht erforderlich sein. Wir zeigen Ihnen, welche datenschutzrechtlichen Voraussetzungen zu beachten sind. Das sensible Thema des Datenschutzes im medizinischen Bereich sorgt schon seit geraumer Zeit für Diskussionen und Unsicherheit. Zur Datensicherheit in der Arztpraxis müssen verschiedene Vorgaben eingehalten werden. Umso komplexer wird das Thema, wenn die Daten auch noch an Dritte weitergegeben werden sollen. Dabei stellt sich die Frage, inwieweit ein Berufsgeheimnisträger gesundheitsspezifische Daten weiterreichen darf. Darunter fällt neben der schlichten Weitergabe von Patientenakten an andere Arztpraxen auch beispielsweise das Übergeben von Blutproben vom Hausarzt an ein Labor.
Mehr unter: esanum vom 6. November 2023Inhaltsverzeichnis | Text markieren
Start der Kampagne "Leben mit HIV. Anders als du denkst?" zum Welt-Aids-Tag 2023
Gemeinschaftskampagne von BZgA, DAH und DAS zeigt das wirkliche Leben mit HIV und tritt Diskriminierung entgegen. Das eigene Wissen auf den Prüfstand stellen, sich Vorurteile bewusst machen und korrigieren – dazu regt die gemeinsame Kampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), der Deutschen Aids-Hilfe (DAH) und der Deutschen AIDS-Stiftung (DAS) zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember 2023 an. Unter dem Titel "Leben mit HIV. Anders als du denkst?" erzählen Menschen mit HIV von ihrem Leben und treten mit Informationen und Selbstbewusstsein Diskriminierung entgegen.
Mehr unter: Deutsche AIDS-Hilfe vom 2. November 2023Inhaltsverzeichnis | Text markieren
Neurokognitive Störung
Welche Rolle spielt HIV im Liquor? Schweizer Forscher werteten die Daten von 288 Personen ihrer Kohorte mit HIV und neurokognitiven Symptomen aus, die zwischen 2011 und 2019 lumbal punktiert wurden. Bei 25 Personen wurde ein viral escape im Liquor gefunden definiert als HIV-Nachweis bei Personen mit nicht nachweisbarer Viruslast im Blut bzw. einer höheren Viruslast als im Blut. Zwischen den Gruppen mit und ohne viral escape gab es keinen Unterschied im Hinblick auf andere HIV-Parameter, Begleiterkrankungen, Ausmaß der neurokognitiven Beeinträchtigung und MRT-Befund. Rund 70 Prozent der Personen hatten nachweisbare Veränderungen im MRT.
Abstract in Journal of Acquired Immune Deficiency Syndromes, JAIDS: Filippidis P. et al. Cerebrospinal Fluid HIV-1 Escape in Patients With Neurocognitive Symptoms: Pooled Data From a Neuro-HIV Platform and the NAMACO Study.
Mehr unter: HIV&More vom 22. Oktober 2023Inhaltsverzeichnis | Text markieren
Drei HIV-positive Menschen erhielten einen Heilversuch per CRISPR
Das maßgeschneiderte Gen-Editierwerkzeug soll das Virus aus dem Körper der AIDS-Patienten eliminieren. Das Ergebnis ist noch unbekannt. Die Gen-Editiertechnologie CRISPR wurde bereits eingesetzt, um Tiere zu modifizieren, die Gene von Babys zu verändern und auch, um Menschen mit Sichelzellanämie zu behandeln. Jetzt versuchen sich Wissenschaftler an einem weiteren Novum: Sie wollen mithilfe von CRISPR Patienten dauerhaft von HIV heilen. In einem bemerkenswerten Experiment hat das US-Biotechnologie-Unternehmen Excision BioTherapeutics nach eigenen Angaben ein maßgeschneidertes CRISPR-Werkzeug in den Körper dreier HIV-Infizierter eingebracht. Sein Auftrag: das Virus zu schneiden und zu zerstören, wo immer es sich versteckt.
Dazu aidsmap: CRISPR gene therapy appears safe, but claims of an imminent HIV cure are premature.
