HIV / AIDS / STD / HEPATITIS
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  AIDS, HIV-Infektion

AIDS ist ein erworbener Immundefekt, der durch das Virus HIV ausgelöst wird. Bei einem Immundefekt ist die Abwehrfähigkeit des Körpers gegenüber Krankheitserregern vermindert.

Wie kann HIV übertragen werden?

Blut- auch Menstruationsblut – und Sperma enthalten das Virus in hoher, Scheidensekret und Muttermilch in etwas geringerer Konzentration.  HIV kann übertragen werden, wenn eine dieser Körperflüssigkeiten in die Blutbahn eines anderen Menschen gelangt. Eine Ansteckung ist daher möglich beim Sex, und zwar

  • beim Anal- und Vaginalverkehr
  • beim Lecken und Saugen des Penis, wenn in den Mund abgespritzt wird.


Das Lecken der Scheide gilt als risikoarm, nicht jedoch während der Monatsblutung. Es wird angenommen, dass während der Menstruation das Risiko einer HIV-Übertragung größer ist als in den anderen Phasen des weiblichen Zyklus. Eine Infektion der Scheide (z.B. mit Pilzen, Chlamydien, Tripper) erhöht das Risiko, sich beim Sex mit HIV anzustecken. Die von diesen Krankheiten verursachten Verletzungen oder Geschwüre erleichtern HIV das Eindringen in den Organismus.

HIV-infizierte Frauen können das Virus

  • in der Schwangerschaft
  • während der Geburt und
  • beim Stillen
auf das Kind übertragen. In Deutschland liegt die Wahrscheinlichkeit der Mutter-Kind-Übertragung bei unter 2% (vor einigen Jahren noch zwischen 12 und 20 %). Die HIV-Übertragungsrate hängt wesentlich vom Gesundheitszustand der Mutter ab. Sie kann unter bestimmten Umständen noch weiter gesenkt werden, z.B. durch die Einnahme von Medikamenten gegen HIV (antivirale Medikamente) während der Schwangerschaft oder durch eine Kaiserschnittgeburt vor Einsetzen der Wehen.

HIV kann ebenso übertragen werden

  • beim Gebrauch unsteriler Spritzen beim Fixen
  • beim Tätowieren mit unsterilen Geräten


Wie wird HIV nicht übertragen?

HIV ist ein schwer übertragbares Virus. Es ist sehr empfindlich und außerhalb des Körpers nicht überlebensfähig. Deshalb besteht keine Ansteckungsgefahr bei

  • Händeschütteln, Umarmen
  • Anhusten oder Anniesen
  • Mahlzeiten aus der Grossküche
  • gemeinsame Nutzung von Essgeschirr und Besteck, Handtüchern und Bettwäsche
  • gemeinsamer Nutzung von Toiletten und Duschen
  • gemeinsamen sportlichen Aktivitäten
  • Zusammenleben in einer Zelle / in einer Wohnung
HIV kann auch nicht durch Insektenstiche oder durch Küssen übertragen werden.
 

Verlauf der HIV-Infektion

Zunächst verläuft eine HIV-Infektion meist ohne Krankheitszeichen. Mit der Zeit beginnt das Virus jedoch, das Abwehrsystem zu schwächen. Verschiedene Krankheitserreger, mit denen ein intaktes Abwehrsystem leicht fertig wird, können sich ausbreiten und zu schweren Erkrankungen führen. Zum Krankheitsbild AIDS zählen verschiedene Infektionskrankheiten z.B. eine besondere Form der Lungenentzündung, sowie Tumoren und Allergien. HIV-Infektionen verlaufen sehr unterschiedlich. Nach 10 bis 12 Jahren haben etwa 50 % der Infizierten noch keine Symptome von AIDS. AIDS kann zum Tode führen.

AIDS ist noch nicht heilbar, und es gibt bisher keine Impfung, die gegen HIV schützen könnte. Es gibt aber immer bessere Behandlungsmöglichkeiten.

Der HIV-Antikörpertest

Eine Infektion mit HIV lässt sich durch den HIV-Antikörper-Test nachweisen. Der Test sucht nach den Abwehrstoffen (= Antikörper), die der Organismus gegen das eingedrungene Virus gebildet hat. Nach einer Ansteckung mit HIV dauert es etwa 3 Monate, bis sich HIV-Antikörper nachweisen lassen. werden HIV-Antikörper gefunden, lautet das Testergebnis "positiv". Das Testergebnis ist "negativ", wenn keine HIV-Antikörper festgestellt werden. Der HIV-Antikörper-Test sagt nicht aus, ob oder wann jemand an AIDS erkrankt. Auch im Strafvollzug gilt: Der Test darf nur mit dem Einverständnis der betreffenden Person durchgeführt werden.

Vorbeugung

Vorbeugen ist heute das einzig mögliche Mittel gegen eine Ansteckung. 
Vorbeugen heißt vor allem safer sex und safer use:
 

  • Beim Fixen nur das eigene Spritzbesteck oder Einwegspritzen benutzen; beimVersorgen blutender Wunden Schutzhandschuhe tragen; beim Tätowieren nur sterilesGerät verwenden.
  • Beim Anal- und Vaginalverkehr ein Kondom benutzen. Beim Blasen nicht in den Mund abspritzen; auch hier kann ein Kondom schützen.
  • Wer beim Lecken der Scheide sichergehen will, benutzt ein Dental Dam (das ist ein Latextuch, das über die Scheide gelegt wird).


Hepatitis

Hepatitis A, B und C sind Viruserkrankungen, die vor allem die Leber schädigen.

Übertragung

Hepatitis A: Das Virus befindet sich im Kot. Meist gelangt es "von der Toilette über die Hand in den Mund". Auch beim anal-oralen Sex (Lecken des Anus) kann man sich infizieren. Bei anderen Sexpraktiken ist eine Ansteckung sehr selten.

Hepatitis B: Das Virus befindet sich in Blut und Sperma und kann beim Sexualverkehr

  • (anal, vaginal, oral), beim gemeinsamen Gebrauch von Spritzbestecken und
  • beim Tätowieren mit unsterilem Gerät übertragen werden.
Hepatitis C: Das Virus befindet sich in Blut. Übertragung wie bei Hepatitis B.

Krankheitsverlauf

Symptome können, müssen aber nicht auftreten. Zu ihnen gehören Müdigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Fieber, Appetitlosigkeit und Durchfall. Bei manchen Menschen färbt sich der Urin dunkel, der Kot wird fast grau-weiß, die Haut und das Augenweiß färben sich gelb.

Die Hepatitis A heilt vollständig ab. Die Hepatitis B und besonders die Hepatitis C  können aber auch chronisch werden. In diesem Fall treten immer wieder Symptome auf, man bleibt lebenslang für andere ansteckend und kann an den Spätfolgen – Leberzirrhose und Leberkrebs- sterben.

Wichtig bei Hepatitis: Ruhe, gute Ernährung und Verzicht auf Alkohol.

Vorbeugung

  • auf  Hygiene achten. Toilette gründlich reinigen (z.B. mit Chlor oder anderen Desinfektionsmitteln). 
  • Nach dem Toilettenbesuch Hände mit Seife waschen.
  • Beim Sex verringert ein Kondom/Dental Dam das Ansteckungsrisiko. 
  • Beim Fixen nur sterile Spritzbestecke benutzen.
  • Gegen Hepatitis A und B gibt es eine Impfung (gegen Hepatitis C jedoch nicht).
 
   
   
   
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