Mehr unter: Heise | Technology Review vom 31. Oktober 2023Inhaltsverzeichnis | Text markieren
Versorgung drogenabhängiger Personen (Patienten)
Die Versorgung drogenabhängiger Personen (Patienten) gilt als anspruchsvoll. Im Podcast O-Ton Allgemeinmedizin erklärt Hausarzt Erik Bodendieck, was es zu beachten gibt und welche medizinischen Probleme entstehen, wenn sich der Konsum in einer Stadt von Heroin zu Crystal Meth verschiebt. Drogenabhängige Personen gehören in Praxen nicht unbedingt zum beliebtesten Patientenkreis. Es gebe immer noch viele Vorurteile, gibt Erik Bodendieck zu bedenken. Er ist Hausarzt und Suchtmediziner, berufspolitisch bekannt als Präsident der Sächsischen Landesärztekammer. Auch in der Versorgungslandschaft spiegelt sich das Unbehagen wider: Gerade mal 2.400 substituierende Ärztinnen und Ärzte behandeln über 81.000 Betroffene.
Mehr unter: Medical Tribune Deutschland vom 27. Oktober 2023Inhaltsverzeichnis | Text markieren
Bruno Pélassys Vermächtnis in Berlin: Kunst – Leben – Aids
Als Bruno Pélassy 1987 die Diagnose HIV bekam, war er 21 Jahre jung und wollte das zunächst gar nicht wahrhaben. Ringsum in seinem Freundeskreis aber, in den Schwulenszenen Frankreichs, der USA, in Westeuropas Metropolen ging der Sensenmann um und suchte sich auch immer prominentere Opfer aus. Das eben auf den Markt gekommene erste HIV-Medikament weckte Hoffnungen. Aber erst 1996 konnte die Medizinwissenschaft Pillen liefern, die wirklich in der Therapie gleich mehrere Wirkstoffe effizient miteinander verbinden und endlich Leben retten oder zumindest verlängern konnten.
Bruno Pélassy and the Order of the Starfish. Haus am Waldsee, Zehlendorf, Di–So 11-18 Uhr. Bis 14. Januar 2024.
Mehr unter: Berliner Zeitung vom 26. Oktober 2023Inhaltsverzeichnis | Text markieren
Mit Kondomen im Bauchladen durch Sauerländer Kneipen
Christel Blumenstein-Carrara ist die neue AIDS-Beauftragte des Hochsauerlandkreises. Sie folgt auf Hubertus Martin, der im Kreisgesundheitsamt die Sachgebietsleitung Sozialpsychiatrischer Dienst und Betreuungsstelle übernommen hat. Ihren ersten Einsatz hatte die Olsbergerin bei der Mescheder Kneipennacht am 21. Oktober. Von 20 bis 23.30 Uhr war Blumenstein-Carrara mit einem Bauchladen unterwegs und verteilte Kondome, Flyer und Give-Aways in den teilnehmenden Kneipen und auf den Wegen dazwischen.
Mehr unter: Westfalenpost vom 26. Oktober 2023Inhaltsverzeichnis | Text markieren
Wie viele Immunzellen hat unser Körper?
Inventur unseres Körpers: Forschende haben erstmals ermittelt, wie viele Immunzellen wir Menschen besitzen. Demnach umfasst das Immunsystem eines 73 Kilogramm schweren Mannes etwa 1,8 Billionen Zellen, die zusammen rund 1,2 Kilogramm wiegen. Bei der Frau sind es rund 1,5 Billionen Immunzellen. Die einzelnen Immunzell-Sorten sind dabei je nach Organ und Gewebe unterschiedlich häufig zu finden. Der Darm hat demnach weit weniger Immunzellen als gedacht, dafür enthalten Lymphsystem und Knochenmark den Löwenanteil unserer Immunzellen.
Orginalartikel in Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS): Ron Sender et al; The total mass, number, and distribution of immune cells in the human body.
Mehr unter: scinexx vom 24. Oktober 2023Inhaltsverzeichnis | Text markieren
HIV-Therapie im Alter: Risikofaktoren im Alter minimieren
Dank der antiretroviralen Kombinationstherapie (ART) ist die Lebenserwartung von Personen mit einer HIV-Infektion (PLHIV) mittlerweile annähernd vergleichbar mit der Allgemeinbevölkerung – das heißt allerdings auch, dass PLHIV ≥50 Jahre ähnlich wie die Allgemeinbevölkerung unter typischen altersabhängigen Begleiterkrankungen leiden. Daher sollten auch bei der Auswahl und Umstellung der ART eventuelle Begleiterkrankungen und Risikofaktoren berücksichtigt werden. Bereits jetzt ist jeder zweite HIV-Patient in Deutschland mindesten 50 Jahre alt.
Mehr unter: HIV&More - Ausgabe 3 | 2023Inhaltsverzeichnis | Text markieren
HIV: "Können Sie uns bitte als Menschen betrachten?"
Den Punkt erreichen, an dem HIV und AIDS keine globale Gesundheitsbedrohung mehr darstellen: Das ist das Ziel, das Experten innerhalb von sieben Jahren erreichen wollen. Wie realistisch ist das? Auch wenn HIV und AIDS in den letzten Jahren zunehmend aus dem öffentlichen Fokus verschwunden sind, sind die damit verbundenen Gefahren für die Betroffenen nach wie vor real. HIV wurde sicherlich unter anderem dank der Covid Pandemie von der globalen politischen Bühne verdrängt. Andererseits ist es aber auch der Fluch seines eigenen Erfolgs. "Wir kämpfen dafür, dass AIDS weiterhin auf der politischen Tagesordnung bleibt." *
* Orginalartikel engl.
Mehr unter: DocCheck News vom 24. Oktober 2023Inhaltsverzeichnis | Text markieren
Adhärenz und HIV: Die Rolle der Beziehung
Adhärenz, das Umsetzen der im partnerschaftlichen Konsens zwischen Ärzt:in und Patient:in vereinbarten Behandlung, entscheidet über den Therapieerfolg. Nur wenige Menschen sind entweder vollständig oder gar nicht adhärent. In der Regel spielt sich Adhärenz auf einem Kontinuum dazwischen ab, wobei das Ausmaß der Adhärenz einer Person im Zeitverlauf schwanken kann. Bei Menschen mit HIV hängt die Lebenserwartung vor allem von zwei Faktoren ab: Rechtzeitiger Behandlungsbeginn und ausreichende Adhärenz. Non-Adhärenz ist der wichtigste Grund für ein Versagen der antiretroviralen Medikation und für eine erhöhte Mortalität. Darüber hinaus steigt bei sexuell aktiven Patient:innen das Transmissionsrisiko. Auch die Wirksamkeit der PrEP hängt in erster Linie von der Adhärenz ab.
Mehr unter: HIV&More - Ausgabe 3 | 2023Inhaltsverzeichnis | Text markieren
Stammzellen-Transplantation als Chance für alle HIV-Infizierten?
Ein krebskranker HIV-Patient konnte in Düsseldorf durch eine Stammzellen-Transplantation geheilt werden. Doch diese Therapie ist nicht für jeden geeignet. Was eine Infektion mit HIV heute bedeutet und wie sie sich davor schützen können, erfahren Sie hier. Es klingt wie ein medizinisches Wunder: Medizinern vom Uniklinikum Düsseldorf ist es gelungen, einen krebskranken HIV-Patienten mithilfe einer Stammzellen-Transplantation von beiden Erkrankungen zu heilen. Das berichten die Wissenschaftler im Fachblatt Nature Medicine. Es sei weltweit erst das dritte Mal, dass solch ein Therapie-Ansatz erfolgreich war.
Artikel in Nature Medicine: Björn-Erik Ole Jensen et al; In-depth virological and immunological characterization of HIV-1 cure after CCR5Δ32/Δ32 allogeneic hematopoietic stem cell transplantation.
Mehr unter: Das Erste - BRISANT vom 20. Oktober 2023Inhaltsverzeichnis | Text markieren
Auch bei Älteren an HIV-Infektionen denken
40 Jahre nach ihrer Entdeckung sind HIV-Infektionen bei Menschen beherrschbar geworden. Bleiben sie unerkannt, verliert sich jedoch der Vorteil, dass sich die Viruslast unter die Nachweisgrenze senken lässt und in der Folge keine Ansteckungsgefahr mehr besteht. Ohne den Abbau von Stigma und Diskriminierung wird sich die Testbereitschaft allerdings nicht bessern. Durch die Entwicklung von antiretroviralen HIV-Therapien (ART) sowie Prä- und Postexpositionsprophylaxen sinkt die Zahl der HIV-Neuinfektionen. "Im Grunde genommen haben wir das Werkzeug, um die HIV-Epidemie zu beenden", betonte Prof. Dr. Jürgen Rockstroh von der Ambulanz für Infektiologie und Immunologie am Universitätsklinikum Bonn bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) in Wiesbaden.
Mehr unter: medonline vom 16. Oktober 2023Inhaltsverzeichnis | Text markieren
Praxis Psychosoziale Beratung
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